Feuerwerk #8

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Kaitos Sicht

Ich rüttelte an Shinichi, schrie ihn an. Er reagierte nicht. 
„Na Shinichi? So geschockt, dass es dir die Sprache verschlagen hat?"
Der Mann machte sich nicht die Mühe seinen Spott zu verbergen, im Gegenteil. Er setzte extra eine fette Scheibe hinzu.

„Sh-Shinichi? Was meinst du mit Shinichi?!"
Erschrocken sah ich zu Ran. Na toll. jetzt hatten wir ein Problem mehr.

 „Das kann dir egal sein. Du solltest dir lieber andere Sorgen machen. Schließlich wirst du gleich den Löffel abgeben müssen, nicht dein geliebter Shinichi."
Selbst von dieser Entfernung konnte ich sehen, wie sich jeder Muskel in Rans Körper anspannte. Sie war unfähig sich zu bewegen.

Etwas leuchtete im Augenwinkel rot auf. Ich verstand nicht was es wahr. Es war ein sattes rot. So eines welches man sah, wenn Metall auf großer Hitze erhitzt wurde. Umso überraschter war ich, als ich erkannte, dass Shinichi die Quelle dessen war. 

Es war sein linkes Auge welches grell leuchtete. Sowas war doch unmöglich. Wie konnte es sein, dass ein Auge rot leuchtete. Wir sind hier schließlich nicht in einem Fantasyfilm.

Egal wie einladend und wärmespendend dieses Licht schien, seine Mimik war im Gegensatz zu dem roten Strahlen ein perfekter Vergleich zu einem Eisblock. Man füge jenem Eisblock eine menschliche Eigenschaft namens Hass hinzu und schon habe man das gewünschte Endprodukt.

Es war keineswegs Hass, welchen man jemandem äußerlich ansehen konnte. Nein. Es war mehr ein Gefühl. Ein Gefühl, was einem zum Zähne schlottern brachte. Und eben diese Wirkung hatte es auf mich. 

Langsam probierte ich mich mit unsicheren Schritten ihm zu nähern. Eine böse Vorahnung traf mich, indem sich all meine Haare auf meiner Haut hochstellten. Bevor ich auch nur eine klitzekleine Chance hatte auszuweichen, erschienen wie aus dem nichts rote Funken. Daraus folgte ein roter Schutzschild, welches mich unsanft zwei Meter weg stoß. Landen tat ich auf meinem Steißbein und ein erstickter Schrei entwich meiner vor Angst, trockenen Kehle.

Langsam, Schritt für Schritt, lief Shinichi den Männern entgegen. Die Angst und die Panik waren ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben. Der Mann mit der Waffe, welcher Ran in Beschlag genommen hatte, nennen wir ihn Gun, löste einen Schuss. Wäre da nicht meine trockene Kehle, hätte ich längst einen Schrei von mir gegeben.

Wenn ihm etwas zustoßen würde, könnte ich mir dafür nicht verzeihen. Auch wenn er es mit allen Mitteln der Welt versucht hätte abzuschtreiten, letztlich war ich es, welcher ihn hier reingezogen hatte.

Noch bevor ich über meine Schuld weiter nachdenken konnte, Geschah ein Wunder vor meinen Augen. Kinderleicht fing er die Kugel zwischen Daumen und Zeigefinger auf und schnippte sie in einer Geschwindigkeit zurück, in welcher man sie nicht mal mehr in Zeitlupe erkannt hätte. Haarscharf flog sie an dem Gesicht des Mannes vorbei. Es war eine Szene, welche man so nur aus Filmen kannte.

„Hey. W-was ist mit dem Jungen los?", fragte der eine, nennen wir ihn Shot, Gun ängstlich.
"Ich-Ich weiß es nicht. Auch ich sehe sowas zum ersten Mal. Warte. Diese blutrote Farbe. Das kann doch nur... aber natürlich! Pandora!"

Mein Körper versteifte sich. Pandora?  Sagte Gun gerade Pandora? Wie konnte das sein? Wieso war ein Stein, der Stein in Shinichis Auge? 

„W-was?! Wieso ist es im Besitz des Detektivs?!"
Shot schien zusammen mit Gun genauso geschockt zu sein wie ich es war. Das konnte nur zeigen, dass keiner der Beiden davon Bescheid wusste. Nicht mal die Organisation, welche im Hintergrund alle Fäden zog.

Die Person, welche vor mir stand, war nicht mehr Shinichi. Der wahre Shinichi würde niemals Menschen wehtun wollen. Egal ob Freund oder Feind. Er wurde von Pandora gesteuert. Anders konnte ich es mir nicht erklären.

Nur noch fünf Schritte war Shinichi von Shot, Gun und Ran entfernt. Das Mädchen war schon längst ohnmächtig geworden. Ich sah, wie die Männer zu sehr auf Shinichi fokussiert waren. Schwerfällig zwang ich mich aufzustehen. Langsam ging ich auf die Beiden zu. Ich schlug die Waffe von Gun zu Boden und ergriff den Moment der Verwirrung, um mir Ran zu schnappen. Vorsichtig legte ich sie außerhalb des Geschehens auf den Boden ab. 

Du und ich, gegen den Rest der Welt { Kaishin / Shinkai } *in Überarbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt