Kapitel 36

555 28 2
                                    

oh gott, der teil ist furchtbar, ich entschuldige mich jetzt schon. aber besser geht das irgendwie nicht :/ trotzdem viel spaß beim lesen :) 

_______

Seine geweiteten Augen verrieten, dass er damit absolut nicht gerechnet hatte. Ich erwartete keine Antwort von ihm. Ich wusste, dass er die Worte nicht zurück sagen würde. Doch das Lächeln, welches sich nun auf seinem Gesicht ausbreitete war Reaktion genug. "Möchtest du, dass ich hier bleibe?" Ohne zu zögern nickte ich. Wie kam er auf den Gedanken, dass ich ihn nicht in meiner Nähe haben wollte? "Und versprichst du mir, dass du mir sagst was passiert ist sobald du dich dazu bereit fühlst?" Wieder ein Nicken. "Gut... möchtest du versuchen weiterzuschlafen, oder..." Dieses Mal schüttelte ich panisch den Kopf. Zu groß war meine Angst vor einem weiteren Albtraum. "Hast du wieder öfter Albträume? Oder nur heute?" Noch immer war ich mir nicht sicher, wie viel ich reden konnte, ohne erneut zusammen zu brechen. Also schüttelte ich einfach den Kopf, in der Hoffnung, dass Harry mich auch so verstand. "Nur heute?", fragte er, woraufhin ich nickte. Harry seufzte und drückte mich erneut eng an sich. "Es ist furchtbar, nicht zu wissen wie ich dir helfen kann.", flüsterte er. Ich wollte ihm widersprechen, ihm sagen, dass seine bloße Anwesenheit mir mehr half als alles andere. Doch ich schwieg weiterhin. Stattdessen fuhr Harry leise fort: "Dich so zu sehen... das tut mir weh. Ich möchte einfach nur, dass es dir endlich wieder gut geht. Dass du glücklich bist." 

Für die nächsten Minuten, vielleicht sogar Stunden, schwiegen wir. Alles Zeitgefühl schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Und irgendwann war ich mir sicher, dass ich mich genug gesammelt und meine Gefühle unter Kontrolle hatte.

"Er hat mich angerufen."

Ich musste nicht einmal sagen um wen es ging. Harry wusste auch so bescheid.

"Nein."

Seine Stimme war so leise und dennoch voll von Emotionen. Entsetzen, Wut, Ungläubigkeit. "Doch", murmelte ich und schmiegte mein Gesicht näher an seine Schulter. "Wieso tut er so etwas?" Es war eine rhetorische Frage, trotzdem zuckte ich mit den Schultern und antwortete: "Ich weiß es nicht." - "Ich werde dafür sorgen, dass das nicht wieder passiert. Ich kauf dir ein neues Handy, du bekommst eine neue Nummer, dann kann er dich nicht mehr erreichen." Langsam schüttelte ich den Kopf. "Er hat meine Nummer einmal heraus bekommen, also schafft er es auch ein zweites Mal. Außerdem will ich nicht, dass du Geld für mich ausgibst." - "Wenn er das wirklich schaffen sollte, kannst du immer noch seine Nummer sperren. Du musst seine Stimme nie wieder hören, das verspreche ich dir." Ich wusste, dass es sinnlos war ihm zu widersprechen. Also seufzte ich nur und schloss meine Augen. 

"Ich habe Angst.", flüsterte ich schließlich. "Ich wünschte ich könnte dir sagen, dass du keine Angst haben musst. Aber alles was ich dir sagen kann ist, dass ich dich beschützen werde so gut ich kann. Egal was passiert, ich bin immer für dich da, Eliza. Immer. Und auch wenn ich noch immer der Meinung bin, dass ich psychisch nicht in der Lage dazu bin jemanden zu lieben... du bedeutest mir viel. Mehr als ich jemals für möglich gehalten hätte. Vielleicht ist das ja Liebe, ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass meine Gefühle für dich überhaupt in einem Wort zusammen gefasst werden könnten. Aber lass es mich so sagen: Zayn auf die Nerven zu gehen ist verdammt schwierig. Ich kenne niemanden der so geduldig und selbstlos ist. Und trotzdem habe ich genau das irgendwie geschafft. Ich kann ihm nicht verübeln, dass er genervt von mir ist. Wahrscheinlich rede ich seit über zwei Wochen über nichts anderes mehr als über dich. Und das meine ich absolut ernst. Wenn ich Zayn wäre, hätte ich schon längst- " Weiter kam er nicht. Meine Lippen brachten ihn zum Schweigen. Zu stören schien ihn das allerdings nicht, denn er erwiderte den Kuss ohne zu zögern. Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit löste er sich von mir und sah mich kopfschüttelnd an. "Egal wie bescheuert das klingt, aber du bist das Beste was mir je passiert ist." - "Danke, dass du hier bist.", erwiderte ich und legte mich so hin, dass neben mir noch genug Platz für Harry blieb. Lächelnd legte er sich neben mich. Dann drückte er seine Lippen kurz auf meine Nasenspitze. "So schnell wirst du mich nicht wieder los, das kannst du mir glauben.", versicherte er mir. 

Obwohl ich mit aller Kraft versuchte es zu verhindern, besiegte mich die Müdigkeit nach nur wenigen Minuten. Doch mit Harry an meiner Seite blieben alle meine Träume ruhig und friedlich. 

Am nächsten Morgen jedoch, wachte ich erneut alleine auf. Zumindest alleine in meinem Bett. Harry war zwar aus irgendeinem Grund nicht mehr hier, dafür saß Beth mir gegenüber und blätterte schweigend in einer Zeitschrift umher. Gähnend setzte ich mich auf. Zu meiner Überraschung lächelte sie mich an. "Guten Morgen... geht es dir besser?" Langsam nickte ich und erwiderte ihr Lächeln. "Ja, danke. Auch für letzte Nacht." Sie zuckte mit den Schultern, noch immer lächelnd. "Nichts zu danken. Es hat mir nur von neuem gezeigt, wie sehr ich mich in Harry getäuscht habe." Sofort verschwand mein Lächeln. "Es tut mir leid, Beth. Wirklich. Wie ich mich dir gegenüber verhalten habe... das war furchtbar." - "Nett war es nicht, da hast du Recht. Aber ich habe dir auch nie wirklich eine Chance gegeben, alles zu erklären. Du bist kein schlechter Mensch und Harry auch nicht. Ein Blinder könnte sehen, dass ihr zusammen gehört. Und ich hatte einfach das Pech, genau dazwischen zu stehen." Nachdenklich schüttelte ich den Kopf. "Es ist einfach komplett aus dem Ruder gelaufen. Aber ich würde dir gerne alles erzählen. Von Anfang an." Beth nickte. "Gerne. Ich bin es leid, nicht mit dir zu reden. Ein Junge sollte nicht Schuld daran sein, dass unsere Freundschaft komplett zerbricht. Schon gar nicht Harry Styles." - "Apropos Harry Styles... du weißt nicht zufällig wo er ist?" - "Guck auf deinen Nachttisch.", sagte Beth grinsend. Und tatsächlich lag dort ein kleiner, zusammen gefalteter Zettel. Kopfschüttelnd faltete ich ihn auseinander.

Es tut mir leid, dass ich schon wieder gegangen bin. Aber du hast so friedlich geschlafen und ich wollte dich nicht wecken. In einer Stunde muss ich los zu meinen Großeltern, meine Sachen aus meinem alten Zimmer räumen. Wenn du mitkommen möchtest, komm einfach zu mir rüber. Du könntest mich natürlich auch anrufen, aber ich bezweifle, dass dein Handy noch funktioniert. Deshalb auch dieser Zettel. Nicht dass du wieder denkst ich sei abgehaun. Wie gesagt: mich wirst du nicht wieder los.

H. xx

"Du solltest dich jetzt mal im Spiegel sehen.", stellte Beth  belustigt fest. Erst jetzt merkte ich, wie weit ich grinste und wie bescheuert das vermutlich aussah. "Können wir heute Abend in Ruhe reden? Ich verspreche dir, dass du die komplette Wahrheit erfährst. Aber Harry hat gefragt, ob- " Sie ließ mich nicht ausreden. Grinsend machte sie eine Handbewegung in Richtung Tür. "Du gehst jetzt duschen, ziehst dir was schönes an und dann verbringst du den Tag mit deinem Freund. Wir werden schon noch Zeit für unser Gespräch finden." - "Danke. Für alles." 

Weniger als eine halbe Stunde später klopfte ich an Harrys Zimmertür. Nichts rührte sich, weshalb ich die Klinke selbst hinunter drückte und den Raum betrat. Es sah aus wie immer, alles wirkte unbewohnt, nur auf dem Schreibtisch herrschte das pure Chaos. Aus dem angrenzenden Bad drang das Geräusch von fließendem Wasser, offenbar duschte Harry gerade. Als er schließlich ins Zimmer trat, nur mit einem Handtuch bekleidet, starrte ich ihn für ein paar Sekunden nur stumm an. Sein von Tattoos bedeckter Oberkörper war etwas, an das ich mich wohl nie gewöhnen würde. Immer wieder faszinierten mich die Bilder auf seiner Haut von neuem. 

"Morgen." Ein schiefes Grinsen zierte sein Gesicht. "Gut geschlafen?" Lächelnd nickte ich. "Deine Anwesenheit scheint Wunder zu wirken." - "Wenigstens etwas, wobei ich dir helfen kann." Sein Grinsen wirkte nur noch halbherzig. "Harry...", murmelte ich und trat auf ihn zu, "Du hilfst mir. Mehr als du denkst." Mittlerweile stand ich direkt vor ihm. Seine Lippen berührten meine Stirn, wanderten zu meinem rechten Augenwinkel, von dort aus weiter zu meinem Mund. "Vielleicht solltest du dich lieber irgendwo hinsetzen, während ich mich fertig mache. Sonst kommen wir vermutlich nie los." Grinsend ging ich zurück zu seinem Bett. "Bringst du die Sachen eigentlich mit hierher? Oder kommen die auch ins neue Haus?" Harry schüttelte den Kopf. "Nein, die nehme ich mit. Es ist an der Zeit, dass dieses Zimmer einen persönlicheren Touch bekommt." Ich nickte zustimmend. "Oh und nachher müssen wir noch zum Tattooladen." Vor Überraschung klappte mir die Kinnlade herunter. "Du lässt dir ein neues Tattoo stechen?" Harry nickte und hielt seinen rechten Arm in die Luft, welchen bis jetzt nur der Schriftzug 'Things I can' schmückte. "Wir hatten einen Deal, erinnerst du dich?" Natürlich erinnerte ich mich an unseren Deal. Mein Ziel war es gewesen, ihn dazu zu bringen, sein nächstes Tattoo auf dem rechten anstatt auf dem linken Arm stechen zu lassen. Und es sah ganz so aus, als hätte er genau das vor. 

____

aus reinem interesse: was glaubt ihr lässt er sich stechen? :D

DARK turns to LIGHTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt