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~Annabeth P.O.V.~

Noch bevor ich meine Augen öffnete und richtig wach war, wanderten meine Gedanken bereits zu der anderen Zauberschule, die heute hier eintreffen würde. Als gäbe es hier nicht schon genug Zauberer. Aber ich war wirklich gespannt darauf, mit was sie hier ankommen würden, die gestern hatten mit ihrem Schiff echt einen interessanten Auftritt hingelegt, dass musste man ihnen schon lassen. Auch wenn sie so rüberkamen, als sie wären sie überall lieber als auf Hogwarts, nicht dass ich es ihnen verdenken konnte, der gestrige Tag war echt anstrengend gewesen. Da bewegte sich in dem Bett neben mir auch schon Piper und sie drehte sich zu mir um und richtete sich leicht auf.

"Denkst du auch an diese Mädchen, die heute ankommen werden? Überhaupt ist alles hier jetzt irgendwie ganz anders, als ich gedacht hätte. Ich versteh auch nicht wirklich, warum ausgerechnet jetzt ein Turnier ausgerichtet wird und noch mehr Zauberer hergeholt werden, wenn es denn schon so eine Bedrohung gibt." Ich seufzte nur, "Ja, ich kann auch an nichts anderes denken. Gestern der Tag war schon anstrengend genug, das brauche ich wirklich nicht nochmal, aber uns wird wohl nichts anderes erspart bleiben. Und das andere verstehe ich auch nicht, die haben eh keine Lust hier zu sein, da hätten sie auch gleich weg bleiben können. Wobei ich muss sagen, insgesamt finde ich den Auftrag bisher wirklich ganz okay, ist definitiv mal was anderes und zaubern macht schon irgendwie auch Spaß." Piper lachte, "Das stimmt. Und Hermine mag ich auch, nur Harry ist mir zu misstrauisch, langsam nervt es, ich fühl mich durchgehend von ihm beobachtet. Aber zugegebenermaßen bisschen verstehen kann ich ihn auch, so ganz unauffällig verhalten wir uns ja nicht grad."

Wir unterhielten uns noch so lang leise, bis auch Hermine wach wurde. "Morgen", murmelte sie leise und drehte sich auf den Rücken, "worüber redet ihr?" "Über die Zauberer, die heute noch ankommen", antwortete ich, woraufhin Hermine gleich interessiert erwiderte, "Seid ihr auch schon so gespannt? Ich kann es gar nicht erwarten, ich hab schon so viel interessantes über die Schule gehört. Was denkt ihr wie die wohl herkommen werden?"

Eine zeitlang später, nachdem wir endlich aufgestanden und angezogen waren, stiegen wir schließlich die Treppen nach unten. Wir waren gar nicht so früh dran, aber von den Jungs war dennoch noch niemand da. "Das gestern war wohl eine Ausnahme", stellte Hermine neben mir belustigt fest, "ich bin es gewohnt, die erste zu sein. Es ist in den letzten Jahren nicht oft vorgekommen, dass Harry und Ron mal eher da waren, die sind normalerweise zu spät." Und so machten wir uns es in den Sessel gemütlich und führten unser Gespräch von vorhin fort.

Nach einer halben Ewigkeit und vielen anderen Gryffindor-Schülern später hörten wir schließlich endlich die Stimmen und Schritte der vier Jungs. Wir standen auf und gingen zur Treppe. Als die anderen es dann geschafft hatten, unten zu erscheinen, meinte Hermine zur Begrüßung, "Zwei Minuten später und wir wären ohne euch losgegangen." "So spät sind wir doch gar nicht", fast schon empört sah Ron sie an.

Ich wandte mich zu Percy, der direkt zu mir kam. Er umarmte mich und murmelte leise, "Morgen." Ich lehnte mich gegen ihn, schaute zu ihm hoch und erwiderte, "Noch länger kann man gar nicht brauchen oder?" Er sah mich belustigt an, "So lang war es doch gar nicht. Außerdem haben wir noch eine halbe Stunde Zeit um zu essen. Und wir können ja nichts dafür, wenn ihr immer so früh aufsteht." "Dann komm Algenhirn. Sonst ist wirklich keine Zeit mehr." Ich nahm seine Hand und zog ihn hinter mir her. Percy lachte leise, "Ich komm ja schon."

Auf dem Weg zum Speisesaal begegneten wir so gut wie niemandem mehr, und wir schienen dann tatsächlich auch mit die letzten zu sein. Wir hatten uns gerade die Teller vollgeladen, bei den Jungs konnte man mal wieder meinen, sie hätten seit Tagen nichts zu essen bekommen, als Dumbledore ankündigte, dass die anderen Schüler in Kürze eintreffen würden.

Wir waren fast mit Essen fertig, als mit einem Mal Aufregung ausbrach. Ron sah sich verwirrt um und fragte mit vollem Mund, "was ist denn jetzt plötzlich los?" "Beauxbatons ist da!", rief ein anderer Schüler im Vorbeigehen. Seufzend standen wir also auch auf und folgten den anderen Zauberern vor das Schloss, wo sich schon fast ganz Hogwarts versammelt hatte. Wir blieben wie gestern mit einigem Abstand stehen und beobachteten die anderen, die alle nach oben schauten, dabei war da nichts zu sehen.

Doch plötzlich rief auch Piper, "Da! Hinter den zwei großen Tannen!" Und tatsächlich, irgendetwas kam da auf uns zu, und wurde immer großer. Es dauerte nicht lange und wir konnten alle sehen, dass es sich um eine Kutsche handelte, die von irgendetwas gezogen wurde. Erst als sie eine letzte Runde über unsere Köpfe flog, sah ich, dass es ingesamt zwölf wunderschöne geflügelte Pferde waren, die die Kutsche, die wohlgemerkt so groß wie ein Haus war, in dem Moment sanft vor uns auf dem Boden landeten. "Mit sowas würd ich auch gerne mal fliegen", meinte Piper begeistert, woraufhin Percy sofort entgegnete, "aber ohne mich." "Wusstet ihr", fing Hermine neben uns an, "dass diese Abraxas-Pferde ausschließlich Single Malt Whiskey trinken?" Ohne eine Antwort abzuwarten, folgte sie Harry und Ron, die nun auch näher heran gingen.

Kurz darauf öffnete sich die Tür und jemand verließ die riesige Kutsche. Ungläubig beobachteten wir, wie eine Halbriesin auf Dumbledore zu ging. Ich umschloss den Griff meines Dolches und Percy fasste neben mir in seine Hosentasche und machte sich bereit dafür, Springflut heraus zu holen und zu kämpfen. Doch sie reichte lediglich Dumbledore die Hand und die zwei begrüßten sich. Da stellte Dumbledore uns sie auch schon als Madam Maxime vor, die Leiterin von Beauxbatons. "Jetzt gibt es hier auch noch freundliche Halbriesen, das wird ja immer verrückter. Find ich aber echt nicht schlecht", meinte Jason.

Nach der Begrüßung verließen die Schüler oder besser gesagt Schülerinnen, denn es waren soweit ich sehen konnte, nur Mädchen, die Kutsche. Ich musste zugeben, dass sie alle ziemlich gut aussahen und ich konnte die Begeisterung, diesmal von Jungen, schon hören, und die eifersüchtigen Blicke der Mädchen würden wahrscheinlich auch nicht fehlen. Ich seufzte kaum hörbar und warf Percy einen Seitenblick zu, doch er wirkte nicht sonderlich beeindruckt, natürlich nicht, dass ich etwas anderes erwartet hätte.

"Gehen wir wieder rein? Mehr passiert anscheinend nicht mehr", fragend sah ich ihn an und er nickte. Auch Piper schien erleichtert, als wir wieder im Schloss waren und zurück in den Gryffindorturm gingen. Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass wir alleine waren, es schien tatsächlich wirklich jeder draußen zu sein, setzen wir uns die Sessel und besprachen unseren Auftrag, aber viel war ja bisher nicht passiert.

Es dauerte nicht lang und die ersten Zauberer kehrten zurück, und da wir bisher noch nicht so viel vom Schloss gesehen hatten, verließen wir den Raum wieder und schauten uns ein wenig um. Es war alles total interessant und ich wusste gar nicht, was ich verrückter fand, die Treppen, die sich bewegten, dass man manchmal von irgendwelchen Porträts angesprochen wurde oder dass man aufpassen musste, nicht durch Geister hindurch zu laufen.

Nach einer Weile war es dann auch schon Zeit fürs Mittagessen und wir setzten uns wie immer zu Harry, Ron und Hermine. Die drei Schulleiter waren auch anwesend und warteten darauf, dass alle Schüler endlich kamen. Als es schließlich soweit war und die Steinbänke alle voll waren, erhoben sich die drei Schulleiter und baten um Ruhe. Sie wechselten ein paar schnelle Worte und schließlich wandte sich Dumbledore an uns. 

"Wie bereits gestern angekündigt, werden wir euch jetzt alles wichtige über das Turnier erzählen. Ich bin sicher, dass einige von euch schon einmal etwas von dem Feuerkelch gehört haben. Ihr könnt ihn euch als unparteiischen Schiedsrichter vorstellen. Der Feuerkelch wurde dazu verzaubert, die jeweiligen Champions der Schulen auszuwählen und sobald er sich entzündet, können Bewerber einen Zettel mit ihrem eigenen Namen und dem Namen der Schule hineinwerfen. Und anschließend spuckt der Feuerkelch dann während der Auswahlzeremonie die Zettel mit den Namen der drei ausgewählten Champions wieder aus und diese werden unwiderruflich zu einer Teilnahme verpflichtet, man sollte es sich also gut überlegen. Da die Aufgaben nicht ungefährlich sind, wird der Zugang zum Kelch durch eine Alterslinie begrenzt, sodass nur volljährige Zauberer teilnehmen können." Und damit gab er das Wort an die Halbriesin ab, die die Regeln noch weiter ausführte.

So spannend das ganze auch war, konnte man den anderen die Erleichterung ansehen, als die Ansprache endlich beendet war und die mit Essen gefüllten Platten auf den Tischen erschienen. Ein wenig später machten wir uns wieder auf den Weg in den Wald, was anderes gab es hier ja gerade nicht zu tun. Um die Zentauren nicht gleich heute schon zu verärgern, hielten wir uns an unser Versprechen und verbrachten den Nachmittag nur auf der Lichtung.

Total erschöpft kehrten wir drei Stunden später langsam zum Schloss zurück, liefen durch den Geheimgang und betraten den Turm. Wie schon so oft wurden wir dabei komisch angeschaut, es kam hier anscheinend nicht oft vor, dass man Zauberer sah, die sich sportlich betätigten. Wir duschten schnell und waren zum Glück unter den ersten, die den großen Saal betraten, sodass wir bereits wieder weg waren, als der Großteil kam und uns somit das anschwärmende Gerede erspart blieb. Den Rest des Abends verbrachten wir in der Bibliothek, um unsere Ruhe zu haben und Hausaufgaben zu erledigen.

Percy Jackson in der ZauberschuleWhere stories live. Discover now