02 | Schaukel

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     ... oder wie Ajax und Lovis eine Party unter Wasser setzten.

     EUPHORIE IST WUNDERSCHÖN

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     EUPHORIE IST WUNDERSCHÖN. Euphorie ist sonnenblumengelb, babyhimmelblau und sonnenaufgangsviolett. Euphorie pulsiert nicht durch die Adern, sondern füllt den ganzen Körper in ihren Farben.

     Euphorie ist ein Künstler und wir sind die Leinwand. Mut ist ihr Pinsel und Freiheit ihre Palette. Euphorie ist nicht unser Leben, aber alles, was das Leben gut macht. Euphorie ist meine Droge und ich werde niemals von ihr loskommen.

     Gerade jetzt schwimme ich in sonnenblumengelben Kreisen, babyhimmelblauen Blumen und sonnenaufgangsvioletten Tupfern. Ich bin die freie Leinwand, die Euphorie heute Nacht auserkoren hat. Ich bin die Abhängige, die sich niemals von dieser Droge lösen wird.

     Wir sind die Glücklichen, die niemals Schäden durch ihre Abhängigkeit erleiden werden.

     Meine Haare fliegen im Fahrtwind und mein breites Lächeln wird von Euphorie für die Ewigkeit festgehalten, während ich - so schnell ich kann - in die Pedalen trete und hinter Ajax über den Feldweg jage. Lovis hatte mal wieder recht damit, dass es nützlich sein könnte, die Fahrräder zwischen den Bäumen zu verbergen, denn unsere Flucht geht nun schneller, als zunächst erwartet, weiter.

     Ein weiterer Vorteil ist, dass unsere Klamotten durch den Fahrtwind viel schneller trocknen. Zwei Fliegen mit einer Klatsche sozusagen.

     Man kann von hier bereits das Meer rauschen hören und unwillkürlich frage ich mich, ob Euphorie für uns heute vorgesehen hat, das dunkle Wasser zu erreichen. Der salzige Geruch steigt in meine Nase und meine Augen tränen durch den säuselnden Wind, der uns ins Gesicht schlägt.

     Ich werfe keinen Blick über die Schulter - vertraue einfach darauf, dass Lovis und Mathea hinter mir sind - drehe meinen Kopf nur, um in Richtung Strand zu blicken, der sich zu unserer Rechten erstreckt und zwischen den hohen Sträuchern hindurchschimmert.

     «Ajax!», brülle ich, da der Franzose schon einen ordentlichen Abstand zwischen uns beide gebracht hat.

     Natürlich hört mich mein bester Freund nicht - wie auch, wenn man gefühlt 100 Kilometer zwischen sich und den Rest der Welt gebracht hat. Zu viel zum Thema der gebürtige Franzose würde sich gerne mit Menschen umgeben.

     «Hey, Ajax!», versuche ich es erneuert und stecke noch mehr Kraft in meine Beine, ziemlich stolz darauf, dass meine Kondition doch noch nicht ihre Koffer gepackt hat und in den Sommerurlaub geflogen ist. «Ajax!»

     Genervt verstärke ich den Griff meiner Händen um den Lenker des alten Rades.

     «Was ist los?», brüllt der Junge vor mir endlich zurück.

     «Lass zum Strand!»

     «Was?»

     «Lass uns zum Strand fahren!»

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