48. Kirche

111 40 7
                                    

Danke für den Text PeachSire

Ich bin getauft worden. Als Baby, als ich es noch nicht selber entscheiden konnte. Und mit 14 Jahren habe ich mich dazu entschieden konfirmiert zu werden.Unsere Familie war nie wirklich sehr religiös, aber ab und zu sind wir schon in die Kirche gegangen, und abends habe ich gerne in der Kinderbibel gelesen.Früher habe ich immer nur die guten Seiten der Kirche gesehen. Ich habe schlichtweg nichts davon gewusst wie sie zu Randgruppen wie Homosexuellen steht. Für mich hieß es immer nur „Gott liebt jeden, so wie er ist" und „Gott verzeiht alle Sünden".Stück für Stück habe ich dann mitbekommen was meine katholische Freundin in ihrer Bibelgruppe beigebracht bekommt. Das Homosexualität, beziehungsweise das Ausleben dieser eine Sünde ist. Und als mir dann langsam klargeworden ist wie die Kirche wirklich zu gleichgeschlechtlicher Liebe steht war ich schockiert.Ich habe mich gefragt, wo denn jetzt die Nächstenliebe, Gottes Liebe und Gottes Vergebung sein soll. Von dem Moment an bin ich nicht mehr in die Kirche gegangen.Da ist mir auch einiges klar geworden. Denn ich war zum Beispiel in meinem Konfirmationsunterricht immer sehr engagiert und habe zum Teil auch Fürbitten und Ähnliches verfasst. Und meiner Überzeugung nach habe ich auch die Gleichstellung jedes Menschen thematisiert, „egal welcher Hautfarbe, Sexualität oder Religion". Und der leitende Pastor hat mich häufig gebeten diese Texte neu zu verfassen.Warum?Warum predigen alle stets, dass Gott Sünden verzeiht und einen so liebt wie man ist, während Homosexuelle gleichzeitig offensichtlich NICHT akzeptiert werden?Die Kirche wandert nicht mit der Zeit mit. Es werden nur die altmodischsten Gedanken weitergegeben.Aber für mich sieht es so aus als hätte Jesus, als er starb, viel Zeit eingespart, die er gebraucht hätte um schmalsichtigen Menschen zu erklären dass Liebe keine Sünde sein kann

WeAgainst: HomophobieWhere stories live. Discover now