Dark (1) - Schwarze Magie |Sirius Black|

16 || ▶ Illusion

16 || ▶ ILLUSION.

I got a feeling inside of me
It's kind of strange like a stormy sea
I don't know why, I don't know why
I guess these things have got to be.
- The Damned, New Rose

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22. Oktober 1976, Hogsmeade

Das kleine Ort im Nordwesten Schottlands war immer als sicherer Ort bekannt gewesen, als unantastbar für den Schrecken, der Europa seit einigen Jahren heimsuchte. Niemals waren Er, dessen Name nicht genannt werden darf oder dessen Anhänger öffentlich hier aufgetaucht und noch nie war ein Bewohner des Dorfes entführt oder gar ermordet worden.

Aber Roy Riggsby hatte an diesem Tag eine ganz bestimmte Ahnung, dass es nun zum ersten Mal doch anders kommen würde. Sein Mal hatte schon seit dem vorherigen Abend gejuckt und gekribbelt und alle paar Stunden fuhr ein leichter Stoß durch seinen Unterarm. Es würde bald wieder zu einem Treffen kommen und sobald der Dunkle Lord jemanden nach Hogsmeade schickte, das wusste Riggsby sicher, waren die Zwillinge geliefert. Das durfte er nicht zulassen.

Er schob den Umhangärmel über seinen Arm - auf keinen Fall durfte einer seiner Freunde und Bekannten erfahren, dass er es trug. Es war schließlich nicht so, wie sie dachten. Er trug es nicht, weil er diese Morde wollte oder gar Spaß daran hatte. Er trug es aus einem anderen, geheimen, ganz eigenen Grund. Aber der Rest von Hogsmeade würde das nicht verstehen, denn jeder, der mit diesem Mal gekennzeichnet war, war schließlich böse, verachtenswert.

Riggsby legte es also gar nicht erst darauf an. Er griff nach seinem Zauberstab und dem Spitzhut, der auf der Kommode lag, ehe er die Haustür öffnete und frierend in den eisigen Herbststurm trat.

Hogsmeade wirkte in der Oktoberluft ziemlich kahl und grau und es war klar, dass der Winter nun seinen Beginn finden würde. Riggsby zog sich den Hut etwas tiefer ins Gesicht und mit hinter sich her wehendem Umhang eilte er durch die kleinen, engen Straßen.

Die Zwillinge wohnten in einer Hütte etwas außerhalb des Dorfes und während er noch unterwegs dorthin war, dachte er darüber nach, wie lange er Hayal und Serap nicht mehr gesehen hatte - es mussten Monate gewesen sein.

Bis Riggsby endlich ankam, verging einige Zeit. Umso erleichterter war er, gegen das dunkle Holz der Eingangstüre zu klopfen. Einige Zeit lang herrschte Stille, dann hörte er, wie sich leise Schritte durch den Flur bewegten und die Klinke der Tür herunter gedrückt wurde.

Die ältere Frau, die in der Tür erschien, war klein und hatte ein freundliches Lächeln im faltigen Gesicht. Sie hatte sich in ihrer Eile das Kopftuch über die Haare gebunden und sie sah erfreut zu Riggsby auf.

„Wir haben uns lange nicht gesehen, Roy", sagte sie und ihre Stimme hatte den üblichen, schwer verständlichen Akzent, bei dessen Klang Riggsby jedes Mal die Stirn runzelte, damit er verstand, was sie meinte.

„Es bleibt nicht viel Zeit", sagte er und merkte, wie außer Atem seine Stimme klang. „Hayal und Serap müssen hier weg - Du-weißt-schon-wer naht." Natürlich konnte er ihn hier, vor Aliye Albayrak, nicht einfach den Dunklen Lord nennen. Wenn er eine Frau kannte, die alles dafür tun würde, den Aufstieg des Dunklen zu verhindern, dann war sie das.

Aliye riss die Augen auf und sah Riggsby mit einem Ausdruck des Entsetzens an. Dann nickte sie hastig. „Ich gehe die Mädchen holen. Komm rein."

Riggsby trat dankbar hinter Aliye in den dunklen Flur der Hütte, der recht kahl aussah und nur von einigen Stiefeln und Winterumhängen an der Garderobe geschmückt wurde. Es war um einiges wärmer in der Hütte der Albayraks und er genoss das wohlige Gefühl, dass ihn umschloss.