Chapter 68

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Bereits zum zweiten Mal an diesem Tag stand ich mit klopfendem Herzen vor einer Tür und atmete mehrfach tief durch, konnte mich aber nicht dazu durchringen, die Klingel zu betätigen. Dieses Mal war es aber nicht Jimins Haus, vor dem ich stand, sondern das um einiges größere der Familie Kim. Das, worüber ich mit Jimin gesprochen hatte, wollte ich Taehyung nicht über das Telefon mitteilen, aber egal, was ich sagen würde, er wäre vermutlich trotzdem traurig.

Zähneknirschend sah ich auf den Boden und raufte mir ein wenig die Haare. Egal, wie ich es drehte und wendete, irgendjemanden würde ich wohl verletzen müssen, da aber meine Liebe Taehyung galt, wollte ich ihn natürlich glücklich machen. Dennoch war Jimin mir auch noch immer unendlich wichtig und obwohl meine Entscheidung deshalb klar sein sollte, konnte ich sie nicht einfach so fällen.

Schließlich zuckte ich dann mächtig zusammen, als die Tür vor mir plötzlich aufging und ein ebenso überraschter Taehyung dort stand, der noch in seine Schuhe schlüpfte und seine Jacke in der Hand hielt. »Gukkie?«, gab er direkt fragend von sich, dann weiteten sich aber seine Augen und er ließ seine Jacke fallen, nur um mich dann in seine Arme zu schließen.

»Gott, Kleiner! Ich habe mir so Sorgen gemacht! Warum meldest du dich denn nicht wie abgemacht? Und warum stehst du hier mitten in der Nacht?«

Ich kaute unbehaglich auf meiner Lippe herum und sagte zunächst nichts, erst als Taehyung sich von mir löste und mein Gesicht mit seinen Händen umrahmte, fand ich meine Stimme wieder. »I-Ich konnte nicht schlafen.«

Zunächst sah er mich nur perplex an, aber dann lächelte er leicht und nahm meine Hand, damit er mich in das Innere des Hauses ziehen konnte. Sofort schloss er dann die Tür und zog mich enger an sich, nur um mir dann einen sanften Kuss auf die Lippen zu geben. »Mach sowas nie wieder, hörst du? Ich war wirklich krank vor Sorge.«

"Tut mir leid", nuschelte ich in den Stoff seines Shirts, weil er mich wieder an sich gezogen und seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt hatte. »Wo wolltest du denn hin, Tae?«, fiel mir dann aber wieder ein und ich hoffte, so ein wenig abzulenken.

»Na, dich suchen. Wenn ich stundenlang kein Lebenszeichen von dir bekomme, dann laufe ich eben los«, gab er locker zurück, weshalb ich mir einmal schuldbewusst auf die Unterlippe biss. Ich hatte meine Gründe, warum ich mich bei niemandem gemeldet hatte, aber gerade mit Taehyung musste ich da nun drüber reden.

»Aber was ist denn los, Gukkie?«, wollte er dann natürlich auch wissen und strich mir besorgt durch die Haare. »Du warst heute bei Jimin. Ist es nicht so gut gelaufen? War er sehr traurig?«

Als ich mich an heute Nachmittag erinnerte, wurde mir beinahe schlecht und ich wusste, dass es Taehyungs Herz brechen würde, aber ich durfte ihm das Ergebnis dieser Unterhaltung nicht vorenthalten. Das war ihm gegenüber nicht fair, vor allem weil ich ihn ja so sehr liebte.

»Deshalb bin ich hier, Tae«, sagte ich dann und schluckte einmal, als ich ihm in die Augen sah. »Ich bin hier, um dir von dem Gespräch mit Jimin zu erzählen.«

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now