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-Ay güneşten daha güzel-

Gedankenverloren starre ich auf den weißen, kalten Boden des Polizeireviers. Ich habe alles um mich herum ausgeblendet und lausche ganz allein nur den Geschluchze von Alara und Cemre. Meine Ohren verfolgen jedes einzige Wort, dass Alara aus ihrem Mund förmlich ausspuckt.

Immer wieder flucht sie vor sich hin, schreit das sie Cesur hasst, dass sie hier nicht mehr sein will und nach Hause will. Aber wir alle wissen, dass wenn Cesur dort raus kommt, sie niemals alleine lassen wird.

Cesur. Meine Gedanken umkreisen sich ungewollt nur noch um ihn. Ich versuche meine Gedanken von ihm abzulenken, versuche es, indem ich Alaras Worte lausche, jedoch bringt es nichts. Alara kann so laut sein wie sie will, alles dreht sich gerade nur um Cesur.

Die Türe öffnet sich und ich schrecke heftig zusammen. Sofort stehe ich auf, als ich meinen Bruder entdecke, der gerade angespannt auf mich zu kommt. „Wir brauchen deine Aussage." Mein Herz setzt für einige Sekunden aus, jedoch nicke ich schnell voller Panik.

Sie wollen meine Aussage? Aber wieso? Ich habe doch nichts angestellt. Gibt Cesur die Schuld etwa mir, damit er frei sein kann? Er wollte mich doch sowieso von Anfang an loswerden. Also wieso sollte er es nicht tun?

Mit schnell schlagendem Herz und einem hauch an Schmerz folge ich meinem Bruder, der immer noch angespannt ist. Was hat Cesur gesagt, dass mein Bruder sich noch schwer zurück hält, um bloß nicht auszurasten?

Er öffnet eine Türe und macht mir Platz, damit ich den Raum betreten kann. Er schließt die Türe hinter uns und setzt sich sofort hin. Mit seiner Hand deutet er mir, mich ebenfalls zu setzen.

Nervös setze ich mich gegenüber meinen Bruder und schaue ihm unschuldig in die hellen Augen. Er räuspert sich und schaut mir lange in die Augen. „Hayat." fängt er leise an. Ich schlucke schwer. Ich glaube mein Herz versagt langsam.

„Cesur steht zur Zeit als einziger unter Verdacht." Mein Herz setzt für einige Sekunden aus. Ich bin mir definitiv sicher, dass mein Herz genau jetzt versagt hat. „Er behauptet, dass du bezeugen kannst das er es nicht war."

Tief hole ich Luft und lasse die Worte meines Bruders durch mein Kopf gehen. Meine Blicke sind starr auf den Tisch gerichtet und ich versuche zu verarbeiten, was mein Bruder mir gesagt hat. Was Cesur von mir verlangt.

Nach alldem was Cesur mir angetan hat, erwartet er von mir, dass ich ihn decke? Ich tue ihm doch keinen Gefallen, nachdem er mich Seelisch sowie auch Körperlich verletzt hat. Nachdem er mich von meiner Familie getrennt hat!

Scharf ziehe ich die Luft ein. Wenn ich ihn jetzt verrate, dann kann ich wieder zu meiner Familie. Dann bin ich endlich frei. Dann bin ich Cesur los. „Abi." schaue ich zu ihm rauf. Ich muss ihm sagen, dass Cesur mir die letzte Woche aus dem Weg gegangen ist. Ich muss ihm sagen, dass Cesur nie da war, als ich schlafen ging und nie da war, als ich morgens aufwachte.

„Weißt du etwas? Hayat sag es mir bitte!" nimmt er meine Hände in seine. „Du bist hier sicher. Nachdem du redest, kann Karasu dir nichts!" Ich öffne meinen Mund, um endlich frei zu werden, jedoch verlässt kein Mucks meinen Mund.

Ich will weinen, ihm die Wahrheit sagen, dass ich Cesur in der Tatnacht gar nicht gesehen habe, aber es passiert nichts. Einfach nichts. Als würde mein Herz mich davor abhalten, einen Fehler zu machen. Aber warum?

Ist es nicht das richtige? Ich warte doch sehnsüchtig auf den Tag, endlich wieder bei meiner Familie sein zu können. Aber wieso erlaubt mir dann mein Herz nicht zu sprechen?

„Hayat." warm schaut er mir in die Augen und am liebsten würde ich mich heulend um ihn werfen, aber es passiert einfach nichts. Ich kann mich nicht bewegen, ich kann nicht sprechen. Das einzige was ich gerade kann, ist nur an Cesur zu denken.

C E S U R - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt