53 || Oblivious And Hating

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53 || OBLIVIOUS AND HATING

As it was in the beginning then so should it end
Don't let a lover become just a friend
Oh no.
 - Slik, Forever and Ever

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Ich hatte mich seit Monaten nicht mehr so elend gefühlt wie in den Tagen nach Sirius' bescheuerter Aktion. Wir redeten nun tatsächlich nicht mehr miteinander und anders als in den Monaten zu Beginn des Schuljahres versuchte er nun gar nicht mehr erst, mich dazu zu bringen, mich zu ihm hingezogen zu fühlen.

Lieber wäre ich den ganzen Tag lang genervt von ihm und seinen bescheuerten Sprüchen gewesen und hätte mich bei Lynn, Alexia und Lily darüber ausgeheult, dass ich keine Lust mehr auf ihn hatte, denn das hier war viel schlimmer. Sirius ignorierte mich einfach nur noch.

Ich hatte seinen Mixtape überhaupt nicht mehr angeschaut und ich brachte er nicht mal mehr über mich, Station to Station zu hören, obwohl ich den Song so sehr liebte.

Abgesehen davon schien es bei allen besser zu laufen, als bei mir. James und Lily hätten natürlich niemals zugegeben, dass sie sich gegenseitig etwas mehr mochten, als Lily sich eingestehen wollte, dafür verbrachten sie so gut wie jede freie Minute miteinander. James bildete sich nichts auf ihr Interesse ein – jedenfalls nicht offiziell – und verhielt sich umso mehr wie jemand, der siebzehn Jahre alt und UTZ-Schüler war. Alexia hatte ein Date mit einem Hufflepuff namens James McDoyle und der Rest von uns wirkte sowieso irgendwie glücklich.

Dafür ging nun aber nicht nur das Lernen für die Klausuren los, sondern auch das Trainieren für das letzte Quidditch-Spiel gegen die Hufflepuffs. Diese strengen Trainingseinheiten liefen leider gar nicht gut, vor allem weil ich es partout nicht schaffte, die Talente des sogenannten „Traumpaares" aufrecht zu erhalten. Auch Sirius schien nicht sonderlich erpicht darauf, eng mit mir zusammenzuarbeiten.

Ich war schon nach einiger Zeit komplett überfordert mit dem Pensum an Stoff, dass uns die Lehrer für die Prüfungen auf den Tisch legten. Vor allem Humantransfigurationen machten es mir immer noch etwas zu schaffen und ich wünschte mir nicht zum ersten Mal, ein Metamorphmagus zu sein.

Wahrsagen war auch nicht unbedingt besser, aber dabei konnte ich mir immerhin noch einreden, dass ich meine geplante Karriere als Aurorin nicht dadurch ruinieren würde, in einem unnötigen Fach wie Wahrsagen durchzufallen.

Auch wenn ich mein Bestes gab und in den Stunden nur mit Peter und James redete, fiel mir auf, dass mein Blick öfter als ich es gerne zugeben würde zu Sirius herüberglitt.

„Vielleicht solltest du einfach aufhören wütend auf ihn zu sein", sagte Peter achselzuckend, während wir sämtlichen Stoff des Jahres wiederholten. „Du machst dich selber doch auch nicht glücklich damit."

„Damit er merkt, dass er alles bekommt, auch wenn er sich wie der letzte Dreck verhält?" Ich verschränkte die Arme. „Nein danke."

Peter verdrehte die Augen. „Warum macht ihr euch eigentlich alles immer so kompliziert?"

„Wir?" Ich sah ihn fragend an.

„Prongs und Lily, Sirius und du, Dorcas und Marlene." Er seufzte genervt und stützte den Kopf in die Hände.

Ich hob eine Augenbraue. „Dorcas und Marlene? Was meinst du?"

Peter fing an zu lachen und das machte mich nur noch eine Spur verwirrter. „Du weißt es nicht?"

Ich schüttelte vorsichtig den Kopf. „Was soll ich wissen?"

„Du bist noch schwerer von Begriff als Prongs", sagte Peter kopfschüttelnd. „Dorcas – Marlene – du weißt schon." Als ich immer noch verwirrt aussah, stöhnte er laut auf. „Sie leiden auch unter dem starken Problem von zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, es einfach nicht zugeben wollen und jahrelang nicht zusammenkommen, egal wie nahe sie sich stehen."

„Tun sie?", fragte ich. „Mit wem denn? Ich hab die Beiden noch nie mit Jungs – oh." Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn und begann zu Grinsen.

„Weißt du was -", sagte Peter fassungslos und machte Anstalten, sich zu erheben, „Ich gehe. Du bist. Offiziell. Schlimmer. Als Prongs." Lachend drehte er sich ein Stück von mir weg und ich spürte, wie sich meine Wangen rot färbten. Und ich dachte immer, ich hätte meine Mitschüler hier in Hogwarts mittlerweile ganz gut durchschaut. Offensichtlich hatte ich keine Ahnung.

„Na ja, du bist nicht die Einzige", sagte er dann, „Prongs hat Ewigkeiten gebraucht und bei Lynn und Alexia bin ich mir sicher, dass sie keine Ahnung haben. Und die Beiden selbst natürlich." Peter schüttelte verzweifelt den Kopf.

Dann ertönte die Klingel zum Ende der Stunde und wir mussten all die Treppen wieder hinab steigen, um zu Zaubertränke zu gelangen. Ich hatte ohnehin schon keine Lust gehabt, in dem düsteren Kellerzimmer stinkende Tränke zu mischen, aber zu allem Übel entschloss Slughorn, dass Partnerarbeiten auch mal wieder ganz angebracht wären und machte mich und Sirius kurzerhand zu Partnern.

Weder er noch ich waren sonderlich erpicht auf diese Aufgabe, aber ich riss mich zusammen und klaubte meine Sachen vom Pult zusammen, um sie auf James' Platz wieder auf den Tisch zu knallen. Ich ließ mich auf den Stuhl neben Sirius fallen und folgte einen Tick zu beschäftigt Slughorns Anstalten, alle Schüler mit jemandem zusammenzutun.

Lynn und Snape waren direkt am Tisch hinter uns platziert worden und ich kippte den Stuhl auf die hinteren Beine, um mit ihr zu tuscheln, ehe Slughorn alle Anderen fertig zugeteilt hatte. Sirius hingegen saß nur gelangweilt an seinem Platz, den Kopf auf die Hände gestützt, und ließ seinen Blick über die Schüler schweifen. Snape starrte wütend auf Sirius am Platz vor ihm.

„Kannst du mich bitte umbringen?", murmelte ich Lynn verzweifelt zu und warf einen wütenden Blick auf Sirius' Hinterkopf.

„Dieser Hass zwischen euch Beiden – der kam ganz schön plötzlich. Ihr wart doch das Traumpaar." Lynn grinste etwas.

Ich erwiderte das Grinsen nicht. „Wir hatten einen Streit", murmelte ich leise, sodass er es hoffentlich nicht hören konnte. „Habe ich dir doch erzählt. Er ist ein Arsch."

„Ich weiß", grinste Lynn. Ich ließ den Stuhl wieder auf alle vier Beine kippen, als Slughorn unsere Aufmerksamkeit verlangte.

Unsere Aufgabe war es, den Gripsschärfungstrank zu brauen, der anscheinend eine nette Wiederholung darstellen sollte. Ich konnte den Trank noch aus meinen Stunden auf Beauxbatons, die mir vorkamen, als wären sie Jahrzehnte lang vergangen. So wie alles, was mit meinem Leben vor Hogwarts zu tun hatte.

„Na dann", murrte ich leise und las die erste Anweisung, die ich im Buch fand. „Du machst die Ingwerwurzeln, ich die Skarabäus-Käfer", herrschte ich Sirius an und er reagierte nur mit einer groben Geste, als er nach den Käfern langte.

Ich ließ mich nicht davon beirren und schnitt meine Wurzeln in feine Streifen. Mir fiel auf, dass Sirius mir immer wieder Seitenblicke zuwarf, aber ich reagierte nicht darauf. Leider musste ich mich kurz darauf erwischen, wie auch ich ihn ab und zu ansah, wenn er gerade sehr beschäftigt war.

Warum musste ich mir auch immer die falschen Jungen aussuchen?

Dark (1) - Schwarze Magie |Sirius Black|Where stories live. Discover now