10 || Dark Magic

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10 || DARK MAGIC.

And if you feel that you can't go on
In the light you will find the road.
 - Led Zeppelin, In The Light

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„Nachsitzen mit Potter und Black ..." Lily atmete schwer aus. „Puh, ich wünsche dir viel Glück, Hanna."

„Ich mir auch", murrte ich und verschränkte die Arme. Ich war immer noch der Ansicht, dass ich unfair behandelt worden war. Ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.

Trotzdem musste ich den Arbeit beim Putzen im Pokalzimmer verbringen, weil der Hausmeister Filch es irgendwie geschafft hatte, McGonagall zu überreden, dass in der Kammer dringend mal wieder gesäubert werde musste. Na toll.

Also musste ich wohl oder übel mein erstes Quidditch-Training ausfallen lassen und stattdessen meinen Nachmittag mit Putzen verschwenden.

„Na, Derveld", grinste Black, „bereit für dein erstes Nachsitzen?"

Ich nickte bitter. „Ich bin keine zwei Wochen hier und schon verwickelt ihr mich in so einen Scheiß", fluchte ich wütend.

„Das ist gar nichts", sagte Remus, der neben Black stand und als Einziger nicht nachsitzen musste. „Als Padfoot und Prongs neu waren, mussten sie schon am zweiten Schultag die Klos Putzen."

„Es waren die Zaubertrankvorräte", korrigierte Black kopfschüttelnd. „obwohl ich nicht sagen kann, dass das weniger widerlich war", fügte er angeekelt hinzu.

Ich scheuchte Ada von meinem Schoß, die sich auf mir zusammengerollt hatte und sie miaute genervt. Grinsend sah ich dem grauen Fellknäuel hinterher, das durch den Gemeinschaftsraum tobte und sich an den Beinen anderer Schüler rieb.

Etwas deprimiert folgte ich den drei Jungs aus dem Gemeinschaftsraum, die mir das Pokalzimmer im dritten Stock zeigten. Der Raum, in dem hunderte Pokale und Medaillen aufbewahrt wurden, stand offen, als wir ankamen.

„Gebt mir eure Zauberstäbe ab", keifte der Hausmeister, als wir ankamen und hielt uns eine große Schachtel hin. Widerwillig legten wir die Zauberstäbe zu Snapes, der bereits vor uns angekommen war.

Befriedigt grinsend stellte Filch uns einen Eimer Wasser, Seife und Waschlappen hin, bevor er es sich im Nebenraum gemütlich machte. Snape, Black und Potter starrten sich mit vernichtenden Blicken an und ich beschloss, einfach anzufangen, um so schnell wie möglich wieder hier raus zu sein.

Das Putzen von Pokalen mit Muggelmethoden war so ungefähr das stumpfsinnigste, was ich je hatte machen müssen. Was war denn bitte so schlimm daran, wenn wir einfach ein bisschen zauberten?

„Wow, das ist krank", sagte ich und starrte angewidert eine der Medaillen an, die ich gerade schrubbte.

„Was ist denn damit?", fragten drei von ihnen gleichzeitig und blickten zu mir.

„Tom Riddle – besondere Verdienste um die Schule", las ich vor.

Die drei warfen mir irritierte Blicke zu. „Ja na und?", fragte Potter. „Von denen gibt es hier doch tausende, was ist daran besonders?"

„Dass Tom Riddle der Geburtsname von Voldemort ist", sagte ich mit gedämpfter Stimme und Pettigrew zuckte zusammen, als ich den Namen aussprach.

„Woher weißt du das?", fragte Potter und kniff die Augen zusammen.

Ich schluckte. „Meine Familie ist recht bedeutend in der Welt der Familien, die sich für unglaublich mächtig halten, wenn sie Schwarze Magie verwenden." Ich ließ meinen Blick auf Black ruhen. Meine Stimme senkte sich und ich murmelte: „Sie halten viel von ihm."

Es herrschte betretene Stille und Black nickte verstehend.

„Hast du ihn schon einmal gesehen?", fragte ich Black, der zu mir aufsah. „Voldemort?" Er schüttelte den Kopf. „Ich schon", wisperte ich und dachte an die einmalige Begegnung, die mir wieder einen Schauer über den Rücken fahren ließ.

„Was?" Pettigrew riss die Augen weit auf.

„Können wir ein anderes Mal -" Ich warf Snape in der Ecke bedeutende Blicke zu, der aussah, als würde er jedes einzelne Wort genaustens mithören.

„Warum bei Merlins Bart hat er eine Auszeichnung hier?", fragte Potter und musterte die Medaille angewidert. „Nach allem was er in den letzten Jahren getan hat?"

„Lass die einfach schmutzig", sagte Peter und riss mir die Medaille aus den Hände, um sie zurück zu den anderen Auszeichnungen zu hängen.

Snape belauschte unser Gespräch immer noch aus seiner Ecke. Ich warf ihm finstere Blicke zu und für ein paar Sekunden starrten wir uns düster an. Seine Blicke huschten immer wieder kurz zu der Tom Riddle-Medaille. War er tatsächlich nichts weiter als ein Todesser?

„Wie weit seid ihr?", krächzte Filch eine Weile später aus dem Türrahmen und mäkelte noch an einigen Auszeichnungen herum, bevor er uns endlich gehen ließ.

Schon wieder verschwand Snape viel schneller, als es eigentlich möglich sein sollte. Schweigend lief ich neben den Rumtreibern her. Ein bekanntes Miauen klang durch den Korridor und schon bald war da Ada, die auf mich zugelaufen kam und sich an meinem Bein rieb.

Ich hockte mich zu ihr nieder, fuhr ihr durch das flauschige Fell und nahm meine Katze auf den Arm. Sie kuschelte sich an mich und schnurrte genüsslich, als ich ihr den Kopf kraulte.

„Deine Katze ist echt süß", grinste Peter.

„Danke", antwortete ich, „ich liebe Katzen über alles."

„Erzähl das bloß nicht Padfoot", rief Potter mir zu.

„Warum nicht?" Ich drehte mich zu Black um, der mit verschränkten Armen da stand und mich beleidigt ansah.

„Er ist eine Hunde-Person", erklärte Potter und die drei brachen in brüllendes Gelächter aus. Ich sah zwischen den dreien hin und her und schüttelte den Kopf. Das schien irgendein Insider zu sein und deswegen fragte ich gar nicht erst.

„Denkt ihr nicht, wir sollten uns etwas beeilen?", fragte ich etwas unsicher mit dem Blick auf die Uhr. „Wenn McGonagall uns jetzt erwischt, müssen wir locker für den Rest unseres Lebens im Pokalzimmer nachsitzen."

Black hob eine Augenbraue. „Jetzt hab dich doch nicht so. Was wäre das Leben ohne ein bisschen Risiko?"

„Sein Motto", fügte Peter hinzu.

„Und ein weiser Rat. Du verpasst doch alles, wenn du dich nur an Regeln hältst." Black klopfte mir auf die Schulter. „Glaub mir, Derveld, du solltest dich an meine Ratschläge halten, wenn du erfolgreich sein willst."

„Erfolgreich darinnen, später durch irgendeine Dummheit im Knast zu landen?"

„Zum Beispiel."

Potter gähnte laut. „Wenn ich genau drüber nachdenke, dann hast du Recht, Derveld. Das Wochenende wird viel Energie verlangen."

Natürlich. Potter hatte gleich zwei Quidditch-Trainings an das Wochenende gelegt. Das erste Spiel Gryffindor gegen Slytherin würde bereits Mitte Oktober stattfinden und die ganze Mannschaft war voller Tatendrang, dieses Jahr den Pokal zu gewinnen.

„Oh, genau", stellte Black fest. „Dann wird sich endlich herausstellen, wie gut das Traumpaar wirklich zusammenarbeiten kann."

Dark (1) - Schwarze Magie |Sirius Black|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt