Rote Flamme #24

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Kaitos Sicht

Ein weiterer Windzug traf mich. Er kündigte den Sommer an. Trotz der angenehmen Wärme, machte sich ein kalter Sturm in mir breit. Er brachte in mir alles zum erfrieren. Absolut alles.

Ein Blick in seine Augen:
Ich war kein Glas mehr. Ich war nichts.

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Weist du noch, Shinichi, als wir uns das letzte mal gesehen hatten bevor du geschrumpft bist? Ich erinnerte mich daran als währe es erst gestern gewesen. Es war unglaublich wie du mithilfe des Helikopters das Große Stück Stoff mit der Uhrabbildung enttarnt hattest. Du hattest mich überrascht, als plötzlich die Attrappe hinter mir zum flattern gebracht wurde und man so bemerkte, dass die wahre Schönheit der Uhr bloß verschleiert wurde.

Seltsam das ich in so einer Situation genau daran dachte. Vielleicht war es der Moment in welchem ich dich das erste mal als einen Wahren Rivalen sah. Vielleicht war es auch einfach der Moment in welchem ich unbewusst angefangen hatte mich in dich zu verlieben.

Bevor man stirbt, da meint man dass man sich an alle schönen Momente erinnerte, welche einem im Leben passiert waren. Und ich dachte gerade an eben genannten Moment, obwohl du derjenige warst, der in so einer Lage war. Noch nicht einmal in einer tödlichen Situation befandest du dich. Vielleicht war ich mittlerweile einfach so sehr in dich verschossen, dass ich selbst dein Denken übernahm.

Sag, tat ich einen guten Job? Wahrscheinlich nicht. Ich wusste schließlich nichtmal was sich hinter deiner rot glühenden Maske verbarg. Ich wusste nur dass du momentan einen gewaltigen Kampf mit Pandora ausführen musstest.

"Es ist nur noch eine Sache von Sekunden in welchen Pandora die Überhand übernehmen und letztlich zur Puppe wird."
Seine Stimme war die letzte welche ich hören wollte. Er hatte sie mir genommen. Die ruhigen und schönen Tage, die ich mit ihm hätte haben können.

Shinichi fing an sich zu bewegen. Seine Augen schienen vernebelt. Er richtete sich langsam auf und stand zu guter letzt auf seinen eigenen Beinen. Verwirrt tat ich es ihm nach und legte eine Hand auf seiner Schulter ab.
"Shinichi?"
Keine Antwort. Ich fing an an seiner Schulter zu rütteln.
"Hey, Shinichi!"
Wieder keine Antwort. Ich rüttelte stärker
"Shinichi sag doch was!"

Sein Kopf drehte sich zu mir, soweit wie es eben möglich war wenn man mit dem Rücken zu einem stand und sah mich vom Augenwinkel aus an. Ich erschauderte, als ich das rot glühende Auge sah, wie es mich förmlich durchbohrte.

Schnell zog ich meine Hand weg. Er drehte seinen Kopf wieder nach vorne und lief. Und man merkte das er ein Ziel hatte. Er lief zu Cognac. Mich ignorierte er vollkommen. Doch was zum Henker wollte er von ihm. Schließlich hätte er mich genauso gut angreifen können. Ich war genau hinter ihm. Was hatte Cognac was ich nicht hatte?

Ein Licht ging in mir auf. Natürlich. Er hatte tatsächlich etwas, was Carl, der übrigens immer noch am Ende des Daches stand und langsam anfing auf uns zuzukommen und ich nicht hatten. Er hatte den Stein, den er ihm aus dem Auge genommen hatte.

"Du hattest ihn."
Wieso war er in der Lage zu sprechen? Ich dachte er würde zu einer Puppe werden, welche keine Gefühle mehr hat, also wieso war seine Stimme mit so einer enormen Wut gezeichnet? Einen Funken Hoffnung keimte in mir auf.

"Und weiter?"
Shinichi kam Cognac immer näher. Er fletschte seine Zähne und gab ein unmenschliches Knurren von sich.
"Du. Warst. Es", gab er mit mehr Nachdruck von sich.

Ich lief auf ihn zu. Ich hasste es wenn er so wütend war. Es machte mich selbst wütend.
Ich hielt ihn an der Schulter fest und zog ihn von Cognac weg.
"Sag mal was ist los mit dir?"

Du und ich, gegen den Rest der Welt { Kaishin / Shinkai } *in Überarbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt