kagehina kribbeln im Bauch

Stimmen in der Dunkelheit

Kageyama las die Worte ein paar Mal während er sich vorstellte wie sie Wirklichkeit wurden. Hinatas Lippen an seinem Hals waren seine Schwachstelle, das hatte er bereits beim ersten Mal gemerkt, doch das dem anderen das auch aufgefallen war, hatte er nicht gewusst. Allein bei dem Gedanken daran, wie er sein pochendes Glied in die Hand nahm und wirklich seine Hand ablöste lies ihn fast augenblicklich kommen. Eines wollte er aber noch wissen und schnappte sich erneut sein Handy vom Kopfkissen und tippte.
"Da hast du Recht, ich mag es wenn du das tust, ich würde deinen Bauch küssen wie ich es schonmal getan habe, da geht dein Atem immer schneller. Soll ich auch deine Hand ablösen?"
Er drückte auf senden und konnte die Bilder in seinem Kopf nicht zügeln. Hinata wie er nackt vor ihm lag. Sein flacher Bauch, seine neugierigen Hände und seine verführerischen Lippen. Noch nie zuvor hatte er daran gedacht mit einem Jungen so intim zu sein, ja gar überhaupt mit jemand so intim zu sein. Natürlich war ihm klar wie Jungs untereinander Sex hatten, auch wenn er sich das noch nicht sonderlich angenehm vorstellen konnte. Weder für die eine noch für die andere Seite. Doch das Gefühl in ihm das immer mehr von Hinatas Nähe wollte wurde immer stärker. Da riss ihn das vibrieren seines Handys zurück in die Realität.
"Das fühlt sich gut an und lässt mich daran denken wie du einmal tiefer geküsst hast. Meine Hand bekommt jetzt gleich einen Krampf, muss außerdem schauen das der Giftpilz mich nicht erwischt."
Grinsend verdrehte er die Augen über den letzten Teil seines Satzes. Der Rest brachte neue Bilder in seinen Kopf und er unterdrückte ein Stöhnen. Lange würde er das nicht mehr aushalten. Seine Hand wiederholte immer wieder die gleiche stimulierende Bewegung und er konnte verstehen das der andere bereits einen Krampf bekam. Aber gut, das auch er von den Nachrichten so angeregt war wie er. Sexting nannte man das, was sie gerade taten. Soviel hatte ihm Oikawa erklärt, doch niemals hätte er gedacht das ihn sowas erregen würde. Aber es war eine gute Möglichkeit intime Sache loszuwerden ohne dem anderen direkt in die Augen sehen zu müssen. Manchmal konnte man so Dinge "sagen", die man sich sonst nicht trauen würde.
Mit einer Hand schrieb er also zurück.
"Das würde ich auch jederzeit wiederholen, wenn du dich dafür revanchierst.."
Schon war die Nachricht raus, er warf den Kopf zurück und schloss die Augen, verdammt es fühlte sich so gut an, irgendwie intensiver als sonst. Schnell kam die Antwort und mit einem zugekniffenen Auge las er die Zeilen.
"Natürlich würde ich das, mal deinen Bauch hinunter zu küssen und meine Zunge über deine Erektion lecken lassen und dann..."
Weiter konnte er nicht lesen, denn Kageyama lies sein Handy fallen, als er mit einem ersticktem Keuchen endlich kam. In seiem Kopf drehte sich alles und er brauchte ein paar Minuten um wieder zu sich zu kommen und langsam seine zittrigen Hände nach dem Handy auszustrecken.
"und dann zu spüren wie du kommst." Wow genau so war es eingetreten, er schmunzelte wurde aber trotzdem rot, dann schrieb er zurück.
"Ist genau so passiert, allein deine Worte haben das geschafft. Ich hoffe auch dein Krampf hat sich gelöst".
Erschöpft lies er sich zurück in die Kissen sinken und schnaufte ruhig durch, dann schnappte er sich das nächste Handtuch und machte die Sauerei weg.
Dann vibrierte auch schon sein Handy.
"Schon, wobei ich mir morgen eine gute Ausrede einfallen lassen muss warum mein Kittel einen Fleck hat. Der Giftpilz hat hoffentlich nicht die Frühschicht."
Er kicherte leise und gerade als er sich wieder hinlegen wollte entdeckte er Hinatas Jacke die aus seiner Trainingstasche lugte. Aus einer Eingebung heraus griff er danach und zog sie mit sich. Seufzend vergrub er sein Gesicht darin und atmete tief den vertrauten frischen Geruch nach orange ein. So entspannt wie nie zwang er sich die Augen offen zu halten und tippte weiter.
"Soviel Pech kann man an einem Tag garnicht haben, nicht mal du. Also ruh dich aus und schlaf gut, morgen sehen wir uns wieder."
Müde drehte er sich zur Seite und obwohl er sich allein fühlte, ohne den heißen kleinen Wirbelwind neben sich und obwohl er vor nicht all zu langer Zeit fast 6 Stunden am Stück geschlafen hatte, fielen ihm die Augen zu. Kurz zuckte er zusammen als er es nochmal vibrieren spürte.
"Hoffentlich . Ich freu mich schon wieder neben dir zu liegen, in deinen Armen und dich zu wärmen. Schlaf gut und träum was schönes."
Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss er erneut die Augen, zog Hinatas Jacke nah an sein Gesicht sodass, der Geruch ihn einlullte und er langsam wieder in den Schlaf sank.

Als Kageyama erneut die Augen aufschlug war es noch dunkel draußen und trotzdem fühlte er sich ausgeschlafen. Sein Handydisplay sagte erst 4:32 an, eigentlich noch viel zu früh um aufzustehen, doch er erklärte sich die mangelnde Müdigkeit durch die reichlichen Schlafstunden und sein gestriges Nachmittagsschläfchen. Außerstande jetzt noch zu schlafen stand er leise auf und ging sich duschen. Dann putzte er sich die Zähne und zog sich in seinem Zimmer einen dicken Pulli und seine Winterjacke an. Ein Spaziergang würde ihm die Zeit vertreiben bis er in der Unterkunft nicht mehr auf Zehenspitzen schleichen müsste, um ja keinen aufzuwecken. Also verlies er leicht fröstelnd ihr Abteil und ging rüber zu den Sporthallen. Dort kannte er sich wenigstens aus und würde sich nicht in der durchdringenden Dunkelheit verlaufen. Die Stille war ganz angenehm, normalerweise liefen hier immer hunderte von Spielern herum die manchmal einen ganz schönen Lärm verursachten. Gerade weil es hier so still war, horchte Kageyama neugierig auf, als er zwei näher kommende Stimmen hörte. Sie waren in der Nähe der Sporthalle 3 und er selbst stand hinter ein paar Alleebäumen versteckt etwa 10 Meter weit weg. Die Stimmen schienen um die Ecke zu biegen und dann konnte er sie sehen und erkannte sie auch noch. Es war Tsukishima und dieser Angreifer aus Nekoma, Koru hieß er erinnerte er sich. Sie waren beide in dicke Wintermäntel gehüllt und wirkten als hätten sie Streit, was man an ihren Stimmen erkannte.
"Koru ich muss jetzt endlich schlafen, es ist schon fast 5. Wenn ich nicht mindestens 3 Stunden Schlaf abkriege dann kann ich morgen nicht spielen", hörte er Tsukis Stimme flüstern. Koru der nur einen Schritt hinter ihm war schien der ernste Ton jedoch zu amüsieren. "Ach Tsuki, jetzt sei nicht so, als wenn es dir keinen Spaß gemacht hätte. Sei ehrlich. Jetzt bleib doch noch mal kurz stehen", meinte der andere und drückte den Mittelblocker gegen die Wand. "Ja ist ja gut, es war echt schön, aber jetzt muss ich ins Bett."
"Du weißt ich wünschte ich könnte mit dir gehen". "Du weißt das geht nicht".
"Ja ich weiß trotzdem lass mich..."
Den Rest verstand er nicht wahrscheinlich hatte er ihm etwas direkt ins Ohr geflüstert. Doch das war auch nicht wichtig, denn er lies scheinar seinen Worten Taten folgen und mit weit aufgerissenen Augen sah Tobio wie sich Koru vorbeugte und den blonden Riesen küsste.
Was?
Und der erwiderte den Kuss auch noch? Er war also schwul? Auch? Niemals hätte er das gedacht. Wow.