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~Percy P.O.V.~

Schon wieder eine neue Prophezeiung, ich hatte da echt keine Lust mehr drauf. Und wieder mal kam ich drin vor und das Schicksal der Welt hing von uns ab. Großartig. Ich seufzte genervt, aber immerhin wussten wir so jetzt, dass das alles hier nicht umsonst war, sondern es eine wirkliche Bedrohung gab. Während ich mich in Gedanken weiterhin über Prophezeiungen, Zauberer und allgemein natürlich die Götter aufregte, verging die Stunde dann doch auch und endlich konnten wir das Zimmer verlassen und wieder ohne das Gefühl, gleich zu ersticken, Luft holen.

Leider hatten wir dann jedoch noch eine Stunde Verwandlung, die ich eigentlich ausfallen lassen wollte, aber laut Annabeth wäre so etwas absolut unakzeptabel, weswegen ich mich einige Zeit später, nachdem wir schließlich auch endlich den richtigen Raum gefunden hatten, schon wieder in einem sterbenslangweiligen Unterricht befand. Obwohl ich diesmal sogar die misstrauischen Blicke von Harry, Ron und Hermine verstehen konnte, nervte mich das ganze dann nur noch mehr und ich war kurz davor, die mit Wasser gefüllten Teetassen vor ihnen explodieren zu lassen, aber das ging ja leider nicht, weshalb ich einfach nur zurück starrte.

Erleichtert darüber, endlich etwas essen zu können, setzte ich mich einige Zeit später neben Annabeth an den großen Tisch. Wir mussten auch unbedingt über die Prophezeiung sprechen und fingen gleich an, uns auf altgriechisch zu unterhalten, denn die anderen waren schon misstrauisch genug und sie würden uns für komplett verrückt halten, wenn sie uns zuhören könnten.

"Ihr habt die Prophezeiung vorher auch noch nie gehört, oder?", fragte Jason schließlich und Annabeth verneinte, "Nein, darüber gelesen habe ich auch nichts. Ich finde es nur irgendwie seltsam, dass Rachel davon nichts wusste." Es herrschte kurz Stille. "Aber so schwer zu verstehen ist es ja immerhin schon mal nicht. Mit den zwei Helden sind Percy und Harry gemeint und die zwei Welten sind auch klar", fuhr sie fort, "Das Kind des Blitzes ist Harry, nehme ich wegen seiner Narbe zumindest an, und Percy ist der Sohn des Meeres. Nur ihr zwei zusammen könnt den Feind besiegen, wer oder was auch immer das sein mag, und Halbblute und Zauberer müssen sich verbünden, sonst werden wir alle sterben."

"Also eigentlich so wie immer, nur dass es diesmal nicht von uns allein abhängt. Wobei ich ehrlich gesagt nicht wirklich weiß, wie uns die Zauberer da helfen sollen", ich seufzte genervt, "Wir müssen auch noch unbedingt Chiron Bescheid sagen." "Das können wir ja im verbotenen Wald machen, wenn wir trainieren, also eine Iris-Botschaft schicken", erwiderte Piper und ich nickte.

Leider war die Mittagspause dann auch schon vorbei und jetzt hatten wir Flugunterricht. Ich verstand absolut nicht, warum ich da mitmachen musste, denn Zeus war es sicher ziemlich egal, dass ich von Zauberern dazu gezwungen wurde und ich hoffte einfach nur, dass ich die Stunde überleben würde.

Als wir endlich vor dem Tor standen, sah ich schon die anderen Schüler und eine Lehrerin, die wahrscheinlich Madam Hooch war, wenn ich mich richtig erinnerte. Ich ging gleich zu ihr hin, ein bisschen Hoffnung hatte ich noch, doch nicht mitfliegen zu müssen. Also erzählte ich ihr, vielleicht ein ganz bisschen übertrieben, dass ich riesige Angst hatte, was ja aber auch stimmte, und dass ich auf keinen Fall fliegen wollte oder mich auf einen Besen setzen würde. Doch sie ließ sich natürlich nicht überreden und drückte mir nur einen Besen in die Hand. Ihr Angebot, einen Zaubertrank zur Beruhigung zu nehmen, lehnte ich schnell ab, wer wusste schon, was der ausrichten würde.

Letztendlich stand ich also, mal wieder total genervt und auch ein klein wenig ängstlich, mit einem Besen neben Annabeth. Als wir uns schließlich darauf setzten, donnerte es kurz und der Himmel verdunkelte sich, woraufhin ich zusammen zuckte. Auch Madam Hooch sah zu den Wolken hoch, doch anstatt die Stunde abzusagen, freute sie sich sogar aus mir unerklärlichen Gründen auf das stürmische Wetter. Annabeth versuchte, mich zu beruhigen, "Das schaffst du schon, Algenhirn. Zeus wird dir schon nichts tun, und wenn er dich verletzt, dann bringe ich ihn um." Wenig überzeugt sah ich sie an und lächelte gezwungen.

Als schließlich alle in der Luft waren und Madam Hooch mich auffordernd ansah, versuchte ich es dann doch auch, eine Wahl hatte ich ja eh nicht. Schon als ich nur ein paar Meter über dem Boden war, wurde ich von starkem Wind herumgerissen. Ich klammerte mich hilflos an den Besenstiel und war kurz davor, loszulachen. Das war einfach nur noch total absurd, ich saß auf einem Besen, der auch noch fliegen konnte und hatte Angst, dass Zeus mir deswegen sonst was antun würde.

Und dann blitze es plötzlich auch noch ziemlich nah neben mir. Ich zuckte erneut zusammen und fiel dabei vor Schreck fast vom Besen, über den ich mittlerweile gar keine Kontrolle mehr hatte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Madam Hooch zu mir flog, aber wegen dem Wind nicht wirklich voran kam und mir irgendetwas zu rief, was ich aber nicht verstand. Da ich eh nichts mehr ausrichten konnte, schloss ich einfach die Augen und hoffte, dass es endlich vorbei war.

Mein Wunsch wurde mir schneller erfüllt, als gedacht, denn im nächsten Moment schoss ein zweiter Blitz aus den Wolken und bevor ich bewusstlos wurde, merkte ich nur noch, dass ich vom Besen fiel.

~Annabeth P.O.V.~

Ich hob mit den anderen vom Boden ab und flog ein paar Meter hoch, so schwer war das ja doch gar nicht. Ich blieb schließlich in der Luft stehen und schaute zu Percy. Sein Besen wurde vom Wind herumgewirbelt und er hatte Mühe, nicht herunterzufallen. Madam Hooch war das auch aufgefallen und versuchte vergeblich, zu ihm zu kommen, doch in dem Moment erhellte ein weiterer Blitz den Himmel und traf direkt auf Percy. Ich schrie entsetzt auf, als er bewusstlos wurde und mit dem Besen von Himmel fiel.

Nachdem mein Flugbesen erst nicht richtig funktionierte, schaffte ich es schließlich endlich, auf dem Boden zu landen. Jason und Piper kamen sofort zu mir und auch Harry und Madam Hooch waren mittlerweile gelandet. Piper meinte gleich, "Ihm geht es bestimmt gut. Er ist in den See gefallen und das Wasser wird ihn heilen." Ihre Worte wirkten total beruhigend und ich war mir sicher, dass sie Charmesprech verwendete, aber in dem Moment war ich ihr dankbar.

Madam Hooch war verständlicherweise auch ziemlich beunruhigt, denn so etwas war ihr noch nie zuvor passiert und wunderte sich, warum der Blitz ausgerechnet Percy getroffen hatte. Schließlich verwendete Piper erneut Charmesprech und sagte ihr, dass nichts passiert war, sie mit dem Unterricht weitermachen sollte und Percy für den Rest der Stunde entschuldigt sei.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war der Unterricht dann vorbei, aber Percy war immer noch nicht wieder da. Jason versicherte mir, dass er sich bestimmt noch mit den Wassermenschen unterhielt und die Zeit vergessen hatte und ich hoffte einfach nur, dass er Recht hatte. Noch dazu war Harry jetzt auch noch misstrauischer geworden, da Percy so plötzlich verschwunden war.

Es waren mittlerweile fast drei Stunden vergangen und Percy war immer noch nicht wieder aufgetaucht. Pünktlich zum Abendessen betrat ich mit Piper und Jason den Speisesaal und blieb erstmal geschockt stehen, als ich Percy sah, der vorne bei den Lehrern stand und mit Dumbledore redete. Er drehte sich schließlich zu uns um und ich rannte auf ihn zu, "Percy!" und fiel ihm um den Hals.

"Bist du verletzt? Was ist passiert? Und wo warst du solange?", überfiel ich ihn gleich mit Fragen, woraufhin er erstmal nur leicht lachte, "Keine Angst Neunmalklug, mir geht es gut, das Wasser hat mich geheilt. Ich wollte gar nicht so lang wegbleiben, aber ich habe die Zeit vergessen. Und dann war ich noch kurz bei den Wassermenschen. Sie haben mir gesagt, dass sie in den nächsten Tagen von meiner Cousine Arielle besucht werden. Sie geben mir dann Bescheid, wenn sie angekommen ist." Ich freute mich total, denn Arielle war eine gute Freundin von mir und ich hatte sie schon ewig nicht mehr gesehen und vermisste sie.

Beim Essen erzählte uns Percy dann von den Wassermenschen und als ich zu Harry sah, merkte ich, wie er schnell den Blick abwandte. Ich seufzte, Chiron hat Recht, wir mussten echt irgendwie versuchen, sein Vertrauen zu gewinnen, nicht dass er noch auf irgendwelche dummen Ideen kam.

Percy Jackson in der ZauberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt