Chapter 27

3.4K 380 78
                                    

»Jeonggukkie, geht es dir nicht gut? Du bist so blass«, fragte Jimin mich besorgt und strich dabei über meine Haare, während wir auf dem Weg zur Schule waren. Die Frage war berechtigt, denn ehrlich gesagt ging es mir einfach scheiße. Immer dann, wenn ich vielleicht ein wenig den Mut aufbrachte und ihm alles beichten wollte, machte er etwas unglaublich Niedliches und zerstörte ihn wieder.

Jetzt gerade war wieder so ein Moment, er sorgte sich einfach immer um mich und ich tat nichts anderes, als ihn zu betrügen. Immer öfter stellte ich mir mittlerweile die Frage, warum ich überhaupt seine Gefühle erwidert und einer Beziehung zugestimmt hatte, wenn ich doch gar nicht so empfand. Trotzdem wollte ich meinen besten Freund nicht verlieren und meine eigene Schwäche über meine mangelnde Ehrlichkeit ließ mich mich selbst verabscheuen.

»Alles okay, ich bin nur müde«, erwiderte ich auch müde lächelnd und in seine Richtung blickend, was er mit einem Seufzen kommentierte. Liebevoll legte er seinen Arm um meine Schulter und platzierte einen Kuss auf meiner Schläfe, bevor wir durch das Schultor liefen.

»Trotzdem, wenn du dich nicht wohlfühlst, geh lieber nach Hause, ja?«, verlangte er und ich wollte gerade als Zustimmung nicken, als meine Augen eine Person erblickten, die ich - ohne es gewusst zu haben - bereits vermisst hatte.

Taehyung stand in einer schattigen Ecke und lehnte dort an einer Mauer, er hatte Kopfhörer auf und wippte scheinbar passend zu seiner Musik mit dem Kopf mit, wobei seine Augen aufmerksam die Umgebung beobachten. Als sich unsere Blicke trafen, spürte ich direkt Hitze in meinem Gesicht aufsteigen und wollte meinen Kopf gerade in die andere Richtung drehen, als er etwas tat, was meinen Blick an ihn fesselte.

Erst fand ein leicht anzügliches Grinsen in seinem Gesicht Platz, ehe er seine vollen Lippen einen Spalt breit öffnete und mit seiner Zunge darüber fuhr. Beinahe unauffällig hob sich seine Hand an seinen Hals und strich von dort bis zur Brust hinunter, dabei weiterhin die Augen lasziv in meine Richtung blickend. Bei diesem Anblick musste ich einmal trocken schlucken und spürte die Hitze nun in meinem gesamten Körper aufsteigen, als mich Jimin aus dieser Trance herausholte.

Seine Hand umgriff meinen Arm und drehte mich zu sich, zufrieden lächelte er mich an und platzierte noch einen Kuss auf meiner Stirn. Erleichtert atmete ich auf, da er wohl nichts von Taehyungs und meinem intensiven Blickkontakt mitbekommen hatte, ehe er sich auch schon von mir verabschiedete. Jimin war ein Jahr älter als ich und ging nicht in meine Klasse, worüber ich jetzt gerade unglaublich froh war.

Wir trennten uns auf dem Schulhof und ich wollte gerade auf den Haupteingang zugehen, als ich aber noch einmal zu Taehyung blickte. Doch dieser lachte sich nur augenscheinlich über die Sache ins Fäustchen, die er vermutlich wohlwissend in mir angerichtet hatte, sodass ich einmal beleidigt schnaubte und meinen Blick von ihm abwandte, ehe ich das Gebäude betrat.

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now