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SpearB Pov

Nacht. Zeit zu gehen. Ich nahm meinen Rucksack zu mir und checkte die Lage, obwohl niemand hier war. Immer wenn ich nach draußen muss, machte ich das. Werde wohl paranoid. Wundert mich bei mir nicht. Ich bin ein Freak. Ein Freak, der sich nicht in den Griff bekommt. Der diese Schwankungen nicht kontrollieren kann. Etwas, was ich noch nicht von mir erzählt hab. Ist jetzt nicht wichtig. Es wird früher oder später wieder passieren, dass ich wieder auf die andere Seitemeines Verstandes wandere. Noch ist es gut auszuhalten. Später nicht mehr. Was auch immer. Ich sollte jetzt lieber gehen, bevor es noch zu spät wird. Schritt für Schritt lief ich zu der Tür. Auch im dunklen wusste ich, wo sie ist. Ich hab dafür einen Sinn entwickelt. Oder ich kenne mein Zuhause einfach nur zu gut. Bei der Tür angekommen musste ich erst mal tief einatmen. Ich hasse diesen Teil. Ich schob die Tische von der Tür weg und spürte, dass ich etwas Angst bekam. Passiert immer, wenn ich die Tische weg schob. Dann war die Tür frei und ich konnte raus. Nachtluft blies mir ins Gesicht. Es war ein kalter Windhauch. Trotzdem war die Luft angenehm. Nachdem ich so lange im staubigen Räumen gelebt hatte, war die frische Luft eine reine Wohltat. Keine Zeit dafür, Spear B. Du musst weiter. Ich wollte gerade einen Schritt nach vorne machen, als ich etwas an meinem Fuß knistern hörte. Ich schaute auf mir herab und konnte eine Keksverpackung erkennen, die vom Mondlicht behellt wurde. Dieser Felix hatte nicht gelogen. Dort waren wirklich Kekse. Sie waren sicher vergiftet. Trotzdem darf ich sie nicht einfach liegen lassen. Würde Ungeziefer anlocken. Deswegen steckte ich sie in meinen Rucksack. Später entsorgte ich sie.

Mit dem Bus fahren kann ich nicht. Da würde mich ja jemand sehen. Deswegen schlich ich durch die Nacht, wo man einen nicht so gut erkennen kann. Während ich zu meinem alten Zuhause lief, hielt ich meine Umgebung fest im Blick. Ich war schreckhaft geworden. Ich hatte Angst. Vor mir selber. Aber das ist eine andere Geschichte. Bei meinen Eltern brannte kein Licht mehr. Gut, das bedeutet sie schliefen. Zum Glück kann nichts sie aufwecken. Bisher haben sie mich nie bemerkt. Hoffentlich auch heute nicht. Ich schlich zum Briefkasten und fuhr die Unterseite dran, bis ich mein Schlüssel dort spürte. Fest geklebt mit Tape. Niemand kommt auf die Idee dort zu suchen und ihn mitnehmen würde zu viele Gefühle in mir auslösen. Das konnte ich nicht gebrauchen.

Leise schloss ich auf und lief hoch zum Bad. Ich achtete immer drauf, keine Geräusche zu machen. Handtuch, saubere Kleidung und dann duschen. Ich hab bald nichts mehr zum anziehen. Ich muss meine Sachen bald mal waschen. Mit der Hand. Eine Waschmaschine hab ich ja nicht bei mir. Duschen konnte ich nicht lange. Würde nach einer Zeit auffallen. Als ich fertig war, stopfte ich saubere Klamotten in meinen Rucksack. Gerade wollte ich den Flur entlang zur Haustür laufen, als ich ein Lichtschalter hörte. „Changbin?" Stille. „Bist du das?". Verdammt, meine Mutter. Schnell rannte ich aus dem Haus und hoffte, dass sie mich nicht gesehen hatte. Hinter einem Auto verstecke ich mich und atmete tief ein und aus. Fast hätte mich meine Mutter gesehen. Verdammt, ich war nicht vorsichtig genug. Ich fuhr mir kurz durch die teils noch nassen Haare und lief wieder zurück zu meinem eigenen Zuhause. Hoffentlich wurde ich nicht krank.

Hey hey :D Wie geht's euch? Ich hoffe gut :>

Coinflip (Changlix FF)Where stories live. Discover now