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~Percy P.O.V.~

Erst als ich die Eingangshalle verlassen hatte, hörte ich immer lauter werdende Stimmen. Ich folgte ihnen und stand schließlich vor dem großen Saal. Noch bevor ich ihn betraten hatte, konnte ich die aufgeregten Halbgötter reden und vor allem die Stimme von Annabeth hören. Da ich wusste, dass man sie am besten in Ruhe ließ, wenn sie wütend war, bekam ich es tatsächlich ein wenig mit der Angst zu tun.

Schließlich holte ich tief Luft, stieß die Türen auf und betrat den Saal. Sofort wurde es still und alle starrten mich an. Verwirrt schaute ich mich um und sah Annabeth, die mich fassungslos anblickte. "Percy?!" fragte sie mich ungläubig und kam schließlich auf mich zu gerannt und umarmte mich fest. Und als ich die Erleichterung in den Gesichtern der anderen sah, fragte ich schließlich einfach nur komplett verwirrt "Könntet ihr mir jetzt vielleicht mal sagen, was zur Hölle hier los ist?"

Ohne auf meine Frage einzugehen, flüsterte Annabeth "Tu mir das nie wieder an. Ich kann dich nicht verlieren." Da ich immer noch nicht wusste, was hier gerade los war, erwiderte ich nur leise "Es ist doch alles gut. Mir ist nichts passiert."

Nach einer Weile unterbrach Reyna die Stille "Sie ist nicht die einzige, die Angst um dich hatte. Du wurdest das letzte Mal vor Stunden gesehen, als du losgegangen bist, um den Minotaurus zu töten. Und als wir dann alles abgesichert hatten, sind wir runter in die Eingangshalle, aber der Minotaurus war nicht zu sehen und du auch nicht. Die Jägerinnen haben dann draußen alles abgesucht, aber auch da nichts gefunden. Also dachten wir, dass der Minotaurus dich vielleicht mitgenommen hat und du getötet worden bist..." Zum Ende wurde sie immer leiser und sah mich nicht mehr an.

War ich echt so ewig weg gewesen? Denn so lang hatte der Kampf doch nicht gedauert und bei den Wassermenschen war ich eigentlich auch nur kurz gewesen. Fast noch verwirrter als vorher sah ich Reyna an und sie fragte auch kurz darauf "Aber wo genau warst du jetzt eigentlich und warum siehst du so aus, als wärst du wirklich fast gestorben?"

Annabeth löste sich von mir und sah mich auch an. Also begann ich schließlich, alles zu erzählen und betonte auch nochmal, dass der Minotaurus viel stärker gewesen war und es tatsächlich schwer war, ihn zu töten. Als ich fertig geredet hatte, herrschte immer noch Stille.

Bis Thalia sagte "Dann war es also nicht nur Zufall, dass auch die Monster, die uns schon begegnet sind, sich schwerer besiegen lassen als sonst. Und das heißt, dass wir die nächsten Wochen oder zumindest Tage, noch stärker trainieren und vor allem auch das Schloss noch besser schützen müssen."

Clarisse, Reyna und Thalia begannen auch schon gleich Aufgaben an die Halbgötter und Zauberer zu verteilen und schon kurz darauf war der Saal fast komplett leer. Mich und Annabeth schickte Thalia erst mal zum Raum der Wünsche, damit ich mich umziehen konnte und dann gab sie uns doch tatsächlich erstmal frei.

Nachdem ich schnell geduscht und mich umgezogen hatte, beschlossen wir zum See zu gehen. Wir setzten uns ans Ufer in die Wiese und Annabeth lehnte sich an mich.

Nach einer Weile, in der wir einfach nur Ruhe und Nähe des anderen genossen hatten, fing Annabeth an zu sprechen "Als du nicht wiedergekommen bist... ich hatte solche Angst um dich. Und als irgendein Zauberer gesagt hat, dass der Minotaurus dich vielleicht getötet hat und du doch gar nicht so stark bist, musste Piper mich zurückhalten, weil ich sonst auf ihn losgegangen wäre. Aber als du zwei Stunden später immer noch nicht da warst, habe ich das erste Mal daran gedacht, was passiert, wenn du wirklich nicht wiederkommst. Und als dann die Tür aufgegangen ist und du da standest... ich war noch nie so erleichtert." Sie wurde zum Ende hin leiser, stoppte schließlich und sah mich an.

Ich sah ihr in die Augen und erwiderte ernst "Ich werde dich nie verlassen, okay? Egal was passiert, wir bleiben immer zusammen." Daraufhin umarmte sie mich fest und wir bleiben einfach so sitzen.

Nach einer Weile, vor allem, weil ich Hunger hatte, entschieden wir uns dann, wieder zurück zum Schloss zu gehen. Wir trafen auf Clarisse, die uns auch gleich auftrug, nach dem Essen nach Thalia zu suchen, die mit ein paar Zauberern und Halbgöttern draußen war und das Gelände absicherte. Auf dem Weg dorthin sahen wir Leo, der mal wieder dabei war, Festus zu reparieren.

Nachdem das Gelände dann weitestgehend mit Zaubern und Fallen abgesichert war, machten wir uns auf den Rückweg. Beim Abendessen erfuhren Annabeth und ich glücklicherweise, dass wir in der Nacht keine Patrouille laufen mussten und schlafen konnten. Todmüde fiel ich dann schließlich auch in meine Hängematte und schlief sofort ein.

Percy Jackson in der ZauberschuleWhere stories live. Discover now