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Felix' Pov

Nein, das werde ich nicht machen. Auf keinen Fall. Nicht jetzt, wo er mich zurück geküsst hat. Nicht, wenn er vielleicht das Gleiche fühlt, wie ich für ihn. Am Anfang hätte ich nicht geglaubt, dass er mich je mag und jetzt das. Nein, ich werde ihn nicht anzeigen oder vergessen. Ich will nicht. Ich will auch nicht glauben, dass dieser wundervolle Junge einen Jungen getötet hat. Mein Kopf will das nicht akzeptieren also glaube ich ihn einfach nicht. 

Wir mussten irgendwann eingeschlafen sein, denn eine Stimme holte mich aus dem Schlaf raus. Changbins Stimme. Als ich meine Augen öffne, sehe ich ihn. „Gut, du bist wach. Wir müssen zur Schule", murmelte er und dann sah ich erst, dass er bereits in seiner Schuluniform steckte, während ich ja erst aufgestanden war. „Wieso bist du so früh wach? Wie spät ist es eigentlich?" Ich rieb meine Augen, während ich Changbins Decke von mir streifte. Ich hab wirklich die ganze Nacht neben ihm geschlafen. „Es ist sechs Uhr. Guten Morgen", sagte er, während er sarkastisch grinste. „Stehst du jetzt auf oder soll ich dich raus ziehen?". Er verschränkte die Arme. . „Ja, gleich", sagte ich müde und stieg aus dem Bett. Meine Schuluniform hab ich letzten Abend mitgenommen, also konnte ich sie auch sofort anziehen.

Gemeinsam gingen wir nach dem Frühstück zur Bushaltestelle. Changbin bewegte sich, wie immer, wenn wir draußen sind, wie ein Fluchttier. Seine Augen huschten über all hin, suchte meine Hand, die stark zitterte. „Ich kann das nicht", sagte er leise, während wir einsteigen. Er lies sich auf den nächstbesten Platz nieder, worauf ich mich neben ihm saß. Die Hände immer noch ineinander verkreuzt. Seine gesamte Haltung strahlte Angst und Panik aus. Am liebsten würde ich ihn jetzt umarmen und sagen, dass alles okay wird. Dass ich bei ihm bin.

Das wollte ich auch noch machen, während wir aus dem Bus stiegen und zum Schulgebäude liefen. Er krallte sich förmlich in meine Handfläche rein. So sehr machte ihm die Situation Angst. Changbin wollte nicht auf sein alten Freunde treffen. Das hatte er mir immer und immer wieder erzählt, bis ich meinen Finger auf seine Lippen legen musste und ihn mein schönstes Lächeln schenkte. Es sollte vermitteln, dass er das nicht alleine durchstehen musste. Dass er das Leid, was er erlebte, mit mir teilen konnte. Er war nicht länger alleine, denn er hatte mich und ich werde ihn nicht gehen lassen.

Auch nicht, als wir Jisung und Hyunjin im Gang sehen. Noch haben sie uns nicht bemerkt, aber Changbin schon, denn er blieb stehen, schaute mich panisch an und flüsterte: „Sie sind da drüben. Komm, lass uns einen anderen Weg nehmen. Bitte. Ich muss eh zum Sekretariat, weil ich zu meiner neuen Klasse muss aber bitte, lass uns einen anderen Weg als den nehmen. Bitte, Felix." Sein Flehen wurde stärker und heftiger. „Alles anderes nur nicht zu den beiden."

 Zu spät.

Coinflip (Changlix FF)Where stories live. Discover now