Chapter 10

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Meine Haut kribbelte wie verrückt - es fühlte sich an, als würden Taehyungs Fingerspitzen hauchzarte Stromschläge durch meine Wange jagen und dennoch konnte ich nicht genug davon bekommen. In meinem ganzen Körper breitete sich eine Wärme aus, die ich so noch nie gespürt hatte und ich fragte mich, warum gerade Taehyung so etwas in mir auslöste. Der Taehyung, dem doch eigentlich alles egal war und der sich - wenn überhaupt - nur für sich selbst interessierte.

»Bist du etwa noch nie angefasst worden, Kleiner?«

Bei dem amüsierten Klang seiner Stimme öffnete ich die Augen - die ich nicht einmal bemerkt hatte, geschlossen zu haben - und sah weiterhin ein hübsches Lächeln in seinem Gesicht. Doch auch dieser Ausdruck erschien eher amüsiert, weshalb ich daraus kombinierte, dass er sich über mich lustig machte.

»G-Gar nicht wahr«, gab ich zurück, ärgerte mich aber innerlich über dieses nervige Stottern. Warum war ich gerade so? Sonst nahm ich doch auch nie ein Blatt vor den Mund und so einschüchternd war Taehyung nun auch wieder nicht. Zumindest versuchte ich mir das einzureden..

»Ist das so?« Fragend lehnte er sich wieder zurück, hob dabei spöttisch seine rechte Augenbraue und entfernte seine Hand von meiner Wange. Eher unbewusst kam ich ihr hinterher, was der Ältere nur mit einem erneuten Grinsen quittierte. »Dann hast du also schon mal jemanden geküsst, ja?«

Verwirrt runzelte ich die Stirn, verschränkte dann aber die Arme vor der Brust und schnaubte abfällig. »N-Natürlich! Wer hat denn mit sechzehn noch nie jemanden geküsst?«

Nun entlockte ich meinem Gegenüber sogar ein leises Lachen, ehe er sich wieder vorbeugte und meinem Gesicht dadurch noch näher war als zuvor. Seine Hand fand erneut ihren Weg auf meine Wange und ich seufzte wohlig auf; fragte mich innerlich allerdings, wie lange sich sieben Minuten eigentlich hinziehen konnten. »Wenn du wüsstest. Eine Menge Menschen haben diese Erfahrung noch nicht.«

Ich mochte die Nähe zu Taehyung irgendwie - besser gesagt, ich wollte sie - allerdings war das hier gerade ganz falsch. Ich war mit Jimin zusammen, mein toller Freund, der vor dieser Tür nur darauf wartete, dass ich wiederkam. Aber diese dunklen Augen fesselten mich; sie hypnotisierten mich beinahe, sodass ich nichts anderes tun konnte, als einfach zuzulassen, dass er sich meinen Lippen weiter näherte. Und erst recht diese tiefe, beruhigende Stimme, die mich beinahe um den Verstand brachte und mich erstarren ließ.

»Dann hast du sicher nichts dagegen, wenn ich dein Können mal teste, oder?«, raunte er noch, kurz bevor er mir überhaupt Freiraum für eine Ablehnung gab, bevor er seine Lippen bereits auf meine schmiegte.

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now