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-Gözlerim doldu yine, aklıma yüzün geldi-

Das Feuer entfacht sich mehr in mir und ich schreie laut. Ein Hilfeschrei, aber mein Vater sitzt weiterhin nur angespannt auf dem Sofa und starrt kalt nach vorne. Ich brenne und Stück für Stück stirbt ein Teil in mir.

Ich zerdrücke seine Hände noch fester aber er hilft mir nicht. Ich will das er den Brand in mir löscht, aber er schüttelt Benzin in mich und macht es nur noch schlimmer. Ich will das er mich von diesem Schmerz befreit, aber es passiert nichts.

Er entzieht sich seine Hände aus meinem festen Griff, steht auf und verlässt mit großen Schritten das Wohnzimmer. Auf dem Boden sitzend schaue ich ihm hinterher und lasse mich einfach fallen. Ich lasse es einfach zu, dass ich weiter verbrenne. Mein Vater hasst mich.

Ich vergrabe mein Gesicht in meine Hände und lasse all die Trauer raus. Es ist alles meine Schuld. Wie dumm von mir, dass ich nicht einfach die Wahrheit gesagt habe. Ich hätte ihm sagen müssen, dass ich entführt wurde. Aber mein Herz hat förmlich geschrien Cesur nicht zu verraten. Dummes Herz.

Ich bin allein für den Brand in mir zuständig. Ich habe es verdient jetzt zu leiden und von meinem Vater gehasst zu werden. Wieso zur Hölle kann ich Cesur nicht einfach vergessen? Ich sollte nach vorne blicken und es schätzen wieder bei meiner Familie sein zu können.

Aber Cesur schwirrt ununterbrochen in meinem Kopf herum und ich leide dadurch immer mehr. Ich will ihn vergessen, nicht an den Schmerz in meiner Brust denken, es ignorieren das Cesur mich einfach gehen gelassen hat, aber nichts klappt. Es brennt.

„Komm her." zieht mich mein Bruder Selim rauf und drückt mich an sich. Er streichelt mich immer wieder am Kopf bis zu meinem Rücken und wieder rauf. Ich versuche mich zu beruhigen und konzentriere mich nur auf seine warme Hand.

„Ich glaube dir kein Wort." flüstert er leise. „Du würdest uns für einen Mann niemals stehen lassen. Ich werde es Baba noch beweisen das du entführt wurdest." Ich halte meine Schluchzer inne und drücke mich noch fester an ihn, um bloß nicht wieder zusammen zu brechen.

Er gibt mir einen Kuss auf den Scheitel und löst sich leicht von mir. Wie ich seine Nähe nur vermisst habe. Ich schließe kurz die Augen und versuche mich nur auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Du hast deine Familie, Hayat.

„Leg dich etwas schlafen. Du brauchst Ruhe." Ich nicke ihm leicht zu und drehe mich um. Ich schaue kurz zu Naz und Ayaz, blicke aber schnell wieder auf den Boden und verlasse das Wohnzimmer.

Ich steige langsam die Treppen rauf in mein Zimmer und halte bei den Bildern, welche im Flur an der Wand hängen, an. Ich schaue mir jedes Bild genau an, als würde ich sie das erste Mal sehen und präge mir einzelne Details ein.

Meine Blicke haften auf dem Bild, auf dem Naz, meine Mutter und ich in die Kamera schauen und breit grinsen. Meine Augen füllen sich und ein komisches Gefühl durchzuckt mein Herz. Langsam hebe ich meine zitternde Hand und streiche auf dem Bild über das Gesicht meiner Mutter. Ich habe dich so sehr vermisst.

Ich schlucke schwer und entferne mich mit langsamen Schritten von den Bildern und steuere geradeswegs auf mein Zimmer zu. Ich öffne vorsichtig die Türe und halte inne, als ich den kleinen Semih auf meinem Doppelbett liegen sehe.

Die Tränen steigen mir erneut auf und ich halte die Hand vor dem Mund, um bloß nicht laut zu schluchzen. Ich betrete sofort mein Zimmer und ein komisches Gefühl macht sich in mir bemerkbar. Ich schaue mich langsam um, als hätte sich was verändert. Es ist komisch, nach Monaten wieder in meinem eigenen Zimmer zu sein. Ich habe mich gewöhnt neben Cesur zu liegen.

C E S U R - IDove le storie prendono vita. Scoprilo ora