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~Percy P.O.V.~

Viel zu früh wachte ich am nächsten Morgen auf, die Albträume waren zum Glück fern geblieben, denn Harry hatte mich gestern schon wieder ziemlich komisch angeschaut. Hoffentlich würde der Tag heute besser werden, denn der gestern war einfach nur langweilig, der Unterricht war zum einschlafen und selbst Annabeth war nicht wirklich begeistert. Das einzige spannende war unser Training am Nachmittag gewesen, weil wir alle Abwechslung von den Hausaufgaben gebraucht hatten, zu denen Annabeth uns gezwungen hatte, freiwillig hätte ich die nicht gemacht.

In dem Moment bewegte sich Harry, wurde aber nicht wach. Ich mochte ihn nicht, er verhielt sich total komisch, starrte uns immer an und war die ganze Zeit misstrauisch. Und ich verstand ehrlicherweise nicht wirklich, warum die anderen Zauberer ihn so als Helden ansahen. Schließlich hatte er ihn doch nicht ganz alleine getötet, ohne Hilfe wäre es ihm wohl nicht möglich gewesen. Und nach dem, was ich bisher erfahren hatte, war das alles auch gar nicht so extrem schlimm gewesen, zumindest im Vergleich zu dem, was uns schon passiert war.

Nachdem ich mich ein zehntes Mal auf die andere Seite gedreht hatte, wurden schließlich auch die anderen wach und wir standen auf und waren tatsächlich auch früher dran als die Mädchen. Annabeth kam als erstes die Treppe runter und ich begrüßte sie mit einem kurzen Kuss. Als die anderen dann auch unten waren, gingen wir in die große Halle zum Frühstück, auf das Essen freute ich mich mittlerweile am meisten, alles andere war einfach nur langweilig. Dem Stundenplan nach hatten wir als erstes zwei Stunden Astronomie und ich hoffte einfach nur, dass es zumindest etwas interessant sein würde. 

Es war natürlich wieder einfach nur todlangweilig und gerade mal eine Stunde war bisher vergangen. Ich seufzte und stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab. Ich schlief die ganze Zeit fast ein und Annabeth, die mich kopfschüttelnd ansah, doch auch leicht grinste, hatte mich gerade zum wiederholten Male angestupst, da mir immer wieder die Augen zufielen. Und schließlich war es dann doch vorbei. Zum Glück, denn lange hätte ich es nicht mehr ausgehalten. Als der Unterricht endlich offiziell beendet war, rannte ich schon fast aus dem Klassenzimmer und Jason sah mich belustigt an. "Was haben wir als Nächstes?", fragte Piper, die neben uns trat, Hermine, die als letzte aus dem Zimmer kam und antwortete, "Wahrsagen." Das wurde ja immer schlimmer.

Nachdem wir gefühlt durch das halbe Schloss gelaufen waren, kamen wir endlich in einem Turmzimmer an, das jedoch nicht wirklich nach einem Klassenzimmer aussah. Ich sah fragend zu Annabeth, doch sie zuckte auch nur mit den Schultern. Also beobachtete ich verwundert die anderen Zauberer, die nach einem so kurzen Weg schon alle außer Atem waren. In dem Moment wurde eine silberne Leiter vor uns heruntergelassen, das fing ja schon mal gut an. Seufzend reihte ich mich hinter den anderen und den Zauberern ein.

Als ich letztendlich oben stand, konnte ich kaum atmen, so schlimm stank es nach einen Parfum, es roch noch nicht mal gut und selbst Piper fand diese Luft schrecklich. Die Lehrerin stand schon vorne und sah durch ihre Brille, die ihre Augen riesig erschienen ließ, irgendwie lustig aus. Es dauerte noch ein paar Minuten und dann fing sie schließlich mit dem Unterricht an. 

~Hermine P.O.V.~

Als wir endlich oben im Turmzimmer ankamen, waren wir wie immer alle total außer Atem, die Gastschüler jedoch nicht, sie machten anscheinend noch mehr Sport als ich dachte. Oben im Klassenzimmer sah Percy dann so aus, als müsste er sich gleich übergeben, was ich total verstehen konnte, die Luft war wirklich absolut schrecklich. "Hat es hier schon immer so schlimm gerochen?", fragte Piper leise und Ron erwiderte genauso wenig begeistert, "Ja, eigentlich schon. Aber es kommt mir so vor, als wird es jedes Mal noch schlimmer."

Schließlich saßen dann alle und der schlimmste Unterricht, den es in Hogwarts gab, begann. Nachdem Professor Trelawney wieder einige Schüler verängstigt hatte, in dem sie ihnen einen schrecklichen Tod prophezeite, darunter auch Percy und Annabeth, blieb sie plötzlich wie erstarrt stehen, verdrehte die Augen nach oben und begann mit einer total seltsamen Stimme zu sprechen, zu der ihr passend noch Rauch aus dem Mund kam:

"Ein Halbgott des ältesten Göttergeschlechts,
Wird sechzehn werden im großen Gefecht.
Im endlosen Schlaf sieht der Heros die Welt,
Seine Seele wird von verfluchter Klinge gefällt.
Eine einzige Entscheidung wird sein Leben beenden,
Den Olymp kassieren oder das Schicksal zu wenden."

Die Gastschüler waren total geschockt, während ich kein Wort verstand. Es herrschte einige Momente Stille und ich hatte die Hoffnung, dass es vorbei war, doch Professor Trelawney redete noch weiter:

"Dem Ruf werden folgen der Halbblute sieben,
Die Welt wird sterben in Sturm oder Feuer,
Ein letzter Atem ist zur Erfüllung des Eids geblieben,
Und der Feind trägt Waffen zu des Todes Gemäuer."

Annabeth und Percy wechselte ein paar schnelle Worte, sie war jedoch immer noch nicht fertig:

"Zwei Helden, zwei Welten,
die aufeinander prellten.
Kind des Blitzes, Sohn des Meeres,
nur zusammen können siegen gegen Feindes Heeres.
Zwei Welten müssen Bündnis schließen,
sonst alles Leben wird zerfließen."

Und damit stoppte der Rauch, der aus ihrem Mund kam. Die Gastschüler schienen noch blasser als vorhin und Percy sah aus, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen und nachdem sie den Schock überwunden zu haben schienen, fingen sie an, sich aufgeregt zu unterhalten, aber so leise, dass ich nichts verstehen konnte.

Da löste sich auch Professor Trelawney aus ihrer Starre und blinzelte verwirrt, "Ist etwas passiert?" Wir starrten sie nur weiterhin alle an und sie schüttelte noch verwirrter den Kopf. Schließlich wandte sich Piper an sie, "Nichts ist passiert, Professor. Sie wollten uns gerade etwas zu den verschiedenen Möglichkeiten bestimmte Zeichen zu deuten, erklären." Und als wäre das alles gerade wirklich nicht passiert, machte sie tatsächlich nach anfänglicher Unsicherheit, da sie wahrscheinlich zum ersten Mal die Aufmerksamkeit aller Schüler hatte, einfach mit dem Unterricht weiter.

"Was war das denn gerade?", fragte in dem Moment Harry verwirrt. "Ich habe absolut keine Ahnung, von sowas habe ich nie gehört. Aber das klang irgendwie so wie eine Prophezeiung. Die Gastschüler scheinen jedoch zu wissen, was da gerade passiert ist und sind nicht gerade begeistert", antwortete ich, während ich die vier beobachtete, wie sie sich leise unterhielten und auch Harry sah sie misstrauisch an. 

Anschließend hatten wir noch eine Stunde Verwandlung und nachdem ich zuerst erwartet hatte, dass die Gastschüler gar nicht kommen würde, so schnell wie sie das Turmzimmer verlassen hatten, tauchten sie schließlich gerade noch rechtzeitig auf. Diese ging dann zum Glück schnell vorbei, ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren und dachte die ganze Zeit nur an die Prophezeiung. An sich waren die Zeilen ja gar nicht so schwer zu verstehen, aber es machte absolut keinen Sinn, vor allem, da andauernd von Göttern und Halbbluten die Rede war.

Wir kamen schließlich im großen Saal an und liefen zu unseren Plätzen, die vier saßen bereits da und unterhielten sich aufgeregt und gleichzeitig genervt in einer anderen Sprache, die ich zuvor noch nie gehört hatte. Während des Essens teilte ich Harry und Ron dann meine Überlegungen mit, aber wir kamen nicht wirklich weiter und beschlossen, so schnell wie möglich in die Bibliothek zu gehen um hoffentlich mehr herauszufinden.

Percy Jackson in der ZauberschuleOnde as histórias ganham vida. Descobre agora