Schiefe Nase

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20 Minuten später war klar das Hinata's Nase wirklich gebrochen war und er umgehend ins nächste Krankenhaus musste.
Er saß bereits im Krankenwagen, war aber so verstört und ängstlich das Kageyama ihm bis jetzt nicht von der Seite gewichen war. Doch nun trat ein Sanitäter an sie heran und bat Kageyama den Wagen zu verlassen damit sie losfahren konnten. Da er nicht zur Familie gehörte, durfte er nämlich nicht mitfahren.
Hinata fing natürlich sofort an zu diskutieren, doch Tobio wusste das sie da nicht weiterkommen würden. Mit einem Seufzen nahm er die wild gestikulierenden Hände seines Mitspielers und zwang ihn, ihn anzusehen.
"Hey, ich darf nicht mitfahren, so sind die Regeln. Aber du musst jetzt schnell ins Krankenhaus bevor du für immer so eine Hakennase hast", meinte Kageyama lächelnd und sah wie der andere ebenfalls lächelte, dabei jedoch schmerzhaft das Gesicht verzog."Ok".
Ein letztes Mal drückte er seine winzige Hand und stieg dann aus.
Die Türen schlossen sich und der Wagen fuhr los. Für ein paar Minuten stand er da und sah zu wie der Wagen mit dem blauem Licht das Gelände verließ und auf die Hauptstraße abbog.
"Das war bestimmt schwer". Sugawara stand plötzlich hinter ihm.
"Was wenn er bei der OP stirbt, was ist wenn...", Asahi saß immer noch total verstört auf einer Bank unweit der beiden und machte sich tierisch Vorwürfe. Daichi versuchte zwar ihn zu beruhigen schien jedoch kläglich daran zu scheitern.
"Mir gehts gut, du solltest mit Asahi reden", meinte er und sah zu dem Häufchen Elend hinüber.
"Bist du dir sicher? Du siehst echt mitgenommen aus und ich weiß wenigstens wie du wirklich für Hinata fühlst"?
"Psst, soll ich ja nicht jeder wissen", murmelte er panisch und sah Koshi ermahnend an.
"Ist ja gut, vielleicht solltest du dich auch erstmal umziehen gehen", sagte der Ältere und sah ihn genauer an.
Tobio folgte dem Blick und sah jetzt erst, das sein T-shirt voll mit Blut und nassen Stellen von Hinatas Tränen war. Aus dem weißen Shirt würde das bestimmt nicht so schnell raus gehen. Fröstelnd drehte er sich um, um nach seiner Jacke zu greifen, erinnerte sich aber dann daran, das er sie dem Knirps umgehängt hatte, der durch den Schock zu Zittern angefangen hatte.
"Ich sollte mich wirklich umziehen", sagte er trocken und drehte sich bereits um, als ihn der andere inne halten lies.
"Wenn du willst kannst du auch erst nach dem Mittagessen wiederkommen, ich schätze wir machen erstmal eine Pause. Asahi ist bestimmt auch nicht bereit weiter zu spielen und Noya und Daishi werden bei ihm bleiben, das er nicht ganz durchdreht".
"Ist gut".
Auf direktem Weg ging er Richtung Unterkunft und in ihr Zimmer.
Irgendwie wütend kramte er in seiner Tasche nach einem neuem Shirt und zog sich dann ein altes über den Kopf.
Seufzend legte er sich für einen kurzen Moment hin und schloss die Augen.
Sein Herz pochte immer noch wie wild. Seinen Freund so weinen und bluten zu sehen, hatte ihm fast das Herz zerrissen. Mit dem Gedanken daran das der zerbrechliche kleine Junge gerade in einen fremden OP geschoben wurde und womöglich Angst hatte, wurde ihm irgendwie schlecht.
Es würde schon alles gut gehen und morgen war er vermutlich schon wieder bei ihnen.
Während sich sein Herzschlag langsam normalisierte ging sein Atem immer flacher und er merkte gar nicht wie er langsam einschlief.

Als er Stunden später erwachte schob gerade jemand die Tür zu seinem Zimmer auf.
"Hey Schlafmütze du hast das Essen verpasst deswegen haben wir dir was mitgebracht".
Verwirrt blinzelte er ein paar Mal als er plötzlich Tzukishima neben sich sitzen sah.
"Du hast sowohl das Mittag wie das Abendessen verschlafen", meinte er ungläubig und reichte ihm ein Tablett. Tatsächlich, durch die offene Tür sah er, das es draußen bereits dunkel wurde.
"Oh", brachte er raus und setzte sich auf.
"Alles gut bei dir, du wirktest vorhin echt mitgenommen. Obwohl es ja nicht deine Schuld war, das Hinata den Ball ins Gesicht gekriegt hat."
"Niemand hatte da Schuld", murmelte er und biss von einer Teigtasche ab und merkte jetzt erst wie sein Magen knurrte.
"Naja den Ball gespielt hat ja Asahi aber ich denke Hinata selbst hat einfach Pech gehabt. Er hat wirklich grauenhafte Annahmen."
"Hör auf damit Hinata schlecht zu machen", knurrte er und sah den anderen wütend an.
"Hey genau das gleiche hast du auch gesagt, das mit den Annahmen meine ich."
"Ja schon. Trotzdem das war ein Unfall und hätte jedem von uns passieren können", erwiderte er zähneknirschend, weil er wusste das der andere Recht hatte.
"Na ja wenn du meinst. Ist ja auch egal. Wie ein kleines Kind manchmal diese Nummer 10. Wie er sich wie ein Baby an dich geklammert hat, echt ganz schön peinlich."
Kageyama merkte wie er rot wurde.
"Er hatte Schmerzen und Angst, dafür braucht sich keiner zu schämen", meinte er rechtfertigend und sah den Tsuki lange in die Augen.
Dieser wirkte überrascht wie er Hinata in Schutz nahm und wahrscheinlich ahnte er das zwischen den beiden mehr lief oder sich zumindest etwas grawierendes verändert hatte.
"Ok, ich seh schon das Freak-Duo hält zusammen, dann lass ich dich wieder allein".
Er stand auf und verlies das Zimmer.
Kageyama aß schweigend seinen Teller auf und schlürfte gerade Gedanken verloren an seinem Trinkpäckchen als die Tür erneut aufgeschoben wurde.
Diesmal war es Daichi. "Hy bist du satt geworden? Wie ich sehe hat Tsukishima dir das Tablett gebracht. Ich habe hier noch Hinatas Trainingstasche und seine Jacke die lag noch in der Sporthalle. "
Ohne eine Antwort zu erwarten redete der Kapitän einfach weiter.
"Übrigens Hinata ist vor einer Stunde aus dem OP gekommen. Es ist alles gut gegangen, er trägt noch eine Schiene und muss die Nacht über im Krankenhaus bleiben aber morgen Mittag sollte er wieder da sein."
"Das klingt doch gut".
"Naja er darf am Training nicht mehr teilnehmen, aber darf bis zum Ende der Woche bleiben".
Mürrisch verzog er das Gesicht, natürlich war er davon ausgegangen das nach einer gebrochenen Nase erstmal kein Sport auf dem Plan stand, doch nicht mit Hinata spielen zu können, stimmte ihn grimmig.
"Immerhin kann er mit uns den Rest der Woche verbringen und wir konnten seine Eltern dazu nur schwer überreden. Ich denke es tut ihm gut das du da bist."
Darauf wusste er nicht was er sagen sollte.
"Vielleicht schreibst du ihm mal, als ich vorhin mit ihm kurz telefoniert habe hat er gleich nach dir gefragt", informierte er ihn und lächelte dabei wissend.
"Okey mach ich". Langsam wurde er rot, so offen über das alles zu reden war ihm immer noch etwas peinlich.
Als Daichi den Raum mit seinem Tablett verlassen hatte, angelte Kageyama in seiner Tasche nach seinem Handy.
Ohne lange darüber nachzudenken tippte er drauf los.
"Hey wie gehts dir".
Nach wenigen Minuten vibrierte sein Handy und er sah aufs Display.
"Hey, ganz ok, tut immer noch ein bisschen weh und ich sehe echt schlimm aus, aber schon besser wie vorher".
Schmunzelnd stellte er sich Hinata mit einer weißen Schiene auf der Nase vor und wahrscheinlich einem ausgiebigen Bluterguß. Natürlich war das kein schöner Anblick.
Trotzdem würde er alles dafür geben jetzt neben ihm zu liegen und ihn im Arm zu halten.

kagehina kribbeln im BauchWhere stories live. Discover now