Chapter 6

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»Jeonggukkie, wir sind zu einer Party eingeladen.«

Diese Aussage kam wirklich wie aus heiterem Himmel und deshalb drehte ich mich fragend zu meinem Freund um. Dabei steckte ein großer Löffel voll mit Eis in meinem Mund und ich hob meine Augenbrauen, während ich sein breit grinsendes Gesicht musterte, als er mir dann auch noch durch die Haare wuschelte. »Wir?«

»Natürlich 'wir'.« Jimin lachte leise und stupste mit seinem Zeigefinger erst liebevoll meine Nasenspitze und dann meine Wange an. »Es gab zwar schon immer nur ein 'wir', da wir beste Freunde sind, doch nun ist es wirklich offiziell.« Dann schlang er noch seine Arme ein wenig fester um mich und vergrub seine Nase in meinem Haar.

Das tat er öfter, in seinen Augen musste man mich immer knuddeln und wenn ich jetzt so über seine früheren Aktionen nachdachte, hätte ich auch früher darauf kommen können, dass er auf mich stand. Warum sonst sollte er sich immer gerade mir gegenüber so besonders clingy verhalten?

Seufzend drehte ich mich wieder zu dem Fernseher zurück, ließ den Löffel noch einmal in dem Eis, das auf meinem Schoß stand, verschwinden, bevor ich ihn vollgehäuft erneut zu meinem Mund führte. Dabei lehnte ich mich an die Brust Jimins, da ich zwischen seinen Beinen saß, während wir einen Film schauten.

Wie er heute Morgen geschrieben hatte, war er nach der Schule direkt vorbeigekommen und weil ich ihm noch von dem erneuten Streit meiner Eltern berichtet hatte, brachte er mir Eis mit. Er wusste einfach, was ich mochte und wann ich es brauchte, weshalb er vermutlich der beste Boyfriend auf Erden war, doch es reichte irgendwie nicht. Irgendetwas fehlte mir und wenn ich genau in mich hineinhorchte, wusste ich es auch.

Das Kribbeln in meinem Bauch fehlte jetzt, nachdem die Euphorie über unseren ersten Kuss verflogen war. Die Aufregung und all die anderen Dinge, die doch eine Verliebtheit bedeuteten.

»Jimin?«

»Hm?«, brummte er leise und kraulte meinen Nacken, worunter ich leicht erschauderte. Generell war mein Hals eine sehr empfindliche Region, was Jimin ja auch bereits wusste.

»Woher wusstest du, dass du in mich verliebt bist?«

Ich hörte ihn leise hinter mir kichern und um mir nichts anmerken zu lassen, aß ich einfach eilig weiter von dem Eis. »Ich war in deiner Nähe immer nervös, musste immer an dich denken, auch wenn du eigentlich bei mir warst und machte mir noch mehr Sorgen als sowieso schon. Mein Herz klopft schnell und verrückt, wenn ich bei dir bin und vor Aufregung ist mir übel.«

Er pausierte und lehnte sich leicht zur Seite, um mir über die Schulter ins Gesicht zu sehen. »Geht es dir nicht auch so?«

Jimin klang tatsächlich ein wenig verunsichert und da ich ganz sicher meinen Freund nicht traurig machen wollte, reagierte ich wieder zu schnell und unbedacht. »Doch doch, natürlich. Genauso geht es mir auch.«

Aus dem Augenwinkel sah ich dann jetzt sein zufriedenes Lächeln, bevor er mir einen Kuss auf die Wange gab und sich wieder zurücklehnte, damit er weiter meinen Nacken kraulen konnte.

Doch ich rutschte immer tiefer in diese Lüge hinein und wusste langsam nicht mehr, wie ich da je - oder überhaupt - wieder herauskommen sollte.

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now