Chapter 70

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»D-Das...«, begann Taehyung dann nach meinen Worten und ließ mich los, um einen Schritt nach hinten zu machen. Ich biss mir wegen dieser kleinen Art von Abweisung einmal auf die Unterlippe, doch um ihn nicht zu bedrängen, blieb ich dort, wo ich war. »I-Ihr habt also nicht Schluss gemacht?«

Ich schüttelte bedauernd den Kopf und senkte diesen dann, bevor ich Taehyungs betroffenes Einatmen hörte. Was genau gerade in ihm vorging, wollte ich mir gar nicht erst ausmalen, doch mir erging es schließlich nicht anders. Natürlich war mir bewusst, dass es keine Lösung war und ich Jimin somit nur Hoffnungen machte, aber solange es ihm nicht besser ging, konnte ich ihm das Herz einfach nicht brechen.

»Jeongguk, wie stellst du dir das jetzt vor?!«

Der aufgebrachte, aggressive Tonfall in Taehyungs Stimme ließ mich zusammenzucken, aber trotzdem den Blick leicht heben, um in sein deutlich verletztes Gesicht zu sehen. Dieses Mal trat er wieder einen Schritt auf mich zu und umrahmte trotz seiner Tonlage mein Gesicht mit einer Sanftheit, wegen der ich am liebsten leise seufzen würde.

»Kleiner«, hauchte er dann und streichelte mit seinen Daumen meine Wangenknochen. »Wie soll das gehen? Ich kann und will mich nicht von dir fernhalten, du gehörst zu mir und nicht zu Jimin.«

Ich nickte zustimmend und legte dann meine Hände auf seine, während ich ebenfalls einen Schritt auf ihn zuging. Nun waren wir uns mittlerweile schon so nah, dass ich seinen Atem an meinen Lippen spüren konnte, aber in meinen Augen hatte ich gerade keinen Kuss von ihm verdient.

»Das musst du auch nicht«, erwiderte ich dann und schloss meine Augen. »Wir machen weiter wie bisher.«

Taehyung schnaubte und ließ mich dann doch wieder ruckartig los, sodass ich leicht zurücktaumelte. »Wir machen weiter wie bisher?«, wiederholte er mich und schüttelte den Kopf. »Wie zur Hölle stellst du dir das vor? Denkst du, ich will auf ewig eine Affäre bleiben? Die zweite Wahl?«

Langsam stiegen mir dann doch die Tränen in die Augen und ich schüttelte meinen Kopf, ehe ich mich ihm wieder näherte. Doch dieses Mal hob er die Hand und ließ mich somit in meiner Bewegung stoppen - er hatte mich nun definitiv abgewiesen. »Tae...ich liebe dich doch...«

»Und ich liebe dich«, erwiderte er wieder etwas ruhiger und sah mir kurz in die Augen, schloss sie dann aber schnell. »Und das ist das Problem. Ich werde dich nicht teilen, aber das heißt nicht, dass ich nicht um dich kämpfen werde.«

Verwirrt runzelte ich die Stirn und ignorierte, dass die Tränen nun bereits meine Wangen hinabflossen. »D-Du musst nicht kämpfen...ich gehöre dir, nur dir, Tae«, wagte ich schwach einen erneuten Versuch, ihn davon zu überzeugen, was er mir bedeutete.

Er sah mich aber nun traurig an, ging an mir vorbei und zog mich aber mit sich, nur um dann die Tür zu öffnen und mich sanft rauszuschieben. »Tae, bitte, lass mich doch jetzt nicht hier stehen«, flehte ich und spürte kurz darauf für eine Sekunde seine Lippen auf meiner Stirn.

»Tut mir leid, Gukkie, aber jetzt gerade ertrage ich das alles nicht. Wir sehen uns morgen in der Schule.« Und mit diesen Worten schlug er die Tür zu und ließ mich weinend auf den Treppenstufen seines Hauses einfach stehen.

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Onde as histórias ganham vida. Descobre agora