𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ

Chapter 35

Erst als ich die Haustür hinter meinem Rücken zuzog, meldeten sich die Schmerzen in meinem Unterleib zurück, worüber ich einmal aufkeuchte. Es war keine gute Idee gewesen, den ganzen Weg von Taehyung sozusagen zu laufen und gerade war ich mehr als froh darüber, dass ich nun vermutlich meine Eltern nicht antreffen würde. Ich wollte einfach nur in mein Bett und die Decke über mich werfen, damit ich mich vor der Welt verstecken konnte.

Genau das tat ich auch, zog vorher noch meine Schuluniform aus und lag schließlich lediglich in Boxershorts bekleidet unter der Decke. Meine Augen brannten schon von den vielen Tränen, die nicht versiegen wollten. Gerade hasste ich Taehyung für das, was er mit mir und deshalb unweigerlich meinem Leben machte. Es war doch alles in Ordnung gewesen, also warum musste er mich in diesem verdammten Schrank küssen?

Ein Stück weit hasste ich auch Jimin, weil er mich überhaupt mit seinem Geständnis und unserer Beziehung in solch eine Lage brachte. Außerdem war er derjenige gewesen, der mich regelrecht gezwungen hatte, bei diesem dämlichen Spiel mitzumachen, obwohl ich offensichtlich nicht wollte. Ohne 'Sieben Minuten im Himmel' hätten Taehyung und ich uns sicher nie geküsst. Oder wären uns näher gekommen..

Aber am meisten hasste ich mich selbst. Ich hasste mich für meine Schwäche, meinem Freund nicht die Wahrheit sagen zu können; ihm etwas vorzuspielen, was von Anfang an nicht da war. Und ich hasste mich dafür, dass ich Taehyung nicht widerstehen konnte, dass ich trotz allem in ihn verliebt war, obwohl ich doch wusste, dass es aussichtslos war.

Aber andererseits verstand ich seine Worte noch immer nicht. Warum sollte er Interesse daran haben, dass ich herausfand, ob meine Gefühle echt waren? Wie könnte er willentlich eine Beziehung zerstören wollen, vollkommen egal, ob sie glücklich war oder nicht?

Diese Fragen beschäftigten mich am meisten und obwohl ich eigentlich nicht wieder auf ihn zugehen wollte, brauchte ich Antworten. Mein Abgang war mir schon irgendwie peinlich, aber darüber musste ich jetzt hinwegsehen. Es gab wichtigeres als meinen Stolz und das würde ich ihm auch zeigen.

Doch bevor ich Taehyung überhaupt schreiben könnte, sprang mir eine Nachricht von Jimin ins Auge und mein schlechtes Gewissen machte sich wieder in mir breit. Vielleicht sollte ich mich erst einmal um ihn kümmern. Taehyung konnte ich auch später noch schreiben, denn aus irgendeinem Grund wusste ich, dass dieser mich im Moment nicht warten lassen würde.