Chapter 69

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Taehyung weitete verwundert die Augen, lachte dann aber unsicher auf. »Kleiner«, sagte er und wuschelte mir einmal durch die Haare. »Das hättest du mir doch auch morgen in der Schule erzählen können.«

Auch wenn er es versuchte zu überspielen, wusste ich, was in seinem Inneren wohl vor sich ging. Mit Sicherheit würde er es nie zugeben, aber er hatte hundertprozentig Angst, dass ich mich für Jimin anstatt ihn entscheiden würde. Das würde ich niemals tun, denn immerhin überwogen meine Gefühle für Taehyung deutlich, aber ich wollte Jimin auch nicht einfach so vor den Kopf stoßen. Seine Augen hatten, obwohl es ihm sichtlich schlecht ging, unglaublich vor Entschlossenheit gefunkelt und deshalb hatte ich diesen Moment einfach nicht zerstören können.

»Taehyung, du verstehst nicht«, sagte ich deshalb und ergriff sein Handgelenk, damit er seine Finger aus meinen Haaren nahm. »Das ist nichts, was ich dir in der Schule erzählen will. Und es ist auch der Grund, warum ich mich nicht gemeldet habe oder schlafen konnte.«

Nun schien er wohl langsam auch zu merken, wie ernst es mir war, denn er ließ seine Hand sinken und sah geknickt zu Boden. So hatte ich Taehyung noch nie gesehen und es zerbrach mir ein wenig das Herz. Ob ich es glauben wollte oder nicht, aber ich vermisste den angeberischen Taehyung, welcher mich immer wieder einschüchtern konnte.

»H-Hast du..«, begann er und sah dann vorsichtig wieder auf, weshalb ich abwartend die Augenbrauen hob. »Naja...mit ihm geschlafen?«

Nun weitete ich meine Augen, ehe ich hektisch den Kopf schüttelte und einen Schritt näher auf ihn zutrat. Sofort ergriff ich wieder seine Hände und drückte sie einmal, während ich ihm einen kleinen Kuss auf die Wange gab. »Gott, nein Tae. Das könnte ich dir niemals antun.«

Erleichterung zeichnete sich in seinem Ausdruck ab, ehe aber auch diese ein wenig in sich zusammen fiel. »Also..habt ihr euch geküsst?«

Wieder schüttelte ich meinen Kopf, ließ nun seine Hände los, um ihn in eine innige Umarmung zu ziehen. »Nein, Tae, auch das nicht. Du bist der einzige, den ich küssen will.«

Er erwiderte zum Glück meine Umarmung und krallte sich an meinem Rücken leicht in mein Shirt, während er sein Gesicht in meiner Halsbeuge ablegte. »Aber warum bist du dann so, Gukkie?«, hauchte er und ich biss mir deshalb einmal auf die Lippe. »Wenn nichts dergleichen vorgefallen ist, dann können wir doch zusammen sein, oder nicht?«

Darauf antwortete ich erst nicht, was ihn wohl wieder so sehr verunsicherte, dass er sich leicht von mir löste, um mir ins Gesicht zu sehen. »Gukkie?«, sagte er noch einmal meinen Spitznamen, der so schön aus seinem Mund klang. Aber bedrückt wandte ich meinen Blick ab, weshalb er nur leise seufzte.

»Tae..«, flüsterte ich schließlich ohne ihn anzusehen, aber trotzdem wusste ich, dass seine ganze Aufmerksamkeit auf mir lag. »Ich wollte Schluss machen, das wollte ich wirklich...aber...«

Ich sprach nicht weiter, weshalb Taehyung mein Gesicht nun sanft an meinem Kinn in seine Richtung drehte und mir tatsächlich ein kleines Lächeln schenkte. Es sollte mir zeigen, dass alles gut sein würde, egal was ich sagte und das war auch genau das, was ich gerade brauchte.

»Jimin will nicht aufgeben. Er sagt, er liebt mich und will weiterhin mit mir zusammen sein, auch wenn ich dich liebe. Sein Ziel ist jetzt, dass ich mich in ihn verliebe und dich vergesse.«

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now