08 | Revolution

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     ... oder wie wir Sternenstaub mit den Händen fangen wollten.

     «ES SOLLTE VERBOTEN gehören, wie manche Amerikaner Tee zubereiten!», kommentiert Zale mit vor Ekel verzogenen Gesicht das Video, welches er sich gerade auf Tiktok ansieht

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     «ES SOLLTE VERBOTEN gehören, wie manche Amerikaner Tee zubereiten!», kommentiert Zale mit vor Ekel verzogenen Gesicht das Video, welches er sich gerade auf Tiktok ansieht.

     Amüsiert blicke ich zu ihm. Nachdem Lovis mehrere Minuten auf ihn eingeredet hat, wie unterhaltsam die Videos dort doch seien, hat er sich letztendlich breitschlagen lassen und die App installiert. Er scheint es zu bereuen.

     «Wie bereiten sie es denn zu?», will ich grinsend wissen.

     «Erstens nehmen sie vier Teebeutel auf einmal», beschwert Zale sich. «Zweitens wird tonnenweise Zucker dazu geschüttet und drittens packen sie das Ganze dann über Nacht auch noch in den Kühlschrank. Was sind das bitte für Monster?»

     Er erschaudert und wir beginnen zu lachen.

     «Es nennt sich Eistee.»

     «Es nennt sich barbarisch», widerspricht Zale Matheas Kommentar schnippisch.

     «Es sind nicht alle so, wenn dich das beruhigen sollte», erwidert Lovis schmunzelnd. «Talias und meine Cousine greift zumindest nicht auf solche absurden Techniken zurück. Und die wohnt auch in den USA.»

     «Das hoffe ich doch», brummt der Brite und scrollt weiter.

     «Na, so schlecht scheint die App gar nicht zu sein, wenn du weiterschaust, nh», necke ich ihn, woraufhin er mir einen eiskalten Blick zuwirft.

     «Mir ist langweilig und das meine einzige Beschäftigungsmöglichkeit.»

     Ich grinse ihn an und drehe mich dann wieder um. Wir sind nun schon einige Stunden unterwegs und Ajax hat bis jetzt wahrscheinlich erst zweimal den Mund aufgemacht. Einmal, um uns mitzuteilen, dass wir tanken müssen und ein weiteres Mal, als er Kekse haben wollte. Ansonsten schweigt er. Gleichzeitig senkt sich die Sonne immer weiter dem Horizont entgegen und wir sollten langsam überlegen, wo wir für diese Nacht unterkommen wollen.

     «Wo genau musst du eigentlich hin?»

     Ich höre Zale über Matheas Frage leise lachen. «Nirgendwohin. Wie gesagt, ich bin ein zielloser Wanderer. Irgendwann komme ich schon am Ziel an.»

     «Klingt nach uns», meint Lovis und ich kann das Schmunzeln aus seiner Stimme hören.

     «Schon.  Aber ich werd' trotzdem irgendwann abspringen. Nehmt's nicht persönlich», erwidert Zale leise.

     Irgendwie macht es mich fast traurig, dass unser neuer Weggefährte nur für kurze Zeit bei uns sein wird. Wie gesagt, ist er genau der Mensch, den man immer und überall dabei haben möchte. Denn alles an ihm strahlt Zufriedenheit aus. Solche Menschen findet man immer seltener, weshalb man sie auch ungern gehen lässt, wenn man sie einmal gefunden hat.

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