Chapter 65

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Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich selbst verstand nicht, woher ich den Mut aufbrachte, nun hier zu stehen. Meine Hand hatte ich bereits erhoben, um den Klingelknopf zu betätigen, aber durchringen konnte ich mich nicht. Allerdings stand es nun nach dem Geständnis Taehyungs außer Frage, dass ich diese Sache klärte, zumindest wenn ich wollte, dass wir zusammen sein konnten.

Jimin war heute nicht in der Schule gewesen und meine Nachrichten ignorierte er. Natürlich war es einerseits gut gewesen, weil ich somit keine Angst zu haben brauchte, dass er mich mit Taehyung erwischte, aber trotzdem machte ich mir wirklich Sorgen. Laut Taehyungs Geschichte schien Jimin eher der Böse gewesen zu sein, der mit den Gefühlen der Cousins spielte, aber eigentlich konnte ich mir nicht vorstellen, dass er es willentlich getan hatte. Jimin war ein viel zu netter Mensch und da er in derselben Situation war wie ich jetzt, vermutete ich einfach, dass er schlichtweg Angst vor der Konfrontation hatte.


Bevor ich dann aber klingelte, holte ich noch einmal mein Handy heraus, um ein wenig mehr Mut zu schöpfen. Taehyung hatte gesagt, wenn ich irgendein Problem haben sollte, dass ich ihm direkt schreiben durfte und damit ich mich auch wirklich zum Klingeln durchringen konnte, musste ich von ihm hören, dass es das hier wert war. Schließlich lief ich jetzt Gefahr meinen besten Freund zu verlieren.

Tae

Tae?

Ja, Kleiner?

Sag es mir noch einmal.

Naja, schreibe es bitte.

Ach Gukkie...

Ich liebe dich.

Wirklich?

Ja, wirklich.

Bitte zweifele nicht daran.

Bist du bei Jimin?

Ich stehe davor, aber ich kann nicht klingeln...

Du schaffst das.

Denk einfach daran, dass wir beide dann zusammen sein können.

Dass wir dann der Welt ehrlich zeigen können, was wir füreinander empfinden, ohne Gefahr zu laufen, erwischt zu werden.

Du hast recht.

Aber ich werde ihm wehtun.

Ja, das wirst du.

Das baut mich nicht auf.

Warum sollte ich dich anlügen?

Du darfst die Augen nicht vor der Realität verschließen, mein kleiner Gukkie.

Du hast recht.

Kannst du mir etwas versprechen, Tae?

Alles, was du willst.

Bitte, verlass mich nicht.

Egal, was passiert.

Das werde ich nicht.

Versprochen.

Und nun sprich mit Jimin. Und melde dich danach. Ich werde solange warten und wenn etwas ist oder du mich brauchst, komme ich sofort.

Okay. Danke.

Dafür nicht. :)

Also, pass auf dich auf.

Ich liebe dich.

Und ich liebe dich, Tae.

Seufzend steckte ich mein Handy wieder weg und atmete noch einmal tief durch, ehe ich dann wirklich die Klingel betätigte. Der Ton schrillte durch das Haus und ließ mich zusammenzucken, allerdings fing ich mich schnell und wartete geduldig ab.

Schließlich vernahm ich Schritte dahinter und kurz darauf wurde die Tür von Jimin geöffnet. Er sah beinahe noch schlechter aus als gestern, tiefe Augenringe befanden sich in seinem Gesicht und ich musste einmal betroffen schlucken. Es ging ihm bereits schlecht und ich würde es noch schlimmer machen.

»Jeonggukkie?«, gab er dann fragend von sich und seine Augen weiteten sich ein wenig. Er hatte offensichtlich nicht mit mir gerechnet, aber ich durfte mich jetzt nicht aus dem Konzept bringen lassen. Also räusperte ich mich einmal und trat einen Schritt näher auf ihn zu.

»Jimin, wir müssen endlich reden und dieses Mal weichst du mir nicht aus. Ich muss dir Sachen beichten und ich denke auch du musst mir so einiges erzählen.«

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Där berättelser lever. Upptäck nu