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-Çünkü size saatlerce anlatsam anlamayacağınız şeyleri o gözlerimden anlardı-

Cesur

Ein verdammter Schmerz durchzuckt meinen ganzen Rücken und meinen Nacken. Es fällt mir total schwer aus dem Bett zu steigen, gar meinen Kopf zu bewegen. Die ganze Nacht war ich wach und konnte kein Auge zu drücken. Ich konnte mich nicht mal bewegen, da Hayat fest umschlungen an mir eingeschlafen ist.

Regungslos liege ich schon seit Stunden auf meiner linken Seite und betrachte Hayat. Ich habe das Gefühl das meine komplette linke Seite eingeschlafen ist. Ich habe ungelogen nicht einmal einen Finger bewegt, nur um Hayat nicht zu wecken. Damit sie meine Unruhe nicht bemerkt.

Die Unruhe, die mich schon die ganze Zeit innerlich frisst. Ich will schreien, aber niemand würde meinen Hilferuf je hören. Niemand könnte mich aus diesem Loch herausziehen. Ich kämpfe schon jahrelang gegen diesen Schmerz in mir und ich habe nur verloren.

Ich habe den Kampf gegen mich verloren, ich habe mich selber verloren. Ich wollte für meine Mutter kämpfen, Rache an Kemal nehmen, dass er ihr das Leben genommen hat. Aber ich habe versagt. Ich habe durch meine Dummheit meinen Vater verloren. Wir haben Cüneyt an ihn verloren.

Ich nehme mit Vorsicht Hayats Kopf von meinem Arm, auf dem sie schon die ganze Zeit liegt und lege ihren Kopf auf das weiche Kissen. Ich will meinen linken Arm in die Höhe strecken, aber es geht nicht. Er ist komplett von meiner Schulter bis zu meinen Fingerspitzen eingeschlafen.

Ich lege meine rechte Hand auf meinen kraftlosen Arm und fange an ihn zu massieren. Ich spüre das ekelhafte Kribbeln durch meinen Arm fließen und langsam kann ich meinen Arm wieder bewegen.

Ich rolle mich von meiner linken Seite auf den Rücken und schließe schmerzerfüllt die Augen. Mein Nacken und mein ganzer Rücken ist verspannt und jede kleine Bewegung zieht verdammt.

Schwer stehe ich von der Matratze auf und setze mich an die Kante des Bettes. Aufrecht halte ich meinen Rücken und drehe mich einmal nach links, nach rechts und höre meine Knochen knacksen. Ich schließe meine Augen und wiederhole dasselbe mit meinem Nacken.

Ich stehe vorsichtig auf, greife nach meiner Jogginghose und streife mir diese über die Beine. Ich ziehe den erstbesten Hoodie aus meinem Koffer und ziehe ihn an. Die Kapuze lassen ich auf meinem Kopf und will nach meinem Handy auf der Kommode greifen.

Aus reiner Dummheit lasse ich mein Handy fallen und sofort ziehe ich scharf die Luft ein. Bitte Hayat wird nicht wach. Mit den Schmerzen auf meinem Rücken bücke ich mich und will nach meinem Handy greifen.

„Cesur?" höre ich ihre verschlafene Stimme nach mir rufen. Ich schließe meine Augen und hallte in meiner Bewegung inne. Verdammt Hayat! „Bist du es?" Ich brumme leise und stelle mich wieder gerade. Ich lasse mein Handy in meiner Jogginghose sinken.

„Ja." Sie setzt sich aufrecht hin und schaut auf die Uhr. Mein Blick wandert automatisch auch auf die Uhr. 06:17 Uhr. „Schlaf weiter. Es ist zu früh." Sie gähnt einmal laut auf, was mich zum Schmunzeln bringt. Sie sieht verschlafen so süß aus.

„Wohin gehst du?" Mein Körper verkrampft sich und automatisch ballen sich meine zitternden Hände zu Fäusten. „Ich muss kurz etwas erledigen." Sie schlägt die Decke von sich und steht schnell auf. Ich atme hörbar aus. Was tut sie da? Sie soll verdammt nochmal weiter schlafen!

„Ich komme mit dir." Sie bleibt vor mir stehen und schaut mir tief in die Augen. Ich will meine Maske aufsetzen, die Fassade um mich bauen, damit sie meine innere Unruhe nicht sieht. Sie soll nicht sehen, dass ich den Tag, die Schmerzen vor acht Jahren erneut durchlebe.

C E S U R - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt