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Changbin saß draußen auf einer Bank neben dem kleinen Waldabschnitt, dass am Schulgebäude grenzte. Nicht weit von hier war das abgebrannte Schulgebäude und er dachte ernsthaft, dort wieder hinzugehen. Niemand braucht ihn wirklich. Vielleicht sogar Felix nicht. Wenn er wüsste, an was er wieder gedacht hatte, dann sicher nicht mehr. Changbin fragte sich ernsthaft, was der Australier nur an ihm findet, wenn er sich selber so sehr hasst. Es ist besser wieder zu verschwinden, bevor es dafür zu spät wurde. Deswegen stand er auf, schaute sich um, bis er sich sicher war, dass niemand ihn sah und lief zum Nebengebäude. Er schaute sich noch einmal um, ehe er wieder rein ging. Sobald ihn die stickige , aber vertraute Luft hier drinnen begrüßte, fühlte er sich besser. Er schloss die Tür hinter sich und atmete tief durch. Wenn er hier drinnen blieb, dann würden seine Gedanken ihn nicht mehr fertig machen. Nicht mehr so, wie es getan haben, als er Jeongin sehen musste. Hier war alles erträglich. Auch sein 'Leben'.

Er lief schnell die Treppen hoch und kroch in seinen Schlafsack, der immer noch da lag, weil er ja bisher keine Zeit hatte, alles wieder nach Hause zu seinen Eltern zu bringen. Changbin war froh darüber, dass alles noch hier war. Auch sein Messer war hier. Felix' Zuliebe lies er es hier. Felix wusste auch nur am Rande, dass er eine Messer besaß. Hier drinnen wird er es auch nicht benutzen. Nur draußen, vertraute er sich nicht selber. Da könnten Sachen passieren, die er bereuen wird.

Die anderen waren mittlerweile damit beschäftigt Jeongins Kette in der Umkleide zu suchen. So langsam fing der Unterricht an, aber keiner von den sieben Jungs, dachte dran die Umkleide zu verlassen. „Also, wo hast du sie das letzte Mal gesehen?", fragte Minho ruhig. Jeongin dagegen war immer noch am Verzweifeln und war unruhig, tigerte durch den Raum, als würde Stillsitzen ein Fremdwort für ihn sein. Seine Füße liefen und liefen durch den kleinen Raum. „Inmeinem Spind". Dabei hatte Chan jede Ecke davon gecheckt. Da war nichts. Keine Kette. Jeongin lief immer noch durch den Raum. Er raufte sich wieder mal die Haare. Dann wurde er von Seungmin aufgehalten. „Mach dich nicht verrückt. Das hilft un snicht wirklich was, okay?". Jeongin schaute ihn mit großen Augen an. Während der Suche war er wieder in Tränen ausgebrochen und würde immer noch weinen, wenn die anderen ihn nicht davon abhielten, indem sie ihn so gut es ging, zu trösten. Woojin kniete sich hin, um auf den Boden zu schauen, aber er fand dort auch nichts. Es war als würde die Kette einfach verschwunden war. „Vielleicht hat sie jemand gestohlen?", fragte Hyunjin. Jeongin hielt inne. „Wer? Wer würde das machen?", fragte er mit schwacher Stimme. Hyunjin zuckte mit den Schultern. „Irgendjemand, der was gegen dich hat".

Felix fand Changbin nicht. Weder in seinem eigenen Klassenzimmer nicht, noch in der Cafeteria nicht. War er wirklich abgehauen? „Changbin?", rief er durch die Flure, wurde dabei dumm angeschaut von den anderen, doch er blendete alles aus. Wollte nur wissen, wo Changbin steckte. Er hatte Angst, dass ihm was zugestoßen war. Wer weiß, was alles sonst noch in seinem Kopf abging. Felix begegnete Herr Yoon im Flur. „Wieso bist du nicht im Klassenzimmer? Der Unterricht fängt gleich an." „Aber ich muss jemanden suchen. Es ist wichtig." Herr Yoon lies sich nicht davon weich bekommen. „Das kannst du auch nach der Schule machen. Jetzt geh bitte ins Klassenzimmer." Auch die anderen in der Umkleide erwischte man, wie sie den Unterricht schwänzten und mussten auch in den Unterricht gehen.

Nach dem Unterricht sprang Felix sofort auf, nahm seinen Rucksack und rannte aus dem Raum. „Hat wohl was wichtigeres zutun als uns beim Suchen zu helfen", sagte Jisung zu Seungmin. „Kann sein.". „Ober zu Changbin geht?, fragte sich Jisung traurig. Egal, er durfte nicht an seinen alten Freund denken. Das machte ihn nur traurig und dafür hat er im Moment keinen Platz. Wichtiger war es Jeongins Kette zu finden. Die beiden gingen mit Hyunjin zurück zur Sporthalle, wo die anderen bereits auf sie warten, um weiterzusuchen.

Felix rannte nach draußen. Immer noch war Changbin verschwunden. Felix war langsam am Verzweifeln. „Binnie.....".Felix musste einsehen, dass er einfach wieder verschwunden war, wie er es bereits gemacht hatte. Mit großen Erfolg. Niemand hat ihn je gefunden. Dieses Mal wird Felix sogar nicht wissen, wo er war. Wobei, da gab es einen Ort, an den Felix noch nicht nachgeschaut hatte.Das Nebengebäude. Changbins altes Zuhause. Wenn er nicht da war, dann gab er die Suche für heute auf. Morgen war auch noch ein Tag. Felix erreichte das Nebengebäude und öffnete die Tür, welche problemlos aufging. „Changbin?". Felix trat rein. Sofort musste er sich dran erinnern, wie er hier zum ersten Mal hier war. Damals, wo Changbin noch alleine sein wollte. Es fühlte sich so an, als würden Jahre dazwischen liegen, dabei war es erst es letzte Woche passiert. Changbin steckte auch nicht im Kiosk aber es gab ja noch mehrere Etagen, die Felix jetzt absuchen wird. „Changbin? Bist du hier?", rief er nochmal. Keine Antwort. Entweder wollte Changbin nicht mit ihm reden oder er war wirklich nicht da. Doch er war da. In seinem Schlafsack. Er lag zusammengerollte mit dem Rücken zu ihm. „Hier bist du", sagte Felix ruhig, als er ihm langsam näherte. „Lass mich in Ruhe, Felix", kam es vom Schlafsack. „Was ist denn passiert? Wieso bist du...wieder hier? Willst du dich wieder verstecken?". „Siehst du doch." Verbitterung in Changbins Stimme.

„Aber wieso? Ich dachte, dir würde es besser gehen." Changbin lachte falsch und machte Felix so traurig. „Mir wird es nicht besser gehen. Willst du was von mir oder wieso gehst du nicht?". Changbins Wörter verletzten Felix weiterhin. Es tat weh zu wissen, dass Changbin ihn nicht bei ihm haben wollte. „Ich will aber bei dir sein". Changbin drehte sich um. „Dann Glückwunsch, jetzt bist du bei mir." Felix setzte sich auf den kalten Boden. „Binnie-",begann Felix, hielt aber inne. Was wenn Changbin wirklich nicht mit ihm reden wollte? „Was ist passiert?, fragte er aber trotzdem. Er wollte gerne Antwort haben. „Jeongin ist passiert. Was denn sonst?", antwortete ihm Changbin. Er machte keine Anstalten aus dem Schlafsack zu steigen, sondern zog seine Knie enger um sich. „Hast du seine Kette geklaut?". „Hab ich nicht. Ich hab sie weggeschmissen. Ist der kleine Jeongin am Ausrasten?".„Bitte Changbin. Wo ist sie? Jeongin geht es echt schlecht."

Er hatte genug von Jeongin zu hören.Wenn er seine verdammte Kette zurück haben wollte, dann bitte! Wütend stieg er aus dem Schlafsack raus und lief aus dem Zimmer. Felix folgte ihm. Er folgt ihm bis zur Sporthalle, wo er die anderen in der Umkleide fand. Jeongin hatte sich überreden lassen sich zu setzen, damit er sich beruhigen konnte. Neben ihm saß Hyunjin und hielt seine Hand. Er machte große Augen, als er Changbin mit Felix rein kommen sah. Sofort stand er auf. „Willst du uns beim Suchen helfen?". Changbin sagte nichts, sondern griff in den Mülleimer und schmiss die Kette für Jeongins Füßen, ehe er einfach ging.

Coinflip (Changlix FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt