Das bittersüße Verlangen nach Sünde

1K 88 307
                                    

Kapitel 18 Das bittersüße Verlangen nach Sünde

Der kurzen Starre folgt prickelndes Verstehen. Seine Lippen. Ich spüre sie. Ihre Wärme. Ihre unvergessene Süße. Ich schmecke sie mit meinem ganzen Körper. Mit jeder winzigen Synapse. Der Kuss ist besitzergreifend, eindeutig und in allen Maßen dringlich. Er braucht ihn unbedingt und ich gebe mich ihm willig hin.

Der Geschmack von Alkohol hängt auf seinen Lippen und sollte mir ein Mahnen sein, aber es bleibt nur ein feines Echo unter den so ersehnten Berührungen. Er ist nicht bei Sinnen, mahnt es in meinem Kopf, doch ich schaffe es nicht, den Kuss zu lösen. Jetzt, wo ich seinen Geschmack aufnehme, wird die Sehnsucht in mir unstillbar. Die Süße seiner Lippen umfängt mich wie süchtigmachender Nektar. Meine Geschmacksknospen pulsieren und erbeben.

Antonys Hand greift mir in die Haare. Die andere packt mich an der Hüfte. Er drückt mich dichter an ihn heran und zeigt mir deutlich, dass er nicht gewillt ist mich loszulassen. Für einen Moment lösen wir den Kuss. Sein intensiver, erregter Blick lässt meinen gesamten Körper nach ihm lechzen. Sein Blick ist voller Verzweiflung, Verlangen und Wut. Dieselbe Wut, die seit geraumer Zeit auch in mir schwelt, die sich mit der Unzufriedenheit über die Situation paart und sich wegen der eigenen Unfähigkeit scheltet. Sie lässt mich erschaudern. Dennoch genieße ich die Intensität seines Blicks, spüre, wie er tief in mich hinein dringt und das Feuer vollkommen entfacht. Seine Hand wandert zu meinem Kinn. Er packt mich fest, zwingt mir einen weiteren Kuss auf. Ich wehre mich nicht. Ich kann es nicht und ich will es nicht.

"Antony,...", raune ich zwischen zwei Küssen. Nur kurz fixiert mich das kühle Blaugrün und nimmt erneut meine Lippen in Besitz. Fest und unnachgiebig. Besitzergreifend und leidenschaftlich. Die gesamte Bandbreite seiner Gefühle steckt in diesen Berührungen. Noch während sich seine Lippen intensiv auf meinen bewegen, drückt er mich weiter in den Wohnungsflur hinein. Das Klacken, der ins Schloss fallenden Tür gibt meinem Puls den letzten Anstoß. Wild und heftig schlägt mein Herz in meiner Brust. Ich spüre die kühle Wand in meinem Rücken als er mich dagegen presst. Seine kühlen, schönen Augen betrachten mich gierig. Nur ein kurzer, intensiver Blick, dann gleiten sie über meine feuchten, bebenden Lippen, hinterlassen das Gefühl einer zärtlichen Berührung. Hauchfein und doch unendlich intensiv. Ich will ihn so sehr. Ich möchte seine Haut unter meinen Fingern spüren. Die Kontraktionen seiner Rückenmuskeln, wenn er sich über mir bewegt. Das Gefühl seines definierten Bauches will ich ertasten und dabei zusehen, wie sich seine intensiven Augen über meinen Körper arbeiten. Wie sie jede noch so kleine Stelle meines Leibes entdecken und wie er sie danach mit seinen Händen und seinen Lippen erfühlt. Als hätte er meine Gedanken erraten, kostet er mich erneut, schenkt mir mehr dieser sündigen Süße. Ich verfalle ihm immer weiter, je mehr er beginnt, meine Unterlippen zu liebkosen. Ein feines Knabbern und ein sanftes Saugen. Ein Wechsel zur Oberen. Seine Zungenspitze, die sich kitzelnd die Innenseite meiner Lippen entlang arbeitet, lässt mein Inneres schier betteln. Das Kribbeln bündelt sich in meiner Körpermitte, strahlt von dort in die entlegensten Stellen meines Körpers. Die Fragen nach seiner Anwesenheit, nach dem Grund seines Auftauchens verblassen mit jeder Sekunde mehr, die ich seinen Mund und seinen Körper an meinen spüre.

Antonys Hände scheinen überall. Sie gleiten über den Stoff meiner Kleidung, berühren hin und wieder blanke Haut und fluten meine Synapsen mit elektrisierendem Prickeln. Erneut legt sich seine Hand an meinen Hals. Sein Daumen tippt gegen meinen Kiefer, bittet still um Aufmerksamkeit, die ich ihm nur allzu gern gebe. Ich spüre, wie sich seine freie Hand unter meinen Pullover schiebt, wie sie den Stoff höher drückt. Antonys Blick ist die gesamte Zeit ungebrochen. Sein Atem geht schnell. Er zieht mir den Pullover über den Kopf und küsst mich, ehe er mich umdreht und mit der Brust gegen die kühle Wand drückt. Heißes, aufgeregtes Blut pulsiert durch meine Adern als Antony meine Handgelenke neben meinem Kopf gegen die Wand pinnt. Seine Lippen streichen hauchzart über meinem Hals. Erst ein federleichter Kuss direkt an meinem Haaransatz. Zwei weitere, die nach unten führen in die feine Beuge zu meiner Schulter. Die Stelle ist besonders empfindlich und genau das schreit mein Körper empor. Seine Hände arbeiten sich langsam von meinem Bauch hinauf zu meiner Brust, während mich sein Becken nach vorn drückt und dafür sorgt, dass meine verhärteten Brustwarzen gegen die kalte Mauer stupsen. Seine Becken bewegt sich nach vorn, prallt gegen meinen Hintern. Erregendes Kitzeln. Kühles Prickeln. Immer wieder stoßen sie durch Antonys Bewegungen an die raue Tapete. Federleicht und dann energisch.

Kiss me hard before you goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt