chapter twenty-six " fam first "

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chapter twenty-six " fam first "

»Wann haben wir was gemeinsam als Familie unternommen?«, fragte mich meine Tante am Abend und hatte sich überaus gefreut, dass ich sie wieder besuchen kam. Mein Onkel Daniel freute sich ebenfalls, während Chris und Elias einfach an ihren Smartphones hingen und meine Präsenz somit ignorierten. Das konnten sie ruhig machen, da ich mit ihnen nicht wirklich reden wollte — Besonders nicht mit Elias, der schon seit mehreren Tagen einen Aufstand machte, weil ich die Freundin von Shawn Mendes spielte.

Ich wusste nicht, wo sein Problem nun lag. Er hatte sich gefreut, als ich ihm direkt nach Sam die Neuigkeit geschrieben hatte. Nun verhielt er sich so, als wolle er Shawn nicht in meiner Nähe stehen haben. »Er könnte dich verletzen«, war sein Argument und ich wusste echt nicht, wieso er schlecht über Shawn dachte.

Er kannte ihn nicht persönlich und die Medien zeigten über ihn nur sehr gute Sachen, die ihm noch ein paar Sympathiepunkte verleihen konnten. Fazit: mein Cousin spinnt einfach!

»Ich hab keine Ahnung.«, antwortete ich und zuckte mit meinen Schultern. »Ich bin auch froh, dass ich hier sein kann. Im Moment spielen Mum und Hannah verrückt und ich kann nicht zu Dad, da er noch bei irgendeinem Freund wohnt.«, teilte ich ihnen die Lage Daheim mit und litt noch leicht an der Sache.

Ich wollte nicht mehr als Aschenputtel behandelt werden und mir ständig anhören, dass ich in Zukunft nie zu irgendwas bringen konnte. Ich hatte es satt gehabt, aber gegen meine eigene Mutter konnte ich nicht ankommen. Im schlimmsten Fall schmiss sie mich einfach raus und ließ mich die Nächte auf den kalten Straßen und Seitengassen Englands leben. Soweit schätzte ich sie nun ein.

»Ach, die kommen noch irgendwann zu Vernunft und sehen dann, dass du eine hervorragende Person bist.«, besänftigte mich mein Onkel und warf mir ein Lächeln zu. »Und wenn sie zu Vernunft gekommen sind, ist es schon zu spät und das Musikvideo ist draußen.«, setzte er noch hinten dran.

Davor hatte ich nun wirklich Angst gehabt. Was würde passieren, wenn das Musikvideo rauskam und Hannah es sich ansah?

»Das Musikvideo ist doch Dreck!«, mischte sich nun Elias ein und schaute von seinem Smartphone auf. »Shawn Mendes ist Dreck.«

»Du bist auch Dreck!«, konterte ich darauf und wollte wirklich nicht, dass er so über Shawn sprach. Er kannte ihn nicht und durfte somit auch keine hohen Töne spucken. »Was ist nur dein Problem mit Shawn, Elias? Du hast dich gefreut, als ich die Rolle bekommen habe.«

»Da wusste ich noch gar nicht, dass du mit ihm drehen wirst!«, keifte er zurück und rollte mit seinen Augen. »Es ist das Gleiche, Ronnie. Kaum sind die Dreharbeiten abgeschlossen und schon behauptet er Dinge im Internet über dich die nicht stimmen!«, begründete er seinen «Hass» auf Shawn.

»Elias!«, ermahnte ihn Denise und war erschrocken darüber, dass ihr Sohn offen und ehrlich über einen Jungen redete, den er nicht kannte. Es schockierte mich ebenfalls, da ich meinen Cousin noch nie so erlebt hatte.

Es passte eher zu Chris, der erstaunend ruhig neben seinem Zwilling saß und das Szenario einfach beobachtete.

»Du kannst weiter behaupten, dass Shawn ein netter Kerl ist. Es wird nicht meine Meinung ändern.«, sagte er ernst und sah mir in die Augen. »Gar nichts kann mich nun umstimmen.«

»Glaubst du nicht, dass du da ein bisschen übertreibst, Elias? Ich meine, du kennst ihn nicht. Du warst nie einer, der zu schnell über einen urteilt.«, mischte sich nun Chris ein und fand es ebenfalls komisch, dass sein Bruder nun schlecht über eine «unbekannte» Person sprach. »Kommst du gerade in die Pubertät?«

»Ha, bist du urkomisch!«, lachte er trocken.

Da ich noch die Zeit mit meiner Familie verbringen wollte, wollte ich näher darauf eingehen. Ich konnte ihn nicht überzeugen und sollte er bei der Meinung bleiben, ließ ich ihn in Ruhe. Dennoch stellte ich mir immer wieder die Frage, wo sein Problem mit ihm lag.

»Schon in Ordnung. Wenn es so denkt, dann denkt er nun einmal so.«, äußerte ich mich noch ein letztes Mal dazu und räusperte mich anschließend, damit wir über ein anderes Thema sprechen konnten. »Habt ihr gehört, dass Hannah nun auch als Schauspielerin durchstarten möchte?«

»Wie kann ich das nicht gehört haben, wenn deine Mum nichts anderes auf Facebook postet?«, lachte Daniel und schüttelte mit dem Kopf. »Es ist wirklich schöne, dass deine Schwester...«

»Moment, mal. Du hast Sue noch als deine Freundin auf Facebook?«, harkte Denise nach und sah damit nicht zufrieden aus, dass er meine Mutter noch in seiner Freundschaftsliste hatte.

Sie und meine Mum kamen schon seit mehreren Jahren nicht miteinander aus. Ich wusste nicht wirklich, womit ihre Feindschaft angefangen hatte, aber nachfragen wollte ich auch nicht. Besonders nicht meine Mutter!

»Facebook existiert noch?«, fragten Chris und Elias gleichzeitig nach. »Die bei Facebook bekommen überhaupt nichts mit.«

»Gefällt es euch mehr, wenn wir eher Snapchat, Instagram und Twitter haben?«, harkte Denise nach und brachte ihre Söhne zum schweigen. »Dann lasst uns ruhig auf Facebook sein.«

»Ich hab nicht einmal eine Ahnung, wie ich sie entfernen kann. Aber, kommen wir wieder auf das eigentliche Thema.. Es ist schön, dass Hannah sich vervielfältigen möchte, aber sie sollte sich nicht hetzen und sich zu viel in die Sache hineinzuversetzen.«, fuhr er fort.

Das sollte er Hannah erzählen und nicht mir!

Ich hatte ihr mehrmals versucht dies zu erklären, aber sie wollte nicht auf mich hören und ihr Ding durchziehen. Das konnte sie machen, da ich sie nicht mehr aufhalten wollte.

»Erzähl' das einmal Hannah.«, sprach ich meine Gedanken halb aus und lehnte mich grinsend zurück. »Viel Erfolg dabei.«

»Hannah ist eine Bitch.«, kam es plötzlich aus Chris, der nicht einmal falsch lag.

Manchmal führte sie sich wirklich wie eine Bitch auf und brachte mich somit schon fast um den Verstand!

»Chris, Sprache!«, ermahnte ihn nun Denise und rollte mit ihren Augen. »Wie oft soll ich euch noch erklären, dass ihr auf eure Ausdrucksweise achten sollt?«

»Aber Leo und Poppys Kinder sind nicht einmal hier. Wieso müssen wir auf unsere Ausdrucksweise achten, wenn sie nicht einmal hier sind?«, harkte Chris nach und wollte sich tatsächlich mit seiner Mutter anlegen, die schon einen feindseligen Blick parat hatte. »Vergiss einfach, was ich gesagt habe.«, bemerkte er ihr Blick und nahm seine «Kampfansage» zurück.

»Wann kommen Sie eigentlich wieder zu Besuch? Nathan kann auch einmal kurz vorbeischauen, wenn er schon kein Kind hat.«, sprach ich auf meine restliche Verwandtschaft an und hatte sie schon ziemlich lange nicht mehr gesehen. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass Leo und Poppy nicht so einfach vorbeischauen konnten. Aber Nathan?

Er hatte nicht einmal Kinder, um uns irgendeine Ausrede zu erzählen!

»Nathan ist bestimmt in irgendeiner Gasse und zieht sich irgendeinen Stoff durch die Nase.«, vermutete Elias kleinlaut und entschuldigte sich auch schon sofort, als Daniel ihn ermahnend ansah. Nie wollten sie lernen.

»Das könnte stimmen. Nachdem er das Collage geschmissen hat und..«, fing Liam an zu erzählen und gab Informationen preis, die er in der Gegenwart von Denise nicht preisgeben durfte. Darauf hatten wir alle unseren kleinen Finger gegeben und überließen Nathaniel die Aufgabe, die frohe Botschaft über seinen Abbruch seinen Eltern mitzuteilen.

»Nathaniel hat WAS?«, mischte sich Denise ein und glaubte, dass sie sich wohl verhört hatte. Und ich hörte Denise deutlich auf Portugiesisch fluchen hören, da die Wörter nicht an mir vorbei gingen und ich fühlte mich wirklich schlecht für Nathaniel, der die schlimmen Beleidigungen nicht einmal mitbekam.

Fing sie erst einmal auf Portugiesisch zu fluchen, saß irgendeiner in der Scheiße.

»Klasse, Chris.«, murmelten Elias und ich und hatten schon von Beginn an gewusst, dass Chris nicht dicht halten konnte.

Könnt ihr Elias Meinung zu Shawn verstehen?

the favorite daughter Where stories live. Discover now