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     ... oder wie wir die Glücksbärchis kennenlernten.

     DIE STIMMUNG IST trotz des sommerlichen Wetters aus unterschiedlichen Gründen bedrückt

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     DIE STIMMUNG IST trotz des sommerlichen Wetters aus unterschiedlichen Gründen bedrückt. Lovis und Mathea schweigen sich an, weil die Kekse leer sind und jeder dem anderen die Schuld gibt. Zale versteht nicht, wieso sein unfassbar witziges Video auf Tiktok noch nicht viral gegangen ist und Ajax hat festgestellt, dass sein Vater seine Kreditkarte gesperrt hat. Somit ist der Franzose allerdings der Einzige unter uns, der einen wirklichen Grund hat, genervtes Schnauben von sich zu geben.

     «Er versteht echt keinen Spaß», nörgelt Lovis, sich auf seinem Sitz reckelnd, und spielt damit auf Ajax' Vater an.

     Da es meinem Bruder mit der Zeit zu unbequem wurde, liegt er nun auf dem Rücken auf zwei Sitzen und starrt zur Decke hoch, womit ihm glücklicherweise Matheas vorwurfsvollen Blicke entgehen, die sie ihm alle zwei Minuten zuwirft.

     «Erkenntnis des Jahrhunderts», brummt Ajax genervt und beschleunigt abrupt.

     «Immerhin haben wir noch das ganze Bargeld», werfe ich schulterzuckend ein und entferne ein Haar von meinem Oberteil. «Das kann er uns ja nicht einfach wegnehmen.»

     Zustimmend nickt Lovis. «Richtig. Und Lebensmittelknappheit besteht noch nicht.»

     «Und wird auch nicht bald eintreffen», merke ich grinsend an. «Außer die der Kekse. Da herrscht bereits Mangel.»

     Das Gesicht meines Bruders verhärtet sich und sein Blick fliegt zu Mathea, die ihn ebenfalls aus funkelnden Augen anstarrt.

     «Die Welt ist doch einfach nicht fair», jammert Zale plötzlich und wirft dabei die Arme in die Luft. «Die Idee war originell! Aber natürlich weiß das keiner zu schätzen!»

     Ajax und ich tauschen einen raschen Blick und ich wende schmunzelnd den Kopf ab, um nicht loszulachen, da Zale sich heute schon zum mindestens siebten Mal über den Mangel an Anerkennung, den er am eigenen Leib erfahren hat, beschwert.

     «Auf Tiktok wurde eben alles schon siebzehn Mal gemacht», erinnert Lovis den Briten grinsend. «Da kannst du gar nicht originell sein.»

     Murrend gibt Zale sein Missfallen kund und versinkt dann wieder in den Tiefen der Unterhaltungsapp.

     Seufzend schüttle ich den Kopf und überlege, wie wir die kommenden Tage möglichst unterhaltsam gestalten könnten, denn die Lustlosigkeit liegt über uns, wie ein erstickender Mantel. Aber es gibt nichts. Wir befinden uns so ziemlich am Ende der Welt und der Wagen ist nicht groß genug, um irgendwelche lustigen Aktivitäten auszuprobieren.

     «Wir hätten Fahrräder mitnehmen sollen», bemerkt Mathea nachdenklich und bindet sich ihre Haare zu einem niedrigen Zopf, der bei ihr sogar gut aussieht.

     Wie macht sie das?

     Schnaubend blickt Lovis sie an. «Wozu das denn bitte?»

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