Chapter 5

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Am nächsten Morgen erwachte ich mit unerträglichen Kopf- und Halsschmerzen und entschied mich kurzerhand dazu, mich in meinem Bett auf die andere Seite zu drehen. So in die Schule zu gehen würde niemandem etwas bringen - weder mir, noch den Lehrern. Ganz davon abgesehen fühlte ich mich einfach so elend, dass ich gar nicht daran denken mochte, wie es sich anfühlen würde, den Fuß aus dem Bett auf den Boden zu setzen.

Und wenn ich das laute Gebrüll außerhalb meines Zimmers wieder hörte, war ich ganz froh in meinen kleinen vier Wänden zu sein. Meine Eltern hatten schon lange Eheprobleme und jedes Mal, wenn es kurz vor einer Scheidung stand, rafften sie sich wieder zusammen, nur damit es das nächste mal noch schlimmer eskalierte. Aktuell war wieder so eine Situation und es verging kein Tag, an dem sie nicht stritten. Es gibt nichts Schlimmeres, als sich ständig streitende Eltern..

Zum Glück würden beide bald zur Arbeit gehen und ich hätte meine Ruhe, damit ich meine anstehende Erkältung auskurieren konnte.

Irgendwann war ich wieder eingeschlafen und erwachte durch das zarte Vibrieren meines Handys, das neben meinem Bett auf einem kleinen Hocker lag. Blind tastete ich danach und kniff erst die Augen zusammen, bis ich erkannte, wer mir geschrieben hatte.

Mein Chim

Jeonggukkie

Warum bist du nicht in der Schule?

Ist alles in Ordnung?

Natürlich, Hyung

Ich bin nur ein wenig erkältet

Oh, mein armes Baby

Ich komme nach der Schule direkt vorbei und kümmere mich um dich!

Das musst du wirklich nicht

Keine Widerrede!

Ich bin dein Freund, das ist meine Pflicht!

Na gut

Ich...erwarte dich dann

Sehr schön!

Lieb dich Gukkie

Ich dich auch

Seufzend legte ich das Handy wieder zur Seite und fuhr mir einmal über das Gesicht. Stimmt ja, Jimin war nicht mehr nur mein bester, sondern jetzt mein fester Freund. Ich wusste selbst nicht, was in mich gefahren war, als ich sein Geständnis einfach so erwidert hatte, aber solche Gefühle würden doch mit der Zeit sicher kommen, nicht? Man sagt doch immer, dass gerade Liebe sich mit der Zeit entwickelt und die Situation ist im Moment einfach ungewohnt. Wenn ich mich daran gewöhnt habe, wird es schon einfacher werden, zumindest wollte ich daran glauben.

Außerdem war Jimin immer für mich da gewesen und vielleicht musste einfach dieses Gefühl der Gewohnheit dem der Verliebtheit weichen. Ich dachte, wenn ich nur genug Zeit mit ihm verbrachte, würde das schon was werden. Immerhin hatte sich ja zwischen uns eigentlich nichts geändert, außer dass wir uns nun küssten.

Oh man, worauf hatte ich mich nur eingelassen?

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now