chapter ten " competition "

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chapter ten " competition "

»Wieso schaust du so?«, fragte mich Susanne leicht verwirrt und konnte sich nicht erklären, wieso ist sie einfach angrinste und nichts dazu sagte. Ich wusste ebenfalls nicht, wieso ich sie angrinste. Innerlich spürte ich schon, wie mein Frühstück schon fast hochkam. So sehr freute ich mich auf das Turnier und konnte es noch kaum abwarten, ins Wasser zu springen.

»Ob du es mir glaubst oder nicht, aber ich hab selbst hab keine Ahnung.«, beantwortete ich ihre Frage und sah auf meine Hände. »Ich bin nervös, weil mein Dad zum ersten Mal hier ist und ich möchte seine Zeit wirklich nicht mit einer Niederlage verschwenden.«, offenbarte ich ihr und sah ihr auch schon wieder ins Gesicht.

Susanne und ich traten gemeinsam beim Turnspringen an und ich wollte wirklich nicht, dass ein Sprung unsere Chancen auf den ersten Platz versaute. Es lag nicht nur an mir, sondern an Susanna und an unserer Synchronisation.

Während noch vier Personen aus dem Team beim Staffelschwimmen teilnahmen, meldeten wir uns für das Kunstspringen auf dem zehn Meter Turm. Zwar hatte ich hin und wieder beim Staffelschwimmen teilgenommen, dennoch entschied ich mich lieber für das Kunstspringen, da ich es viel eleganter fand.

»Mach dir keine allzu großen Sorgen darüber, Ronnie. Wir haben trainiert und unserer Sprünge sehen akzeptabel aus. Ich bin mir auch sicher, dass du deinen Dad nicht enttäuschen wirst. Nicht jeder kann aus zehn Metern springen und dabei akrobatische Figuren vorführen.«, heiterte Susanne mich auf und nahm mich in ihre Arme. »Und Holly Ann und Jane kriegen wir noch geschlagen.«

Sie konnte Holly Ann ebenfalls nicht leiden und wollte auch, dass sie den ersten Platz nicht bekam. Dafür hatten wir uns vorbereitet und hofften, dass unser Plan auch klappte. Sollte es nicht klappen, mussten wir uns im nächsten Monat wieder anstrengen und schauen, dass wir Holly und ihr Team besiegen konnten.

»Hoffentlich.«, murmelte ich und erwiderte ihre Umarmung.

Das Turnier kam in die Gänge und mein Herz schlug immer schneller und höher.

Irgendwann kam es, dass Susanne und ich nun an der Reihe waren und bereit machen mussten. Ich zog meine Jacke aus, schmiss sie auf meinen Platz und sah zu Susanne, die mir ein leicht angespanntes Lächeln zu warf. Wir stellten uns unter die Dusche, ehe wir zehn Meter in die Höhe kletterten und uns aufmunternde Wort zusprachen.

»Denk dran. Sollten wir nicht synchron sein, ist das überhaupt nicht schlimm.«, erinnerte ich sie wieder daran.

Sie nickte nur mit dem Kopf und stellte sich auf Zehenspitzen. Ich tat es ihr nach und zählte von drei runter. Nach drei sprangen wir ab und taten das, was wir seit mehreren Wochen trainiert hatten.

Ich schnappte tief nach Luft, nachdem ich wieder auftauchte und mir die blonden Haare nach hinten strich

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Ich schnappte tief nach Luft, nachdem ich wieder auftauchte und mir die blonden Haare nach hinten strich. Ich sah zu meinem Dad, der zwischen Chris und Elias saß und mit ihnen klatschte. Ich erkannte sein Lächeln und es machte mich überaus glücklich, dass er lächelte und zufrieden mit mir zu sein schien.

»Geil.«, quietschte Susanne auf und starrte auf die Tafel mit den Punktzahlen. »Nicht schlecht!«

Am Beckenrand stiegen wir die Leiter hoch, nahmen unsere Teamkollegen in die Arme. »Es sah wirklich nicht schlecht aus.«, kommentierte Celine unseren Sprung und reichte uns unsere Handtücher.

»Danke.«, bedankte ich mich bei ihr und trocknete mich ab.

Das Turnier neigte sich immer mehr dem Ende zu und ich merkte, dass mir die Zeit immer mehr aus den Händen entglitt. Das Casting endete in einer halben Stunde und ich saß noch in der Halle und wartete auf die Siegerehrung. Erzielten Holly Ann und Jane mehr Punkte als Susanne und ich, landeten wir auf den dritten Platz und besiegten sie nicht.

Ich konnte Holly nicht leiden, dennoch suhlte ich mich nicht in ihr Leid und fand es schon überaus schrecklich für sie, dass sie ausrutschte und gerade noch einen Köpper schaffte, um nicht hart auf der Wasseroberfläche aufzukommen. Ich fand es schon bewundernswert, dass sie es gerade noch geschafft hatte.

Leider belegten sie uns Jane nur den achten Platz, was mir ehrlich leid tat.

Den großen Pokal holten wir nicht für unsere Schule, dennoch den mittleren Pokal und es fühlte sich überhaupt nicht schlimm an. Die Restlichen, die beim Staffelschwimmen mitgemacht hatten, holten den Pokal für unsere Schule.

Zufrieden stellten Nicole und ich und gemeinsam auf den zweiten Platz Block, nahmen die silberne Medaille, Urkunde und den mittleren Pokal an. Lächelnd nahmen wir uns in den Arm und schauten für einen kleinen Augenblick in die Kamera, ehe wir uns nun endgültig in die Arme sprangen und uns über unseren zweiten Platz freuten.

»Ich würde echt noch mit euch feiern gehen, aber ich muss dringend los.«, packte ich schnell meine Sachen zusammen und sah auf die große Uhr in der Halle. Noch zwanzig Minuten und ich wusste noch nicht einmal, wo das Casting stattfinden sollte.

»Äh, ja.«, antwortete unsere Trainerin leicht überfordert und ließ sich von unserem Team irgendwo hinführen. Ich nahm meine Tasche und verschwand in der Umkleide. Da ich nicht sehr viel Zeit verlieren wollte, trocknete ich einfach schnell meinen Badeanzug, zog meine schwarze Jeans an und über meinen Badeanzug noch meine Teamjacke.

Ich stieg in meine Boots und verließ schnell die Umkleide. Gerade noch wurde ich von meinem Dad angefangen, der mich sofort in seine Arme nahm und mir mitteilte, dass ich echt mutig war, um aus zehn Metern Höhe zu springen.

»Es hat dir gefallen?«, fragte ich ihn leicht ungläubig und sah ihn an.

»Es hat mir mehr als nur gefallen und ich finde es überaus schade, dass ich nicht eher gekommen bin.«, nickte er mit dem Kopf und lächelte. »Denise hat mir erzählt, dass du nachher noch ein Vorstellungsgespräch an. Ich bin wirklich nicht damit einverstanden, da du dich dann vermutlich wie Hannah zu sehr in die Sache hineinversetzen wirst und ..«

»Ich möchte es tun, Dad. Ich möchte es nicht für immer machen, da ich nach der Schule vielleicht noch was mit Schwimmen oder Musik machen möchte. Sowas ist echt nicht mein Ding und ich tu das auch nur, weil ich Erfahrung sammeln möchte, in dem Bereich.«, erklärte ich ihm und nahm seine Hand. »Ich bin nicht Hannah und möchte sie auch nicht sein. Ich bin ich und bleibe auch ich.«

the favorite daughter Where stories live. Discover now