chapter twenty-two " cats or dogs? "

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chapter twenty-two " cats or dogs? "

Ich wusste nicht, was er versuchte zu machen. Näher darauf eingehen wollte ich auch nicht eingehen, da ich mit meinen Gedanken nicht in Frankreich war, sondern bei meinen getrennten Eltern in England. Und bei Hannah, die nun alleine durch die Hölle laufen musste. Sie konnte sich vermutlich bei ihren Freundinnen ablenken, aber ich wollte nun viel mehr bei ihr sein. Und es machte die Sache nicht gerade besser, wenn ein Shawn mich durchgängig beobachtete und sich leise fragte, warum ich heute unbedingt jeden umbringen wollte. Ihn mit eingeschlossen, da seine Blicke mich nun störten!

Ich sollte tief ein und ausatmen, um keine Köpfe rollen zulassen. Die wundervolle Atmosphäre im Dunkel sollte mich beruhigen können und der Ausblick gefiel mir sehr.

»Sollte ich irgendwas im Gesicht haben, kannst du mir es ruhig direkt sagen. Ich setze dich zwar auf die Liste, dessen Köpfe rollen sollen, aber das ist nicht wirklich schlimm.«, äußerte ich mich nun dazu und sah von meinem Smartphone auf. Hinterher realisierte ich erst, dass ich ein bisschen zu harsch zu ihm war und entschuldigte mich für mein blödes Verhalten.

Familiäre Probleme sollte ich schon trennen können!

»Nein, ich muss mich entschuldigen. Ich hab dich angestarrt, als wärst du irgendeiner aus Star Wars oder Harry Potter.«, entgegnete er und kratzte sich am Hinterkopf. »Mir ist nur aufgefallen, dass du total nachdenklich wirkst. E-Es geht mich natürlich nichts an, da wir uns nun wirklich nicht gut kennen, aber...«

»Dann lernen wir uns kennen.«, fiel ich ihm ins Wort und es gab nun einen Grund, wieso ich nun lächelte. »Bis wir drehen können haben wir noch ein bisschen Zeit und ich möchte echt nicht im Internet nach dir Suchen müssen.«, kam ich auf die Idee und fand es schon für sinnvoll, meinen Partner etwas kennen zulernen.

Schadete mir auch nichts, hoffentlich!

»Was willst du wissen?«, ließ er sich darauf ein und erwiderte mein Lächeln.

Was wollte ich nun über ihn wissen? Gab es überhaupt irgendwas, was ich über ihn wissen wollte?

»Magst du lieber, Hunde oder Katzen?«, stellte ich ihm die Frage. »Diese Frage ist echt entscheidend!«

»Was passiert, wenn ich auf diese Frage eine Antwort gebe, die dir nicht passt?«, stellte er stattdessen eine weitere Frage und hob eine Augenbraue. Nun glaubte ich, dass er lieber Katzen mochte als süße Hunde.

»Dann kann ich dich von der Liste von meinen möglichen Freunden streichen.«, erwiderte ich daraufhin und zuckte mit den Schultern. »Und?«, harkte ich nach und wollte nun eine Antwort hören. Katzen oder Hunde?

»Ich mag Hunde, obwohl ich eine Allergie gegen Hunde habe.«, gab er mir nun eine Antwort darauf und lachte kurz, als ich ihm einen irritierten Blick zuwarf. »Was?«

»Ich dachte, du wärst so ein Katzen Mensch, wie mein Bru..Cousin.«, verbesserte ich mich schnell und fand es schon ein bisschen eigenartig, dass ich Elias als meinen »Bruder« bezeichnen wollte. Zwar hatte ich ein gutes Verhältnis zu meiner Cousine und meinen Cousins , aber nie wollte ich sie wirklich «Bruder» und «Schwester» nennen.

»Katzen können auch niedlich sein.« Ja, fand ich ebenfalls! »Was bist du für ein Mensch?«

»Ich mag beide Tiere. Müsste ich jemanden bevorzugen, dann sind es die Hunde.«, antwortete ich darauf und dachte an meinen damaligen Hund, der aus unerklärlichen Gründen einfach verschwand.

Dad hatte mir immer wieder erzählt, dass er zum Sterben einfach abgehauen war. Ich hatte ihm das natürlich mit meinen sieben Jahren geglaubt, aber mit meinen achtzehn Jahren zweifelte ich nun an der Aussage!

»Wie stehst du eigentlich zur Musik?«, stellte er mir nun eine Frage und schaute mich gespannt an, während ich nach einer passenden Antwort suchte. Ich konnte ihn viele Antworten nennen, die drumherum gingen. Es sollte eine Antwort sein, die seine Frage zu hundert Prozent beantwortete.

»Es ist so, als würdest du mich fragen, ob ich ein Herz besitze.«, war meine erste Antwort darauf. »Musik ist einfach das Beste, was einem überhaupt passieren kann. Spielt man ein Instrument, hat man einen näheren Bezug zur Musik, find ich.«

»Spielst du ein Instrument?«

»Mehrere, aber ich komme eher mit dem Klavier besser klar.«, strahlte ich und dachte an das Klavier, das im Laden stand. Darauf lernte ich mein erstes Stück und verband somit auch wunderschöne Erinnerungen. »Muss ich dich fragen, ob du überhaupt ein Instrument spielst?«

»Rate mal, was für Instrumente ich spiele.«, forderte er mich grinsend heraus.

Ich brauchte gar nicht erst raten. Er sah eher nach einem Typen aus, der viel mehr auf einer Gitarre spielte als auf einem Klavier oder einer Blockflöte.

»Du bist ein Gitarrist.«, sagte ich selbstsicher und schaute ihm in die Augen. »Ebenfalls spielst du auf dem Klavier. Klavier nur sehr wenig, da du mehr auf deiner Gitarre arbeitest.«, erklärte ich meine Entscheidung.

»Das hast du nur anhand meiner Mimik erkannt?«

»Niemals!«, lachte ich. »Sowas spüre ich. Außerdem, hab ich dich in irgendeiner Staffel von «The 100» gesehen. Wie du mit offenen Augen spielst, spiel' ich ihm Schlaf.«, entwich es mir plötzlich und ich hatte nicht wirklich vorgehabt, ihn somit zu beleidigen.

Schnell legte ich mir meine Hände auf den Mund und signalisierte ihm, dass ich es ihm nicht direkt ins Gesicht sagen wollte.

»Wenn du meinst, dass du besser als ich spielst, hast du wohlmöglich nichts gegen ein Duell.« Und schon wieder forderte er mich heraus! Das Angebot nahm ich dankend an, da ich eh nichts zutun hatte und lieber auf andere Gedanken kommen wollte.

»Nicht lieber als ein Duell gegen dich.«

+

»Eins, Zwei, Drei. Eins, Zwei, Drei.«, wiederholte ich ständig in meinen Gedanken und ließ Shawn führen, da er davon mehr Ahnung hatte als ich. Walzer zählte ich nie zu meinen Favoriten, dennoch hatte ich nichts dagegen — Im Sportunterricht bekamen mein Partner und ich deshalb eine Zwei Minus, was ich noch in Ordnung fand!

Da ich die Schritte nur mit Glück verfolgen konnte, sah es auch ein bisschen wuselig aus und neben Shawn fühlte ich mich total Fehl am Platz. In Zukunft sollte ich mich besser anstrengen!

»Du bist wirklich schlecht in sowas.«, hatte nun auch er bemerkt und drehte mich kurz, damit ich eine wundervolle Pirouette hinlegen konnte. Sie sah zwar etwas komisch aus, aber sie konnte nur wenig als eine Drehung durchgehen. »Sport liegt dir nicht wirklich, oder?«

»Niemand hat mir erzählt, dass ich für die Rolle tanzen muss.«, antwortete ich und schaute leicht zu ihm hoch. »Ich bin mir sicher, dass die Aufnahmen dennoch toll aussehen.«

»Wie willst du das wissen?«

»Es reicht doch total aus, wenn ich im Bild bin und mit meinem supertollen Look die Blicke auf mich ziehe.«, antwortete ich darauf und lachte auf, als Shawn mich einfach umarmte und seinen Griff um mich verstärkte. Seinem Griff konnte ich nicht entkommen und musste mich nun mit seinem ruhigen Herzschlag anfreunden, den ich nun hören durfte.

»Du bist ziemlich frech.«

»Vergessen wir nicht, dass ich vier Tage älter als du bin. Das heißt, dass ich frech sein darf.«, konterte ich und konnte mir dafür noch seinen Geburtsdatum merken. »Nun lass mich los, damit ich weiterhin deinen Schritten folgen kann.«

Wie findet ihr das Verhältnis zu ihnen?
Denkt ihr, Shawn oder Ronnie kommen aus sich heraus?

the favorite daughter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt