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Als ich mitten in der Nacht aufwache, ist Darren nicht mehr neben mir, weswegen ich mich orientierungslos aufsetze und umsehe. Als ich zur Tür blicke, die offen ist und durch die Licht ins Zimmer kommt, erkenne ich Umrisse zweier Personen, die sich in einer Unterhaltung befinden. Als ich die Stimme von Ally wieder erkenne, werde ich hellwach.
„Verdammt nochmal Darren!", sagt sie. „Du bist es mir schuldig."
„Es reicht, Ally", erwidert Darren, viel leiser als sie, weswegen ich mich schwertue etwas zu verstehen. „Es sind zwei Jahre vergangen, lass es endlich hinter dir."
„Kannst du es denn hinter dir lassen?", schluchzt Ally und ich höre Darren seufzen. Meine Augen werden eng, als ich sehe, wie er sie tröstend in die Arme nimmt.
„Das ist unfair, Darren. Während ich dort jedem ausgesetzt bin, hast du kein Recht hier Spaß mit ihr zu haben." Nun klingt sie hysterisch und heult lauter.
„Ally..."
„Es ist alles deine Schuld Darren!" Sie löst sich von ihm, ihre Stimme wird immer lauter. „Deine! Ich habe ihn geliebt..."
„Ich doch auch!", nun funkelt er sie wütend an.
„Nur wegen dir... Nur deinetwegen ist mein Leben ruiniert und du solltest verdammt nochmal die Verantwortung zeigen und dich für mich einsetzen. Nach allem was geschehen ist, bist du mir das schuldig... Du bist es ihm schuldig."
Darren erwidert nichts darauf.
„Denkst du, dass du hier mit ihr alles vergessen kannst?", höhnisch gackert sie los. „Dass du mit ihr glücklich werden kannst? Sieh dich mal um, Darren. Sieh mich an, was du aus mir gemacht hast. Oder deine arme Mutter, was sie alles erleben musste wegen dir. Oder hast du auch schon vergessen, dass Blake nun unter der Erde liegt, deinet-"
„Es reicht, Ally!"
„Du wirst sie genauso ruinieren, wie jeden anderen in deinem Leben auch." Die Kälte in ihrer Stimme verursacht mir eine Gänsehaut. „Du kannst dich mit ihr ablenken, so viel du willst, aber am Ende, wirst du wissen, dass ich recht habe." Dann geht sie und ich lege mich schnell wieder hin. Die Tür wird geschlossen und wir werden wieder von Dunkelheit umhüllt, als sich Darren wieder zu mir legt.
Mein Hirn rattert und ich bin hellwach, Fragen über Fragen wandern durch meinen Kopf und ich bekomme allmählich schmerzen.
Darren legt seine Arme um mich und zieht mich zu sich. Er küsst meine Schulter und meine Haare. Ich liege mit dem Rücken zu ihm, als ich die Tropfen auf meiner Haut wahrnehme. Dann höre ich ein Schluchzen und mein Herz zerbricht auf der Stelle. Ich drehe mich in seinen Armen um und erkenne seine leuchtenden Augen, aus denen Tränen in Strömen fließt. Da sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkenne ich, dass er sich auf die Lippen beißt, um keinen weiteren Ton zu verlieren und wieder bricht mein Herz.
„Darren", sage ich sanft, lege ihm eine Hand an die Wange, wische einige Tränen weg. Dann setze ich mich auf und ziehe ihn an meine Brust, umarme ihm, versuche ihm so viel Trost wie möglich zu spenden, denn mein Herz zerreißt bei seinem Anblick.
Nun lässt er sich fallen, alle Schutzmauern um uns herum zerfallen und er vergräbt sein Kopf in meinem Bauch und weint ohne Hemmungen, wie ein Kleinkind. Er weint und weint und ich küsse jede Träne.
„Ich kann das nicht mehr", schluchzt er und erschüttert mich. „Ich sollte tot sein, nicht er, nicht er." Er weint weiter und ich versuche nicht selbst auch in Tränen auszubrechen. Fragen liegen auf meiner Zunge, doch ich stelle keine einzige.
Er hebt den Kopf, blickt mir in die Augen. „Bis ich dich kennen gelernt habe, wollte ich jeden Tag sterben, Tris."
Schmerz durchfährt meine Brust und ich lege meine Lippen auf seine, denn nur der Gedanke daran, zerstört mich. Wie verzweifelt erwidert er meinen Kuss, legt alles hinein; Verzweiflung, Wut, Liebe, Trauer. Geleitet von diesen Emotionen entfacht in uns eine Leidenschaft, die uns in Flammen aufgehen lässt.
Er greift nach mir, zieht mich hinunter, bis ich unter ihm lege, ohne sich von mir zu lösen.
„Ich liebe dich", murmelt er immer wieder in meinen Mund und ich antworte, indem ich den Kuss noch vertiefe. Meine Finger fahren durch seine Haare, seine erkunden meinen Körper. Jede Berührung hinterlässt eine Spur von Abdrücken, doch die Grobheit veranlasst mich dazu, noch mehr zu geben, mehr zu wollen. Ich ziehe mein T-Shirt aus, dann folgt mein BH. Sofort legt er seine Lippen wieder auf meine, während eine Hand beginnt, meine Brust zu kneten. Ich stöhne in unseren Kuss. Seine Zunge fährt meinen Kiefer entlang zu meinem Hals, wo er saugt, beißt und leckt. Als er meine Nippel in den Mund nimmt und die andere Brust mit seiner Hand bearbeitet, schreie ich fast auf.
„Ausziehen", stöhne ich außer Atem und er zieht sich sein Shirt über den Kopf. Langsam fahre ich mit den Fingern seine Seiten entlang. Seine Muskeln zucken unter der Berührung und er stürzt sich wieder auf meinen Mund.
Schneller als meine Gedanken es verfolgen können, sind die Hosen und Unterhosen ausgezogen. Ich höre noch, wie er die Kondom-Packung öffnet, doch ich küsse seinen Oberkörper.
„Bist du dir sicher?", fragt er dann, nachdem er sich über mich positioniert hat. Sein Gesicht ist schweißnass und ich bekomme das Bedürfnis, ihn zu schmecken. Also tue ich es einfach und meine Zunge fährt über seine Wange, seine Stirn, sein Kiefer bis ich an seinen Lippen ankomme und er sie bereitwillig öffnet, damit unsere Zungen sich vereinen. Der Geschmack nach ihm lässt mich sofort aufstöhnen und ich reibe meinen Becken willig gegen seinen Bauch. „Ich will es."
Seine Lippen berühren meine, meine berühren seine Seele. Unser Atem vermischt sich, während ich versuche, ihn vor dem Ertrinken zu bewahren. Seine Hände liegen überall auf mir und meine ertasten seine Liebe. Unser Stöhnen hallt im Zimmer und wir sind vereint, wie wir es noch nie waren. Darren hat endlich aufgehört zu weinen.
In dieser Nacht verliere ich meine Unschuld und er seine Fassade.

the burden - Die Bürde unserer LiebeWhere stories live. Discover now