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SpearB Pov

Ich will nicht hier sein. Keine Sekunde länger. Ich will diese verlogenen Gesichter kein weiteres Mal sehen. Lieber würde ich mein Messer holen und mich hier und jetzt abstechen. So grausam es klingt, so schmerzhaft war diese Begegnung. Es fühlt sich an, als würde alles wieder passieren. Ein neuen Lauf nehmen. Der Schmerz erneut mein Herz befallen. Die negativen Sachen wieder wie Kometen über mich einstürzen. Nein, ich halte es nicht aus. Ich renne. Laufe sogar ein paar Schüler um, was mir aber völlig egal ist. „Changbin", höre ich in der Ferne. Dieses Mal ist es Felix, der mich aufhalten will. „Bitte, warte doch". Es ist seine Schuld gewesen, dass ich sie wieder gesehen habe. Wenn wir doch nicht diesen Weg gelaufen wären. Doch am Ende hätte ich sie eh gesehen. Es gab dieses Mal kein Fluchtweg. Ich war gefangen. In diesem verdammten Schulgebäude. Ich könnte wieder in mein Versteck, doch das kennt Felix.

Felix bekommt mich zu fassen und stolpere fast deswegen. Ich starre ihn an, schlage die Hand weg, um wieder wegzulaufen, aber ich kann nicht. Meine Beine bewegen sich nicht. Der Grund dafür ist Felix. Seine Anwesenheit lässt mich aufatmen, mich langsam runterfahren. „Geht's?", fragte er mich. Ich sagte nichts, noch mache ich irgendwelche Gesten. „Sie sind weg." „Gut so", sagte ich leise. „Tut mir Leid, dass du sie sehen musstest. Aber sie haben dich nur ver-". „Was soll das werden, Felix? Willst du die beiden jetzt in Schutz nehmen?!", schrie ich ihn an. „Wenn das dein Plan von Anfang an, dann geh jetzt. Geh zurück zu diesen Arschlöchern und lass mich alleine." Felix berührte meine Schulter. „Ich lasse dich nicht alleine und jetzt komm, wir müssen zum Sekretariat." Was denkt er eigentlich? Dass ich jetzt noch in die Schule will? „Bitte, mach es für mich."

Danke, Felix. Wegen dir bin ich mit dir dort hingegangen und hab erfahren, dass ich eine Klasse wiederholen muss, weil ich ein Jahr gefehlt hab. Das bedeutet, dass wir nicht in der selben Klasse sind. Wie soll ich das überleben, wenn mein einziger Grund, der mich hier hält, nicht bei mir ist? Ich hasse diese Welt. Ich hasse alles an ihr und ich hasse es hier noch mehr, als ich in mein neues Klassenzimmer von meiner zukünftiger Klassenlehrerin geführt werde. Mein schlimmster Alptraum wird wahr: Im Raum sitzt Jeongin. Ich gehe ab jetzt in seine Klasse. Wieso verdammt nochmal in seine Klasse?!

Okay, SpearB. Du schaffst das, sage ich mir, während ich mich vorne vorstellen muss. Jeongin wirft mir einen kurzen Blick zu, den ich mit einem Todesblick erwidere. Er soll ruhig wissen, dass ich ihn hasse. Ich hab seine Babyvisage so gar nicht vermisst. Ich würde am liebsten drauf spucken oder es mit Narben verschönern. Seine komische Lache, die sich anhört, als würde er eine Mischung aus gestört und high sein. SpearB......beruhig dich. Und ich wusste, dass ich es nicht kann. Ich kann mich nicht beruhigen, wenn ich im selben Raum bin, wie Jeongin. Ich kann nicht hierbleiben. Hier haben meine Rachepläne freien Lauf. Zähneknirschend saß ich mich hin. Zum Glück nicht neben ihm. Dafür neben einem Jungen, der mich die ganze Zeit fragt, wieso ich eine Klasse wiederholen muss. Ich rede kein Wort mit ihm, noch mit den anderen. Meine Wut köchelte in mir, lies mich meine Hände auf den Tisch verkrampfen.

 Ich will zu Felix.


Coinflip (Changlix FF)Where stories live. Discover now