... oder wie Mathea und Lovis mal wieder einen Krieg starteten.
JEMAND SCHLÄGT MICH. Mitten ins Gesicht. Was eine wundervolle Art, um aufgeweckt zu werden.
Ich will die Augen nicht öffnen; die Schwere in meinem Körper schreit mir in roten Großbuchstaben entgegen, dass ich noch nicht einmal annähernd ausgeschlafen bin.
«Wer auch immer das war...», grummle ich deshalb mit geschlossenen Augen, schnappe mir den Arm und werfe ihn zurück in die Richtung, aus der er gekommen ist, «ich reiß dir alle Gliedmaßen einzeln aus.»
«Was soll die Scheiße?», beschwert Lovis sich prompt, wobei es sich eher um ein genervtes Nuscheln handelt, und ich spüre, wie er sich neben mir bewegt.
Dem Geräusch nach zu urteilen, scheint sein Arm irgendwo auf seinem Körper gelandet zu sein. Ich hoffe, es war sein Gesicht oder irgendeine andere schmerzhafte Stelle. Bin da wirklich nicht allzu wählerisch.
Mein Rücken tut weh und mir ist kalt, obwohl die Sonne bereits scheint. Die Sommernächte unter freiem Himmel können, wie wir bereits erfahren durften, frisch sein, wenn der Wind über die Landschaft rauscht. Ich spüre die schwache Wärme auf meiner Haut und die Helligkeit bohrt sich durch meine geschlossenen Lider.
Die Stimmen der Vögel haben mich wachgehalten und meine pazifistische Seite gehörig herausgefordert, was nicht zwingend zu einer positiven Entwicklung meiner Laune beigetragen hat. Nach Lovis' Angriff hat sich das auch nicht mehr geändert. Als mir von der anderen Seite dann auch noch ein Knie ins Bein gerammt wird, ist für mich Schluss.
Genervt und mürrisch richte ich mich auf und boxe gegen Matheas Oberarm, woraufhin diese einen erstickten Laut von sich gibt und zu fluchen beginnt.
Ihre Augen öffnen sich einen Spalt breit. «Mach das noch einmal und ich breche dir das Genick.»
«Wehe einer von euch kommt mir auch nur noch einmal zu nahe», zische ich zurück und komme langsam auf die Beine. «Ich bring' euch um. Alle beide.»
Mathea gibt einen undefinierbaren Laut von sich.
Stöhnend streiche ich mir die Strähnen aus dem Gesicht, die sich über Nacht aus meinem Zopf gelöst haben und nun wirr in alle Richtungen abzustehen scheinen, während ich meinen Blick träge über die Umgebung wandern lasse, als wäre sie mir fremd. In gewisser Weise ist sie das auch. Im Dunkeln konnte man ja nicht all zu viel erkennen.
Der Hügel bietet tagsüber nicht einmal einen halb so schönen Blick über die Landschaft, wie nachts. Die Häuser zwischen dem Grün wirken vielmehr störend und verdammt hässlich, wie sie inmitten der Felder liegen und ihre Dächer lächerlich dem Himmel entgegenzustrecken versuchen.
«Können wir bitte weitergehen?», brumme ich, ohne meinen Blick von dem unästhetischen Bild vor mir abzuwenden. «Ich hab' Hunger und brauch' frisches Wasser.»
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WAS UNS HIGH MACHT | ✓
Teen Fiction❝Das ist es, was uns high macht. Nicht der Kick, nicht der Alkohol, nicht die Joints. Es ist das Leben. Richtig gelebt, macht das Leben uns high.❞ Gefangen zwischen Klischees, teurem Champagner und zu vielen Partynächten kann es engagierten Sys...