Ohnmacht die Dritte #2

2.1K 63 18
                                    

Wie fühle ich mich?
-Unbequem, unbehaglich...
Wo bin ich?
-Keine Ahnung...
Was ist passiert?
-Ich... wurde entführt?

Langsam und schwerfällig bemühte ich mich meine Augen zu öffnen. Sie waren verklebt. Ich musste wohl lange 'geschlafen' haben.

Selbst nach etwas Zeit, konnte ich nichts erkennen. Der Raum, in dem ich mich befand, war in völliges Schwarz getaucht. Keine einzige Lichtquelle war zu erkennen, geschweige denn zu erahnen. Dies machte es mir unmöglich etwas zu sehen. Fällt kein Licht in das Auge, kann selbst eine Katze im Dunkeln nichts erkennen.

Ein Anflug von Nervosität traf mich. Die Dunkelheit war, so wie ich bemerkte, ein eher kleineres Problem. Im Gegensatz zu meiner anderen Schwierigkeit, war dies eher eine Kleinigkeit.

Sowohl meine Hand- als auch Fußgelenke waren mit einem Strick gefesselt. Zwar hätte ich mit etwas Geschick locker aufstehen und mich umhertasten können, nur spielte mein Körper nicht wirklich mit.

Mir tat alles so unglaublich weh. Meine Haut, meine Muskeln, meine Knochen. Ich konnte den ziehenden Schmerz in jeder einzelnen Sehne meines Körpers spüren. Nein. In jeder Zelle war der bessere Ausdruck.

Dieser Schmerz kam mir unglaublich bekannt vor. Wann hatte ich ihn nur schon einmal gehabt?

Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Als ich das erste Mal unfreiwillig starken Alkohol trank oder als das Gegenmittel für das Apoptoxin 4869 mich in meine Ursprungsgröße wachsen ließ, war es dasselbe Gefühl gewesen.

Das kann nur noch bedeuten, dass ich nicht mehr den Körper meines siebenjährigen Ichs, Conan Edogawa, sondern den meines normalen, 17-jährigen Ichs, Shinichi Kudo hatte.

Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken und mein Hinterkopf fühlte sich taub an. Wie auf Knopfdruck beschleunigte sich meine Atmung gegen meinen Willen. Ich durfte jetzt bloß nicht die Fassung verlieren, auch wenn es mir mein sprintendes Herz nicht gerade einfach machte.

Ich erinnerte mich an den Biologie Unterricht in unserer Schule zurück. Unser Lehrer hatte schon immer ein sehr weit ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis. Doch manchmal waren seine Informationen sehr lehrreich, auch wenn man glaubte, man würde diese nie gebrauchen. Ich hätte niemals gedacht, dass mir mein geschwätziger Lehrer jemals mit seinen Nebensächlichkeiten helfen könnte.

Ich muss mich beruhigen und langsamer atmen als sonst. Ich muss durch die Bauchatmung den Sauerstoff aufnehmen. Kurz nahm ich Luft und hielt sie anschließend an. Ich konnte jetzt schon spüren wie sich mein Herz ein wenig verlangsamte. Und nun ganz langsam ausatmen. Ich wiederholte diesen Vorgang so lange, bis ich es nicht mehr für nötig hielt und sich mein Atem beruhigt hatte. Das unangenehme Pochen in meinen Ohren war nicht mehr zu hören.

Meine Augen schlossen sich. Es wäre so oder so nicht nötig gewesen sie offen zu halten. Ich sah sowieso nichts. Da liste ich lieber die vorgelegten Fakten auf.

Ich wurde entführt. Wahrscheinlich - ich verbessere mich - auf jeden Fall von den Männern in Schwarz. Da die 'Verwandlung' ein wenig Zeit benötigt, mussten sie mir das Gegengift sofort verabreicht haben. Anschließend wurde ich hier hergebracht und im Anschluss gefesselt. Das wars. Keine weiteren Informationen, überhaupt nichts.

Die Tatsache, dass ich nichts in meinen Händen hielt, ließ mich einen entnervten Seufzer ausstoßen, ehe ich mich geschlagen gegen die kalte Betonwand lehnte, welche sich hinter mir befand.

Die Schmerzen hätten es mir unmöglich machen sollen, doch ich war so müde, dass selbst das Stechen in jeder meiner Zellen mir nichts mehr ausmachte und ich einschlief. Dabei bemerkte ich nicht, dass Etwas auf meinem Kopf verrutschte.

Du und ich, gegen den Rest der Welt { Kaishin / Shinkai } *in Überarbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt