Helle Lichter

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Wenige Zeit später hielt der Bus in der Nähe des Zentrums und sie stiegen aus. Daichi trieb sie zusammen und erklärte ihnen die Abendplanung: " Also wir gehen jetzt alle zusammen hoch auf den Skytree, ihr könnt Fotos machen, euch umsehen, die Lichter genießen und in einer Stunde treffen wir uns wieder hier unten, dann gehen wir in einem nahegelegenen Restaurant etwas essen und danach ist ein bisschen Freizeit. Um 22:30 sollen wir zurück zum Bus gehen, der fährt uns dann zurück zur Unterkunft. Dann mal los".
Voller Vorfreude sprangen sie in Richtung Eingang und Hinata schloss sich aufgeregt Tanaka und Nishinoya an.
In der Eingangshalle war es ziemlich voll, natürlich war ein Ausblick über die erleuchtete Stadt eine durchaus reizbare Attraktion die viele Menschen wahrnahmen. Eng zusammen gedrängt stellten sie sich in die Schlange für die Eintrittskarten. Zwischen den ganzen Leuten war es wahnsinnig stickig und das Hinata fast ein bis zwei Köpfe kleiner war als alle anderen machte es nicht gerade besser.
Etwas verzweifelt drehte er sich um die eigene Achse um zu erspähen wie lange es noch dauern konnte. Dabei begegnete er Kageyamas Blick der ihn mit undurchdringlichen Augen ansah jedoch sich schnell abwandte als er ihn bemerkte. Er stand nur wenige Zentimeter schräg hinter ihm und Hinata sehnte sich sosehr nach seiner Berührung das es schmerzte. "Hinata bleib mal bei der Gruppe sonst verlieren wir dich noch", rief Asahi ihn zurecht und drückte ihn gegen die Wand. "Ich geh schon nicht verloren auch wenn ich klein bin", erwiderte er etwas zornig doch in diesem Moment ging es ein gutes Stück weiter in der Aufzugschlange. Doch knapp vor ihnen schloss sie sich wieder. Naja, wenigestens waren sie die nächsten.
Von seinem neuen Platz aus konnte er sehen das Sugawara wirklich direkt vor der Tür stand und aufgeregt mit Daichi und Herr Takeda sprach.  Erwartungsvoll tippelte er mit seinen Füßen und konnte kaum still stehen. "Kannst du nicht mal still stehen, da nervt voll Idiot", hörte er hinter sich Kageyamas grummelige Stimme. "Ich kann soviel rumhüpfen wie ich will", antwortete er patzig und trotzig wie ein kleines Kind. "Aber blos nicht im Aufzug, sonst passiert noch was", rief Yamaguchi panisch und klammerte sich an Tsukishima Ärmel den ihn aber gleich genervt abschüttelte und die Augen verdrehte. "Reist euch mal zusammen ihr benehmt euch ja wie Kinder", sagte er genervt und schaute wieder nach vorne.
Verdutzt erstarrten die drei und wurden etwas rot. "Blöder Tsukishima", murmelte Hinata wurde jedoch abgelenkt als ein heller Ton ertönte und die Türe vorne sich öffnete.
Mit strahlenden Augen drückten sich also alle in die Kabine. Ob Zufall oder nicht wurden die beiden Streithähne natürlich in eine Ecke gedrückt und der Mittelblocker spürte den größeren starken Körper an seinem Rücken. Irgendwie fühlte sich das zwar vertraut und gut an, doch die Gefühle die sich zur Zeit zwischen ihnen im Kreis drehten machten das ganze etwas peinlich. So lief er rot an und schloss einfach schnell die Augen. In dem Moment schlossen sich die Türen und der Aufzug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Hinata spürte wie sein Magen hüpfte und ihm wurde augenblicklich schlecht. "Hey alles ok du siehst so blass aus", fragte daraufhin Sugawara und sah ihn besorgt an. "Ich glaube mein Magen ist noch im Erdgeschoss geblieben", brachte er gezwungen raus während er sich den Bauch hielt. "Atme einfach ruhig durch, wir sind ja gleich oben", schlug der grauhaarige vor und drehte sich wieder um. Gerade als er schon dachte sich gleich übergeben zu müssen spürte er eine Hand die sich seitlich auf seinen Brustkorb legte. Verdutzt konzentrierte er sich erstmal darauf. Die fremden und doch vertrauten Finger wanderten über seine Rippen und liesen ihn erzittern. Es war nur eine flüchtige Berührung lenken ihn aber sosehr ab das er das Grummeln seines sensiblen Magens verdrängen konnte. Wenige Sekunden später waren die warmen Finger verschwunden und als er die Augen öffnete, hörte er einen weiteren hellen Ton der ihnen anzeigte, das sie die Aussichtsplattform erreicht hatten. Die Tür ging auf und sie strömten nach draußen. Durch die riesigen gläsernen Fenster sah man nun die Lichter von Tokio. Die kleinen und großen Lichter, die Straßenlaternen, die vielen Autos und Motorräder die sich in roten und weißen Schlangen über den Boden bewegten liesen ihre Augen erleuchten. Große Werbereklamen erhellten zusätzlich die Straßen mit hellem und flackernden Spots und man konnte sogar in dieser Höhe die vielen kleinen Punkte ausmachen die wahrscheinlich Menschen waren.
Nishinoya und Tanaka rannten schreiend an die Glasscheibe wo eine Absperrung gerade noch verhinderte das sie ihre Nasen gegen das Gals drückten. Auch Yamaguchi und Enoshita eilten nach vorn um gespannt über die vielen unterschiedlichen Bauwerke zu diskutieren die von hier oben ziemlich unbeeindruckend klein wirkten. Daichi und Sugawara schmunzelten über die anderen Erst und Zweiklässler und hielten sich eher im Hintergrund während sie leise Worte wechselten.
Tsukishima zückte sein Smartphone um ein paar Bilder zu machen, dann drückte er geschäftigt auf ein paar Tasten, vollkommen in das Display und lehnte sich locker gegen die nächste Wand.
Asahi wurde von Yachi und Kyoko als Fotograph benutzt und wirkte dabei etwas unsicher doch die beiden schienen mit dem Resultat zufrieden.
Hinata blickte sich immer noch mit grummeln im Magen nach dem schwarzhaarigen Setter um und fand ihn etwas weiter rechts wo er lässig am Geländer lehnte und ebenfalls ein Foto schoß. Die anderen waren beschäftigt also würde  es vielleicht nicht ganz so schnell auffallen wenn er mit ihm jetzt irgendwo hin verschwand. Doch wie sollte er ihn dazu bringen ihm zu folgen?
Da kam ihm eine Idee.
Flink schlich er sich an seinen Partner an und mit einer schnellen Bewegung schnappte er sich sein Handy.
"Hey was soll das, gib her", rief er zornig und funkelte ihn an. Seine Arme grapschten bereits nach dem Mobilfunktelefon doch Hinata war schneller. Er nahm die Beine in die Hand und rannte los. Sie jagen zwischen den vielen Menschen hindurch und er sah wie der Zuspieler langsam aufholte.
Geschickt schlug er also einen Hacken rannte an einer alten Dame vorbei und sah sich panisch um. Wohin jetzt?
Da sah er ein rotes Schild das zum Treppenhaus führte und beschleunigte seine Schritte. Seine Hände drückten die Tür auf und mit einem Trick huschte er hinter die Tür und lies den inzwischen total hechelnden und stocksauren Kageyama in den kleinen Vorraus rennen, dann schloss er die Tür wieder und stellte sich vor sie.
"Was soll das verdammt nochmal", herrschte ihn sein gegenüber atemlos an und versuchte erneut an sein Handy zu kommen. "Das gleiche könnte ich dich fragen? Wieso benimmst du dich wie ein Arsch und ignorierst mich die ganze Zeit und dann streichelst du mich wieder, was ist also mit dir los", schrie er ihn verzweifelt an und redete dabei so schnell das er sich fast versprochen hätte. Kageyama wandte den Blick ab bei seinen Worten wirkte jedoch getroffen. "Und was zum Teufel hast du gegen meine Freunde aus dem Nekoma-Team, die waren wenigstens nett zu mir und haben mir ein paar Tricks gezeigt während ihr trainiert habt, was ist daran bitte falsch", rief er weiter immer zorniger werdend und sah wie sich der andere bereits nach einem Fluchtweg umsah.
"Kenma und Kuroo sind wirklich echt nett wenn man sie besser kennenlernt, du darfst sie nicht als unsere Gegner sehen, ich wollte doch nur neue Freundschaften schließen", hatte er das Gefühl sich rechtfertigen zu müßen.
"Tya vielleicht haben sie aber mehr als Freundschaft im Sinn", hörte er die knurrigen Worte und sah eine ganz neue Seite an dem Jüngeren. Er war sauer auf ihn, das war klar, doch er wirkte auch irgendwie unsicher und ja fast sogar schüchtern. Und was hatten er damit gemeint, mehr als Freundschaft?
"Meinst du etwa einer von den beiden will mehr? Also sowas wie zwischen uns...?". Verwirrt brach er ab und sah sein Gegenüber schräg an, obwohl dieser lieber mit verschränkten Armen den Boden fixierte. "Naja es wäre auf jeden Fall möglich, oder?". Bei dieser Frage schaute er ihn endlich an und Hinata begriff augenblicklich was hier eigentlich los war.
Kageyama war doch ernsthaft eifersüchtig!

kagehina kribbeln im BauchWhere stories live. Discover now