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-Sende beni iyileştiren bir sevgi var-

Cesur

„Steh endlich auf." stupse ich Hayat im Bett an, aber sie weigert sich. „Lass mich Cesur." nuschelt sie lustlos und müde. Seit zwei Tagen liegt sie nur noch im Bett, weigert sich etwas zu essen und steht nur zum Kotzen auf.

Heute hat sie zum Glück noch nicht gekotzt und im Gegensatz zu den anderen Tagen geht es ihr heute definitiv besser. Da ist nur diese kleine Lustlosigkeit, die ihr das Aufstehen verweigert.

Aber ich werde sie schon noch aus dem Bett raus kriegen und mit ihr etwas unternehmen. Es wird ihr gut tun und mir wäre nicht mehr so langweilig.

„Steh jetzt endlich auf und geh bitte duschen. Du stinkst." Sie zieht ihren Arm, der unter der Decke liegt, in die Luft und zeigt mir ihren Mittelfinger. „Lass mich." brüllt sie und drückt ihren Kopf in das Kissen.

Ich weiß schon, wie ich sie aus dem Bett kriege. „Na gut." seufze ich extra laut und setze meine Schauspielkünste ein. „Dann muss ich deine Überraschung wohl streichen."

Sofort dreht sie sich um und setzt sich hastig auf. „Überraschung?" Ich winke extra mit der Hand ab. „Ist doch jetzt egal. Ich lasse es einfach sein." Ihr Mund klappt auf und hastig schüttelt sie den Kopf.

Ha! Habe ich sie doch! Ich wusste doch, dass es klappen wird. Ich grinse verschmitzt auf. „Ich gehe schon duschen." Sie steht aus dem Bett auf und läuft direkt ins Bad.

Zufrieden klopfe ich mir auf die rechte Schulter und laufe runter in die Küche. Ich nehme zwei Teegläser aus dem Schrank und schüttele jeweils von dem Schwarztee in die Gläser ein.

Mit den Gläsern in der Hand laufe ich in den Vorgarten raus und drücke eine Fatih in die Hand. „Danke Bruder." Ich nicke nur, schaue geradeaus nach vorne und nehme einen Schluck von dem Tee, den ich zuvor gemacht hatte.

„Steht alles bereit?" Er nickt mir zu. „Hast du sie aus dem Bett gekriegt?" Ich grinse auf. „Natürlich." Ich bin Cesur. Ich kriege das, was ich will. „Heute ist sie auch besser dran, als die vergangenen zwei Tagen." Er nickt nur und schlürft an seinem Tee.

„Seit wann bist du so ein Romantiker geworden." witzelt er und stupst mich mit seiner Schulter an. „Halt die Fresse!" Ich nehme den letzten Schluck von meinem Tee. „Cemre." rufe ich laut nach ihr. Fatih soll bloß nicht wieder darauf eingehen.

Nach einigen Sekunden steht sie an der Haustüre und schaut uns fragend an. „Git kocana ve bana çay dök." („Geh und schenke deinem Mann und mir Tee ein.") Sie nimmt uns die Gläser aus der Hand und verschwindet in die Küche.

„Freust du dich." Ich schiele kurz zu ihm rüber und erkenne seine fragenden Blicke. „Vater zu werden?" Die Worte von Resul gehen mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf.

Ich und Vater werden? Ich kann es mir nicht vorstellen. Aus mir wird doch gar kein guter Vater. Außerdem muss ich Cüneyt und Kemal aus dem Weg räumen, um eine ruhige, richtige Zukunft mit Hayat aufzubauen.

„Ja." haucht er glücklich und seine Augen fangen an zu glänzen. „Es ist so ein unbeschreibliches Gefühl. Ich fühle mich so, als wäre ich der glücklichste Mensch auf der Welt." Ich muss schmunzeln. Gerade ist nichts von der harten Schale von Fatih zu sehen.

„Ich liebe unser Kind jetzt schon." strahlt er mich an. „Ayy, Baby." kreischt Cemre glücklich und drückt uns die Gläser wieder in die Hand. Grinsend legt Fatih seinen freien Arm um ihre Schulter und drückt ihr einen fetten Kuss auf die Schläfe.

„Ich finde wir sollten eine Fußballmannschaft gründen." Cemre wird rot und legt ihren Kopf in seine Halsbeuge. Ich schüttele nur schmunzelnd den Kopf und schlürfe an meinem heißen Tee.

C E S U R - IWhere stories live. Discover now