Wie Phönix aus der Asche

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Wie Phönix aus der Asche

Sie lag auf dem Boden und starrte in den wolkenlosen Himmel. Jeder Knochen im Leib tat ihr weh und sie war sich sicher, dass sie alleine nicht mehr aufstehen konnte. Der Schmerz in ihrem Körper war zu groß und die Angst davor, es wirklich nicht mehr schaffen zu können aufstehen war noch viel größer.
Warum sie sich das angetan hatte, konnte sie sich im Moment nicht mehr erklären. Die Schmach in ihr war so riesig, das sie die getroffene Entscheidung und wie es dazu gekommen war, vollkommen verdrängt hatte. Bloß kein Eingeständnis zulassen, dass sie an der ganzen Sache selbst schuld war.
Aber was sollte sie nun machen? Für immer hier herum liegen konnte sie nicht, so gerne sie auch wollte. Auch wenn ihr Körper förmlich nach einer Pause schrie, konnte sie sich jetzt keine gönnen. Noch war die ganze Qual nicht vorbei. Sie hatte versprochen die Sache bis ans Ende durchzuziehen und das würde sie auch tun. Da konnte kommen was wollte. Immerhin war ein Versprechen, ein Versprechen und so gerne sie es auch im Moment vergessen wollte, sie konnte nicht.
Plötzlich erschien ein bekanntes Gesicht in ihrem Blickfeld und schaute auf sie herunter. Die sonst so mit Sommersprossen überzogene Haut, war schmutzig und von Blessuren überzogen. Doch trotzdem auf ein breites Grinsen auf den Lippen zu sehen.
„Du bist wirklich ein Einmann Himmelfahrtskommando!"
Nun begann auch sie zu grinsen. Es war zwar noch immer nicht vorbei, aber sie war nicht alleine in diesem ganzen Schlamassel.
„Man tut halt was man kann!"
Er hielt ihr seine Hand entgegen, die nicht weniger mit Dreck überzogen war als sein Gesicht und half ihr wieder zurück auf die Beine. Ihre Muskeln dankten ihr für diese Entscheidung mit höllischen Schmerzen, die sich durch ihren ganzen Körper zogen. Doch sie ignorierte es. Sie machte weiter, um ihr versprechen zu halten und sie ein Phönix aus der Asche wieder aufzusteigen.

Scherben im LichtWhere stories live. Discover now