Ungewollte Antwort

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Die Tage nach der komischen Begegnung vergingen mit einer eigenartigen Spannung die nur er zu spüren schien. Hinata hatte er nichts davon erzählt, vielleicht war er deshalb so unbekümmert. Den anderen aus dem Team hatten sie noch nichts erzählt weil sich dafür einfach noch keine Gelegenheit geboten hatte, was aber auch nicht weiter schlimm war. Sie hatten gerade ein schweißtreibendes Training beendet und der Rest des Teams begann bereits damit die Bälle einzuräumen und sich zu dehnen, doch ein Blick zu seinem Freund reichte um zu sehen das seine Motivation noch nicht ausgeschöpft war.
"Daichi können wir noch ein paar Bälle schlagen, wir räumen auch auf und schließen ab", rief Hinata und sah den Capitän bettelnd an.
Dieser gab jedoch schnell nach und willigte belustigt ein: "Ist gut, aber macht nicht mehr so lange auch euer Körper braucht ein bisschen Ruhe."
"Danke sehr", riefen sie beide im Chor zurück und begannen erneut mit einer bestimmten Abfolge die sie öfter in Zusatzstunden trainierten.
"Wie kann man nur so viel Energie haben", fragte Tanaka kopfschüttelnd und dehnte sich mit einem etwas schmerzverzehrten Gesicht.
"Ich denke Hinata ist einfach wieder froh richtig spielen zu können", erklärte Sugawara mit einem strahlenden Lächeln als er die beiden so sah.
"Ich könnte mir zwar was schöneres vorstellen als nach zwei Stunden Training noch eine extra Einheit zu schieben aber jedem das seine", meinte Enoshita und nahm einen Schluck aus seiner Trinkflasche.
"Die beiden treibt einfach ein Ehrgeiz der grenzenlos zu sein scheint", erwiderte Daichi und auch sein Blick glitt zu den beiden eifrigen Spielern.
"Dafür das sie sich vor dem Trainingslager noch so gezankt haben, scheinen sie jetzt wieder wie ein Herz und eine Seele", kommentierte Asahi und trocknete seine feuchten Haare mit einem Handtuch.
"Ich glaube sie sind im Trainingslager nochmal näher zusammengewachsen". Sugawara sah dabei Daichi vielsagend an. "Obwohl sie ja garnicht so viel miteinander gespielt haben, wegen Hinatas Verletzung und dem einen Tag als die Halle geschlossen war", überlegte Nishinoya laut und gemeinsam verließen sie die Turnhalle und die beiden Spieler.
"Stimmt". Tanaka kratzte sich überlegend am Kopf. "Ich glaube das sie sich eher emotional als spielertechnisch weiterentwickelt haben", meinte plötzlich Yamaguchi hinter ihnen.
"Wie meinst du das denn", fragte Nishinoya verwirrt.
"Na das sie weniger zusammen auf dem Feld gespielt haben, sondern sich, also ja näher kennengelernt haben", versuchte Yamaguchi zu erklären wurde jedoch etwas rot dabei.
"Nicht gedacht das die beiden sich noch näher kommen könnten, die sind doch eh jede freie Minute zusammen", sagte Asahi und zog sich ein neues T-shirt über.
"Also wenn die zwei nicht beide Kerle wären, könnte man grad meinen das sie ein Paar sind", sprach Tanaka das aus was sich viele gerade gedacht hatten.
"Auch zwei Kerle können ein Paar sein Tanaka", korrigierte ihn Sugawara mit leicht erröteten Wangen.
Der angesprochene mit den kurzen Haaren drehte sich in alle Richtungen und sah in die verlegenen Gesichter seiner Teamkameraden.
"Meint ihr echt das..."?
"Sie verbringen echt viel Zeit miteinander", stimmte Asahi zu.
"Sie haben im Trainingslager auch in einem Zimmer geschlafen", erinnerte sich Nishinoya.
"Und sie treffen sich auch außerhalb der Schule, ihr habt Hinata doch letztens gehört, zu dir oder zu mir", warf Enoshita ein.
"Sie könnten aber auch einfach nur gute Freunde sein", kam es kühl von ganz hinten. Tsukishima sah gelassen in die Runde und wirkte völlig gefestigt in seiner Meinung.
Die restlichen Mitglieder (die, die nicht eingeweiht waren) sahen sich jedoch zweifelnd an.
Kageyama und Hinata ein Paar? Konnte das wirklich sein?

Währenddessen in der Turnhalle

"Noch einen, aber diesmal etwas höher", bat der kleine Spiker und ging erneut auf seine Ausgangsposition.
"Geht klar", antwortete der Setter mit ernstem Blick und ein weiteres Mal übten sie eine Vielzahl verschiedener Angriffstechniken.
Das ging eine halbe Stunde bis ihnen beiden die T-shirts am schweißnassen Rücken klebten und die Haare in die Stirn hingen.
Gemeinsam beschlossen sie aufzuräumen und bauten schnell das Netz ab und sammelten die Bälle ein.
Danach gönnten sie sich eine kurze Trinkpause. Sie hatten die Turnhallentür geöffnet damit ein wenig frische Luft in die überhitzte Halle gelangen konnte und saßen auf der obersten Treppenstuffe und atmeten tief durch und nahmen lange Schlucke aus ihren Trinkflaschen.
Da sie nun unbeobachtet waren hatte sich Hinata zwischen Kageyamas Beine gesetzt und lehnte sich erschöpft gegen seinen Oberkörper.
"War ein gutes Training heute", lobte Kageyama den kleinen zögerlich und genoss ein wenig das vertraute Gefühl dem anderen so nah zu sein.
"Es ist einfach so mega wieder spielen zu können. Deine Bälle sind so ghhaa und wenn ich das die andere Seite sehe kann und punkten kann dann fühlt es sich so gut an", versuchte Hinata seine Gefühle zu beschreiben und rutschte dabei aufgeregt zwischen den Beinen seines Freundes hin und her.
"Ist ja gut, fahr mal n bisschen runter Dummkopf", ermahnte ihn der schwarzhaarige und griff nach seinem Handtuch.
"Ja, ja, ich bin einfach so glücklich darüber mit dir spielen zu dürfen, ich weiß ich bin klein und ich muss noch viel lernen aber zusammen mit dir, da kommt es mir vor als könnte ich jede Mauer die sich mir in den Weg stellt überwinden".
Hinata drehte sich um und sah Tobio dabei direkt an. Der Größere wurde dabei ein wenig rot und als er die großen braunen Augen des Spikers sah drückte er ihn schnell an sich.
Er fand garkeine Worte die er hätte darauf sagen können. Natürlich war da ein kleiner ehrgeiziger Kageyama in ihm der sich gerade stolz auf die eigene Schulter klopfte und dann gab es noch den zurückgezogeneren Kageyama der darüber nachdachte sich irgendwie zu bedanken.
"Es, also es ist auch toll mit dir zu spielen", kam es stotternd über seine Lippen und das strahlen auf Hinatas Gesicht bei diesen Worten lies ihn erneut rot werden.
Bevor er aber noch ein weiteren stockenden Satz heraus brachte küsste den Rotschopf ihn und seine Gedanken setzten aus.
Eine Stimme in ihm schrie: Verdammt, wir sind in der Schule wir könnten gesehen werden, doch die andere Stimme die eindeutig lauter war rief: So weiche Lippen, ich will mehr.
So genoss er es also wie ihre Zungen miteinander spielten und in ihm ein Feuer entfachten das er nicht leugnen konnte.
Nach ein paar Minuten brach Shoyo den Kuss aber wieder ab und stand ruckartig auf.
"Komm, wir machen hier fertig und gehen nach Hause ich habe Mama gesagt das ich heute Nacht bei dir schlafe übrigens".
"Was, und das erzählst du mir erst jetzt"?
"Hups hab ich wohl vergessen zu erwähnen."
"Hinata du Idiot wie kann man sowas vergessen."
"Tschuldige ich, jetzt beruhig dich mal Kageyama ist doch nicht so schlimm oder? Oder kriegst du noch von jemand anderen Besuch", rief Hinata kichernd nahm jedoch die Beine in die Hand als der diesmal vor Wut rot werdende Setter ihn anfing zu jagen.
"Bleib stehen, wie kann man nur so vergesslich sein".
Während die beiden Jungs lachend bzw. schreiend durch die Turnhalle rannten, bewegten sich 100 Meter weiter ein paar Schatten in der Dunkelheit die nun endlich eine Antwort auf ihre Frage hatten.

kagehina kribbeln im BauchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt