Dark (1) - Schwarze Magie |Sirius Black|

47 || ▶ Oneirataxia

47 || ▶ ONEIRATAXIA

Take off
I was told a million times
Of all the troubles in my way
Mind you grow a little wiser
Little better every day.
 - Queen, Keep Yourself Alive

___________________

3. Februar 1974, Der Verbotene Wald

Das Einzige, was in dieser kalten Winternacht zu hören war, waren die Schritte zweier Frauen über das Laub auf dem Waldboden. Beide waren in dicke Umhänge gekleidet und trugen Winterstiefel und waren offensichtlich auf der Suche nach etwas.

Es war dunkel im Wald, sehr dunkel. So sehr, dass keine der beiden Frauen etwas erkennen konnte, nicht einmal nachdem sie sich nach dem scheinbar stundenlangen Fußmarsch an die Dunkelheit hätten gewöhnen sollen.

„Wie weit soll es noch sein, hmm? Was sagte Albus noch gleich?", fragte die ältere der Beiden mit leiser Stimme. Sie war mindestens anderthalb Köpfe kleiner als ihre Begleitung und trug statt einem Spitzhut eine Kapuze, die sie sich tief ins Gesicht gezogen hatte.

„Eigentlich dürfte es nicht mehr weit sein", gab die Andere zurück, „Aliye, wenn wir die Mädchen finden, dann müssen wir uns zurück halten. Es heißt, sie können sehr gefährlich sein."

„Mach dir da mal keine Sorgen, Minerva", gab Aliye zurück und griff demonstrativ nach ihrem Zauberstab.

„Man überschätzt sich leicht", sagte Minerva matt und ihre Stirn legte sich in Falten. „Ich möchte auf keinen Fall, dass bei einer Mission wie dieser erneut jemand zu Tode kommt, vor allem nicht du."

Doch Aliye antwortete nicht. Sie war stehen geblieben und starrte durch die nebligen Baumreihen auf etwas, das ziemlich weit entfernt lag. Auch Minerva McGonagall blieb nun stehen uns folgte dem Blick ihrer Begleiterin.

„Das könnte es sein", sagte Aliye vorsichtig und deutete auf die Dunkelheit, die vor ihr lag. Minerva McGonagall kniff die Augen zusammen, doch sie sah, im Gegensatz zu Aliye, rein gar nichts.

„Wenn du das sagst", antwortete sie mit rauer Stimme und die beiden Frauen stapften durch das dichte Unterholz. Plötzlich wurde Minerva McGonagall aufmerksam. Auch sie hatte nun etwas gesehen. Mitten im Wald befand sich eine kleine Hütte aus Stein und trotz der Dunkelheit konnte man Rauch erkennen, der aus dem Schornstein trat.

Misstrauisch betrachteten die Frauen die Hütte, bevor sie näher traten. Das Haus umgab eine unheimliche Atmosphäre – die gesprungenen Fenster, die verwaiste Feuerstelle neben dem Kiesweg, die halb zerhackten Holzscheite neben der Haustür. Es sah beinahe so aus, als hätte die Hütte seit Jahren keiner mehr betreten.

Natürlich wussten beide Frauen, dass das nicht der Fall war. Albus Dumbledore hatte ihnen höchstpersönlich bestätigt, dass die Mädchen hier lebten und auch das dumpf schimmernde Licht einer halb abgebrannten Kerze, dass durch die dreckige Fensterscheibe schien, bewiesen ihnen das Gegenteil.

Minerva McGonagall fasste sich schließlich ein Herz und überquerte die letzten Meter bis zu der Haustür, das Einzige an der Hütte, das aussah, als würde es kürzlich erneuert worden sein. Sie klopfte zwei Mal gegen das Holz und lauschte.

Aus dem Inneren der Hütte war nichts zu hören und so drückte sie vorsichtig die Türklinke herunter. Es war nicht abgeschlossen und die beiden Frauen konnten nun in die leblose Hütte treten.

Drinnen sah es schäbig, aber nicht verwahrlost aus. Die Inneneinrichtung schien seit den Zwanzigerjahren nicht mehr gewechselt worden zu sein und das Einzige, das modern aussah, war ein kleiner Fernseher neben dem Kamin.