61 || The Last Good Day

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61 || THE LAST GOOD DAY

I see the stars come out of the sky
Yeah, they're bright in a hollow sky
You know it looks so good tonight.

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Eine Geschichte wie diese verbreitete sich im Schloss natürlich wie Lauffeuer und an allen Ecken wurden wir mit Fragen bombardiert, die sich um das drehten, was im Wald geschehen war.

Wir beantworteten sie nur spärlich, nur mit den wichtigsten Randinformationen. Die Neuigkeit, dass Ailsa Fawley tot und Professor Penhaligon eine Todesserin war, gelangten natürlich trotzdem irgendwie an die Öffentlichkeit.

Dumbledore hatte davon abgesehen, uns zu bestrafen; auch wenn er nicht davon begeistert gewesen war, dass wir mitten in der Nacht im Verbotenen Wald gewesen waren.

Seit ich in Sirius' Armen im Krankenflügel aufgewacht war, wusste ich nicht so richtig, was ich zu ihm sagen sollte. Da war es gut, dass wir die ersten paar Tage eigentlich keine Chance hatten, alleine miteinander zu reden – auch, wenn ich mir nichts mehr gewünscht hätte.

Doch irgendwann näherte sich auch der letzte Tag in Hogwarts für dieses Schuljahr. Und als Sirius und James mich dabei erwischten, wie ich schon wieder Trübsal blies, kam den Jungs plötzlich eine blendende Idee. Ein paar Minuten später schleiften die Beiden Remus, Peter, Lily und mich auf das Quidditchfeld.

Es war später Nachmittag und die Sonne blendete mich, als ich mit einem Haufen an Schulbesen für die drei Nicht-Quidditchspieler aufs Feld gelaufen kam.

„Ich fliege nicht", sagte Lily und starrte skeptisch auf die Schulbesen. „Einmal im Flugunterricht in der Ersten Klasse hat mir gereicht."

„Ach, komm schon", sagte James und grinste sie strahlend an, als er auf seinen Besen stieg. „Es ist der letzte Tag in diesem Jahr. Wir müssen das doch irgendwie genießen."

Unentschlossen starrte Lily auf die Besen, die auf dem Boden lagen. „Das sind Schulbesen", erklärte ich, „die fliegen langsam, daher auch sicher."

„Sicher?" Lily lachte panisch. „Du erinnerst dich sicher noch daran, was dir beim Spiel gegen Ravenclaw passiert ist."

Ich grinste. „Wenn du willst kann ich die Klatscher rausholen."

„Wag es ja nicht, Hanna Derveld." Todesmutig griff Lily nach einem der Besen und legte ihn dann wieder zurück. „Ich denke, ich würde runter rutschen."

„Okay pass auf." James kam mit seinem Besen angelaufen. „Du setzt dich zu mir. Dann kannst du gar nicht fallen."

Lily warf ihm einen misstrauischen Blick zu und zuckte dann mit den Schultern. „In Ordnung. Ein Mal." Sie kletterte hinter ihn auf den Besen und noch auf dem Boden klammerte sie sich an seinen Schultern fest, als würde ihr Leben davon abhängen. „Ich kann nicht glauben, dass ich das mache."

„Ich auch nicht", murmelte ich Sirius zu, der grinsend zusah, wie James sich seicht vom Boden abstieß und ein Stück in die Luft flog. Als Lily ihre Finger in seine Schulter bohrte, verzerrte er das Gesicht.

„Oh mein Gott", sagte Lily fassungslos und starrte auf die Wiese. „Wir fliegen. Ich hasse Fliegen! Ich will runter!"

James drehte sich kurz verwirrt zu ihr um und blieb in der Luft stehen. „Wir sind keinen Meter vom Boden entfernt."

Lily verzog das Gesicht. „Zählt trotzdem. Jetzt lass. Mich. Runter."

Irritiert landete James auf dem Boden und warf ihr wieder einen verwirrten Blick zu. „Lily, wir sind überhaupt nicht richtig geflogen, du -"

„Ich – gehe nie wieder auf einen Besen", sagte sie fassungslos, offensichtlich erleichtert, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

„In der ersten Klasse ist sie vom Besen gefallen." Sirius beugte sich zu mir herüber. „Ein Ravenclaw hat sie angerempelt und sie ist aus zwei Metern Höhe gestürzt. Seitdem hat sie Angst, auf einen Besen zu steigen."

Sie begann mir etwas Leid zu tun. Hätten meine ersten Versuche im Quidditch so geendet, hätte ich wahrscheinlich auch direkt aufgehört. Gut, dass ich das erste Mal von einem Klatscher getroffen wurde, als ich schon ein bisschen länger gespielt hatte.

„Fliegen wir auch ne Runde?", fragte ich und Sirius' breites Grinsen war Antwort genug. Wir stiegen auf unsere Sauberwischs 6 und stießen uns vom Boden ab. Diesmal war kein Klatscher da, mit dem er mich abwerfen konnte, was ich recht erleichternd fand. Stattdessen flogen wir einfach nur herum und stürzten in die Tiefe, um uns im letzten Moment wieder abzufangen. Ich wusste, dass Sirius das nur tat, um anzugeben, aber ich war gerne dabei und gab mit an. Jedenfalls solange ich mit ihm mithalten konnte.

Wir verbrachten unseren ganzen Abend beim Quidditchfeld. James und Lily hielten sich in der Nähe des Bodens auf, doch er war geduldig. Er tat alles, um ihr die Angst vom Fliegen zu nehmen und nach einigen Stunden konnte ich die Beiden sogar in einer vernünftigen Höhe antreffen.

Remus und Peter auf ihren Schulbesen flogen auch eher unsicher, aber sie schienen ihren Spaß zu haben. Selbst als die Sonne begann, unterzugehen und die Ländereien in ein warmes orange getaucht wurden, flogen wir noch irgendwo herum.

Sirius' Haare waren wirr vom Fliegen und er schenkte mir ein Grinsen, bevor er versuchte, irgendwelche coolen Manöver zu fliegen. „Das kannst du aber besser, Sirius!", rief ich, als er einen Versuch besonders vermasselte.

„Natürlich", rief er zurück, „ich will nur nicht, dass du dich aufgrund deines nicht vorhandenen Talentes schlecht fühlst."

„Trollgesicht", schrie ich zu ihm herüber, obwohl er natürlich Recht hatte – als Treiberin brauchte ich keine besonders toll aussehenden Tricks, sondern genug Kraft und Kondition, um meine Gegner mit dem Klatscher auszuschalten.

Als wir gegen Abendessenszeit auf dem Boden landeten schien sogar Lily ihren Spaß gehabt zu haben. Während es immer dunkler draußen wurde, liefen wir zum Schloss hinauf und mit etwas Abstand beobachteten vier von uns gespannt, wie Lily und James ein konzentriertes und offenbar positives Gespräch führten.

„Noch vor ein paar Monaten hätte ich niemals erwartet, dass der Hornochse eine Chance bei ihr hat", erklärte Sirius mir grinsend.

„Ich bin auch positiv überrascht", fügte ich hinzu, „aber in Wahrheit sind die Beiden einfach füreinander bestimmt, hm?"

Sirius grinste breit zu seinem besten Freund rüber. „Ich wette mit dir, nächstes Schuljahr gehen die Beiden miteinander aus."

„Ich will doch schwer hoffen." Wir sahen uns grinsend an und schwiegen dann eine ganze Zeit lang.

Remus und Peter, die vor uns liefen, schenkten sich wissende Blicke, ehe ich Letzteren flüstern hörte: „Ich wette mit dir, nächstes Schuljahr gehen Padfoot und Hanna miteinander aus."

„Ich will doch schwer hoffen", murmelte Remus grinsend zurück. Erst dann bemerkten die beiden Jungs, dass wir sie anstarrten und wir prusteten alle vier los. James und Lily schienen jedoch nichts mitzubekommen.

Als wir die Treppe zum Schloss hochstiegen, musterte mich Sirius von der Seite. „Dieses Schuljahr ging verdammt schnell vorbei."

Ich nickte. „Morgen um diese Zeit sind wir schon zu Hause." Resigniert sah ich zu Boden. Ich wünschte, ich könnte mich darüber freuen, nach Hause zurückzukehren.

„Und übermorgen um diese Zeit sehen wir uns schon wieder." Er grinste breit und ich musste zugeben, dass ich den Gedanken daran sehr gut fand. „Dann ist diese ganze Todesser-Scheiße endlich vorbei."

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We'll see the bright and hollow sky
We'll see the stars that shine so bright
The sky was made for us tonight
 - Iggy Pop, The Passenger

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Ich bin unmotiviert was das nächste Kapitel angeht ... na ja, mal schauen wann ich weiter updaten kann. Ich hoffe es gefällt euch einigermaßen.

Dark (1) - Schwarze Magie |Sirius Black|Where stories live. Discover now