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~Percy P.O.V.~

Ich wurde wieder mit einem schönen, aber leider viel zu kurzem Kuss geweckt und als ich meine Augen öffnete, schaute ich direkt in die grauen von Annabeth. Sie lächelte, "Guten Morgen, Algenhirn. Wenn du noch was essen willst, bevor wir aufbrechen, dann musst du jetzt aufstehen, Dumbledore kommt bald." Natürlich stand ich sofort auf, denn niemals würde ich das Essen verpassen. Hatte ich, zumindest glaubte ich das, auch noch nie. Höchstens im Notfall.

Ich hob meine Sachen, die gleichen wie gestern, vom Boden auf und wollte mich gerade umziehen gehen, als Annabeth mich darauf hin wies, dass wir uns normal anziehen sollten um nicht allzu sehr aufzufallen. Ich ging kurz ins Bad und nachdem ich mein Gesicht gewaschen hatte, war ich hellwach. Ich grinste, es war schon ziemlich praktisch.

Auf dem Weg zum Esspavillon sagte Annabeth, "Ich habe vorhin noch kurz mit Chiron geredet. Er meinte, dass unsere Sachen nach Hogwarts gebracht werden, wir müssen also nichts mitnehmen. Die Schulbücher, Umhänge und die anderen Dinge, die wir noch brauchen, bekommen wir später, wahrscheinlich, wenn wir in der Schule angekommen sind. Dumbledore gibt sie uns dann."

Nach dem schnellen Essen ging ich mit Annabeth, Jason und Piper zum Hauptgebäude, wo Chiron schon auf uns wartete. Neben ihm stand ein komischer, alter Mann mit langem, weißem Bart und einer seltsamen Brille, der sich auch gleich vorstellte, "Hallo, ich bin Professor Dumbledore, der Schulleiter von Hogwarts. Es ist mir eine Ehre euch endlich kennenlernen. Ich danke euch vielmals, dass ihr mit nach Hogwarts kommt." Und Chiron fügte noch hinzu, "Er wird euch nach London zum King's Cross Bahnhof bringen. Der Zug fährt um 11:00 Uhr ab, das heißt, ihr müsst jetzt auch gleich los und die Fahrt dauert dann neun Stunden." Neun Stunden? Ich stöhnte auf und auch Jason sah nicht gerade glücklich aus. In solchen Situationen war ADHS einfach nur nervig.

Dumbledore erklärte uns noch ein paar Dinge, wobei ich hoffte, dass es nicht allzu wichtig war, da ich nicht wirklich zuhörte. Ich konzentrierte mich stattdessen auf die Pegasi, die über uns drüber flogen, ich würde Blackjack echt vermissen. Wir verabschiedeten uns danach von Chiron, der uns noch viel Glück wünschte und anschließend stellten wir uns auf der Wiese auf und Dumbledore apparierte mit uns nach London.

Verblüfft schauten wir uns um. Ich hatte wirklich gedacht, dass es länger dauern würde, aber es war kaum eine Sekunde gewesen, zugegebenermassen auch deutlich angenehmer als Schattenreisen. Wir waren tatsächlich in London so weit ich es erkennen konnte, nicht das ich schon mal hier gewesen wäre und standen vor einem großem Bahnhof mit viel zu vielen Menschen.

"Ich muss mich jetzt leider verabschieden, ich muss zurück nach Hogwarts gehen. Ich weiß, dass es einfacher wäre, wenn ihr mitkommt, aber es würde zu viele Fragen aufwerfen, wenn ihr nicht im Zug seid, aber dann später in der Schule. Ich wünsche euch eine gute und angenehme Reise", und schon war er wieder weg. Unter angenehmer Reise verstand ich ja definitiv etwas anderes.

Wir liefen also in den Bahnhof, schoben uns durch die Menschenmassen, ich war wirklich froh, dass wir kein Gepäck dabei hatten und bald war ich kurz davor, ein Erdbeben auslösen, wenn uns noch eine weitere Großfamilie den Weg versperrte. Nach einer gefühlten Ewigkeit standen wir dann endlich genervt zwischen den Gleisen neun und zehn und hatten keine Ahnung, wo es jetzt weiter ging, denn man hatte wohl vergessen zu erwähnen, wo genau sich dieses Gleis befand. "Und was jetzt?", fragte Piper sichtlich müde, doch niemand hatte eine Idee.

In dem Moment kam eine große Gruppe mehrheitlich rothaariger Menschen auf uns zu. Manche von ihnen schoben voll beladene Wagen vor sich her und zwei von ihnen hatten sogar Eulen dabei. Wir schauten sie verwundert an, bis Jason schließlich meinte, "Sollen wir die mal fragen? Die sehen genauso seltsam aus, wie ich mir Zauberer vorstellen würde." Wir stimmten zu und liefen ihnen langsam entgegen.

Bei ihnen angekommen fragte Annabeth freundlich, "Entschuldigung, wissen sie vielleicht, wo das Gleis 9 3/4 ist?" Sie schauten uns alle ziemlich erstaunt an, bis auf einen Jungen, der total misstrauisch wirkte, und die Frau erwiderte letztendlich, "Seid ihr die Gastschüler aus Amerika?" Wir nickten und sie begann zu lächeln. "Es freut mich wirklich euch kennenzulernen, ich bin Molly Weasley und die anderen werdet ihr sicher noch in Hogwarts kennenlernen. Ich hoffe, ihr genießt eure Zeit dort. Und das Gleis ist hinter dieser Wand, man kann durch sie hindurchgehen." Als sie unsere verwirrten Gesichter sah, fügte sie noch hinzu, "Ich denke, es verwundert jeden beim ersten Mal. Wir können ja erstmal vorgehen."

Die zwei Jungs liefen mit ihren Wagen auf die Wand zu und ich erwartete schon, dass sie mit voller Wucht dagegen knallen würden, aber sie verschwanden einfach! Verblüfft schauten wir auf die Mauer und nachdem schließlich die ganze Familie weg war, Molly hatte uns noch ein freundliches Lächeln zugeworfen, traten auch wir zögerlich näher heran.

Schließlich lief ich mit Annabeth auf die Wand zu und erwartete schon, jeden Moment auf dem Boden zu liegen, aber stattdessen gingen wir einfach durch sie hindurch und schon standen wir vor einem alten, aber zugegebenermassen schönen Zug. Er hieß, soweit ich es lesen konnte, Hogwarts Express und der gesamte Bahnsteig war mit aufgeregten und weinenden Menschen überfüllt. Hinter uns kamen dann auch Jason und Piper durch die Mauer und traten neben uns. "Diese Zauberer sind ja ziemlich komisch, daran werde ich mich wahrscheinlich nie gewöhnen", kam es von Piper und ich stimmte ihr voll und ganz zu.

Wir standen einige Minuten nur da und wussten nicht ganz, was wir von dem ganzen halten sollten. Als der Zug mit einem lauten Tuten dann aber seine baldige Abfahrt ankündigte, liefen wir schließlich auf ihn zu und bekamen von überall her komische Blicke. Es gab total viele Abteile, die meisten waren aber schon besetzt und wir mussten fast bis zum anderen Ende des Zuges laufen, bis wir endlich ein freies gefunden hatten. Ich öffnete die Tür und wir setzten uns hin, Annabeth neben mich und Jason und Piper gegenüber von uns und so hatten wir seit langem endlich mal wieder unsere Ruhe und fingen an, uns zu unterhalten.

Percy Jackson in der ZauberschuleWhere stories live. Discover now