13 | Sommergefühle

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     ... oder wie Ania mit einer Bratpfanne auf Jagd ging.

     AUF DEM DACH zu schlafen, war so ziemlich eine der schlechtesten Ideen, die wir als Gruppe je hatten

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     AUF DEM DACH zu schlafen, war so ziemlich eine der schlechtesten Ideen, die wir als Gruppe je hatten. Vermutlich sollte ich das nicht so leichtfertig sagen, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass das die Polizisten anders gesehen haben, als Lovis, Ajax, Mathea und ich auf der Wache gelandet sind, weil wir angeblich an dem Befreiungsversuch der zu schlachtenden Schweine des benachbarten Dorfes beteiligt waren.

     Ich möchte dazu nur sagen, dass es keine schlechte Idee war. Im Gegenteil. Denn Rüdiger und Inge geht es mittlerweile wieder blendend und sie erfreuen sich bester Gesundheit im Garten meiner Großeltern. Die übrigens nicht vorhaben, sie brutal aufzuschlitzen. Selbst wenn, wäre es jetzt zu spät, denn die Hunde lieben Rüdiger und Inge. Und mit wütenden Chihuahuas ist wahrlich nicht zu spaßen. Bedauerlicherweise spreche ich aus Erfahrung.

     Aber diese Nacht war der Horror. Ich meine, der Abend hat Spaß gemacht: Wir konnten so laut und so lang Musik hören, wie wir wollten. Gefühlt hat das gesamte Gebäude gebebt. Gegen zwei Uhr nachts sind wir schlafen gegangen, was eigentlich ziemlich früh ist, aber schon da wurde klar, dass das vielleicht doch nicht die beste Idee war. Eine unerwartete Kälte hat uns heimgesucht und um fünf Uhr morgens haben auch die letzten Vögel des Waldes ihr Konzert angestimmt, wodurch an ausschlafen nicht mehr zu denken war.

     Im Ernst, wer hat sich das Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm" ausgedacht und es in eine positive Sache verpackt? Erinnert mich an die Geschenke von Familienmitgliedern, die zwar wunderschön eingepackt sind, aber dann die unnötigste Sache überhaupt enthalten.

     Die Stimmung ließ dementsprechend zu wünschen übrig. Abgesehen bei Zale und Ania, die wohl wirklich nie schlecht gelaunt sind. So packten wir früher, als ursprünglich geplant, unsere Sachen und spazierten den ganzen Weg zurück. Dank unserer Übermüdung haben wir fast eine Stunde mehr gebraucht und damit war der Vormittag dann auch gelaufen.

     Aber jetzt sitze ich auf dem Steg neben Mathea und lasse die Beine baumeln. Meine Zehnspitzen berühren gelegentlich die Wasseroberfläche und schicken kleine Wellen über das schillernde Nass.

     Jaron ist schon seit einer Stunde weg und trotz unserer Müdigkeit haben Elin und Ania es irgendwie geschafft, den Rest von uns zu einem Ausflug an einen nahen See zu begeistern. Bei der Hitze ist die Erfrischung willkommen, obwohl Schwimmen nie wirklich mein Ding gewesen ist. Aber meine Freunde lieben es und das Wetter ist wunderschön, also warum nicht.

     Ajax hat eine Schaukel, bestehend aus einem Brett und zwei dicken Seilen, entdeckt, die an dem Ast eines über das Wasser ragenden Baumes befestigt wurde. Keine Sekunde später hat der Franzose auch schon die Chance ergriffen, diese Konstruktion als Schleuderfunktion zu nutzen.

     Abwechselnd setzen Elin und er sich auf das Holzbrett, nehmen ordentlich Anlauf und springen am Höhepunkt von der Schaukel ab, sodass sie im hohen Bogen dem Wasser entgegen rasen.

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