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SpearB Pov

Was wenn er mich jetzt gesehen hat? Verdammt, ich hätte besser aufpassen sollen. Okay, SpearB, atme tief durch. Niemand hat dich bisher gefunden. Niemand konnte hier rein. Du hast alles verbarrikadiert. Sie denken, es ist zu. Jeder denkt, es ist zu. Niemand kann hier rein kommen. Niemand. Auch nicht dieser fremde Junge, der mit den Verrätern zusammen waren. Bestimmt ist er einer von ihnen. Ja genau, so muss es sein. Seine Gedanken waren sicher verseucht wie die von Hyunjin und Jisung. Nein, nicht ich. Ich habe diesen Zustand hier gewählt. Es war meine Schuld, dass ich nie wieder ein normales Leben leben kann. Mein Magen knurrt. Dieses Mal danke ich dem Magenknurren, denn er befreit mich wieder aus dem Denken. Wird Zeit mir was zu Essen zu machen. Deswegen stapfe ich den Flur entlang, vorbei an den immer den selben beigen Wänden. Manchmal fühle ich mich eingesperrt wie ein Vogel in einem Käfig. Manchmal will ich wieder nach draußen und meine Flügel ausstrecken, mir beweisen, dass ich tief in meinem verkorksten Inneren noch ein Mensch war, der immer noch lachen kann, Freude an der warmen Sonne hat und den frischen Wind auf den Gesicht spüren kann. Doch diese Art von Welt ist nicht für mich bestimmt.

Unten beim Kiosk krame ich durch den Rucksack und hole mir eine Packung Ramen raus. Was für eine Abwechslung. Schnell Wasserkocher an und dann warten. Während ich den gleichmäßigen Blubbern des Wassers zuhöre, schaue ich in den Rucksack und merke, dass ich bald keinen  Essensvorrat mehr hab. Das bedeute ich muss wieder nach Hause und Geld klauen, damit ichmir was zu essen kaufen kann. Dann kann ich auch endlich mal wieder richtig duschen und mehr Sachen von mir holen. Ich verbringe jeden Tag, jede Minute und jede Sekunde hier aber manchmal muss ich nach draußen. Essen ist nicht so frei verfügbar wie Luft. Schön wär's. Einmal im Monat musste ich nach Hause. Natürlich Nachts, damit mich meine Eltern nicht hören. Ich liebe meine Eltern und würde lieber wieder zuhause wohnen. Ich vermisse es, von der Schule nach Hause zu kommen und dann in das Lächelnde Gesicht meiner Mutter zu sehen. Ihr Essen zu essen und gemeinsam mit ihr zu unterhalten. Mit meinem Vater über das Rappen zu reden, was ich einst mal gemacht hab. Er ist mein größtes Vorbild gewesen.

So gerne ich die beiden wieder in die Arme schließen würde, so darf ich es nicht. Wenn sie wüssten, was ich gemacht habe, dann würde sie mich verstoßen. Sie würden mich ins Gefängnis bringen. Keine liebevollen Konversationen würden mehr statt finden. Keine Umarmungen oder Aufheiterungen. Sie würden SpearB hassen. Ich weiß das einfach. Deswegen bin ich einfach gegangen. Ohne ein Wort zu sagen. Sie sollen sich nicht Sorgen um mich machen. Ich verdiene das nicht. Ich will nicht, dass sie traurig darüber sind, dass ich nicht mehr bei ihnen bin. Es ist einfach besser so. Glaubt mir.  


Coinflip (Changlix FF)Where stories live. Discover now