Chapter 59

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Der restliche Schultag war lang, jedenfalls kam er mir länger vor. Nach unserem Sex zwischendurch in der Pause hatte ich keine Möglichkeit mehr bekommen, Taehyung auf Jimin anzusprechen, was ich nämlich verzweifelt versucht hätte. Ich hatte das Gefühl, er wollte bewusst ablenken und genau das bestätigte mich immer mehr in der Annahme, dass er mehr wusste, als er zugeben wollte.

Trotzdem führte mich mein Weg nach der Schule zu Jimin, weil dieser tatsächlich das Schulgelände verlassen und sich krankgemeldet hatte. Die ganze Geschichte war so unglaublich suspekt und ich hatte das Gefühl, ich war der einzige, der keine Ahnung von allem hatte.

Jimin wohnte von der Schule ein wenig weiter weg als ich und deshalb brauchte ich auch länger, stand dann jedoch schließlich vor seiner Haustür. Mit klopfendem Herzen betätigte ich die Klingel und wartete ab, denn mir schwirrten meine eigenen Worte noch viel zu sehr im Kopf herum. Ich wusste, dass ich ihm endlich die Wahrheit sagen musste, auch wenn es mir schwerfallen würde.

Eine gefühlte Ewigkeit verging, in der ich einfach nur vor seiner Haustür stand und wartete. Ich plusterte bereits missmutig meine Wangen auf und wollte schon auf dem Absatz kehrtmachen, als sich dann doch die Tür öffnete. Dahinter erschien dann ein geknickter Jimin, der den Kopf gesenkt hielt und auf den Boden starrte, wahrscheinlich schon mit mir gerechnet hatte.

»Hey, Jeonggukkie«, begrüßte er mich leise und mit schwacher Stimme, was mich die Stirn runzeln ließ. »Jimin? Ist alles in Ordnung?«

Der Ältere schüttelte den Kopf, umklammerte fest das Holz der Tür und biss auf seiner Lippe herum. Sein Verhalten war wirklich mehr als ungewöhnlich und so hatte ich ihn noch nie gesehen. Aus irgendeinem Grund tat mir das unglaublich weh, weil sich das Gefühl verstärkte, er verheimliche mir etwas.

»Jimin, wir sollten reden«, sprach ich sanft und trat bereits einen Schritt nach vorn, doch wieder schüttelte er den Kopf. Es dauerte eine Weile, bis er seinen Blick hob und mir ins Gesicht sah, sich dabei noch immer auf die Lippe beißend.

»Bitte, lass uns heute nicht reden«, hauchte er schwach und kam mir nun doch ein wenig entgegen, worüber ich mein Gesicht nur mehr verzog. »Jimin, ich denke nicht, dass-«

»Bitte, Jeongguk«, unterbrach er mich flehend und der Klang meines normalen Namens beunruhigte mich. Jimin nannte mich nie so, es musste ihm also wirklich ernst sein, weshalb ich einmal schluckte und nickte. Dann wollte ich mich wirklich auf den Weg nach Hause machen, doch er hielt mich an meinem Arm zurück. Verwundert sah ich zu ihm und hob eine Augenbraue, aber seine Erklärung folgte direkt.

»Geh nicht. Können wir einfach im Bett liegen und kuscheln?«

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now