Kapitel 20

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„Zuweilen lernen wir mehr, indem wir nach einer Antwort auf unsere Fragen suchen und sie nicht finden, als durch die Antworten selbst." - Lloyd Alexander

*Oliver's Sicht*

„Verdammt Felicity!", fluchte ich aufgebracht und ließ meine Hand mit voller Wucht auf den Tisch knallen, „Es muss doch irgendeinen Anhaltspunkt geben, wie wir sie finden können."

Felicity neben mir hämmerte schon seit Stunden wie verrückt auf den Tasten ihrer Tastatur herum, kam jedoch noch zu keinem richtigen Ergebnis, was mich endlich weiterbrachte.

„Wie gesagt, ich kann dir nur ihren letzten bekannten Standort geben, denn ihr Handy scheint ausgeschaltet zu sein", teilte sie mir nochmals mit.

Wütend schlug ich erneut mit meiner Hand auf den Tisch, was Felicity erschrocken zusammenzucken ließ. Green Arrow musste sich unbedingt mit ihr treffen, denn es gab erschreckende Neuigkeiten zu ihrem kleinen Problem, jedoch fehlten noch die letzten entscheidenden Puzzleteile, um entschieden gegen ihn vorzugehen.

„Ich muss sie finden", sagte ich, „Gib mir die Adresse." Felicity wirbelte auf ihrem Bürostuhl zu mir herum. „Oliver, ich habe die Adresse schon mit einem Satelliten gecheckt. Da ist nichts. Nichts außer ihr Auto. Nicht einmal irgendwelche Wärmesignaturen." „Das ist mir egal. Ich muss dahin, also gib mir die verdammte Adresse", fuhr ich sie nun an. Hektisch tippte sie wieder auf ihrer Tastatur herum, ehe mein Handy eine Benachrichtigung meldete. „Ich hab sie dir geschickt", sagte sie, „Soll ich den anderen Bescheid geben?" Ich schüttelte mit dem Kopf. „Ich werde das schon schaffen", entgegnete ich sicher, griff nach meiner Ausrüstung und machte mich sofort auf den Weg.

„Pass auf dich auf", war das letzte, was ich von ihr hörte, ehe sich die Türen des Fahrstuhls schlossen.

*Feya's Sicht*

Wie so viele Male schon zuvor, kam ich nach einer harten Folter wieder zu mir. Alles schmerzte. Ich hatte jegliche Hoffnung an meine Rettung aufgegeben. Alvin hatte Recht. Keiner würde mich hier jemals finden und zu Hause würde sich keiner um mich sorgen. Alle dachten, dass ich mir immer noch eine Auszeit am See nehmen würde. Doch statt dem See hatte ich nun Infusionen bekommen, die mein Wasserbedürfnis stillten.

Jegliches Zeitgefühl hatte ich verloren, denn noch immer befand ich mich in diesem dunklen Zimmer ohne Fenster, was mich von dem Rest der Außenwelt abschirmte. War ich schon mehrere Tage hier? Mehrere Wochen?

Tränen bahnten sich ihren Weg an die Oberfläche. Ich war nicht stark genug, um sie aufzuhalten, also ließ ich ihnen einfach freien Lauf und schluchzte gebrochen vor mich hin.

Ich war so in meiner Trauer und meinem Mitleid vertieft, dass ich gar nicht mitbekam, wie sich laute Schritte der Tür näherten. Bis jetzt hatte ich immer eine Heiden Angst vor diesen Schritten und mein Herzschlag verdreifachte sich, doch heute nichts. Regungslos lag ich auf dem Bett. Ließ den Tränen so lange freien Lauf, bis sich ein salziger Geschmack auf meinen Lippen breitmachte.

„Warum weinst du denn meine Liebe?", fragte Alvin mit einer engelsgleichen Unschluldsstimme, die ich ihm keine Sekunde abkaufte. Er wusste in seinem kranken Hirn ganz genau, was hier abging. „Bitte hör endlich auf", flehte ich ihn noch ein letztes Mal mit meiner leisen zerbrechlichen Stimme an. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so am Ende war.

„Es geht nicht", erwiderte er auf einmal ernst und nicht mehr so komisch gespielt unschuldig. Wieder einmal fielen mir die Worte ein, die er zu beginn zu mir gesagt hatte, was nur wieder weitere Fragen in mir aufwarf. „Was meinst du damit Alvin?", hinterfragte ich verwirrt. Hoffnung keimte in mir auf, dass man dem Ganzen hier doch ein Ende setzten konnte. Allerdings entfernte er sich auf einmal von dem Bett, in dem ich lag und trat ein paar Schritte nach hinten in das dunkle Schwarz, wo ich ihn nicht mehr sehen konnte.

Zwar konnte ich ihn nicht erblicken, aber ich wusste genau, dass er mir gerade den Rücken zugedreht hatte und mit sich selbst rang. „Alvin", meldete sich meine Stimme wieder zu Wort. Bevor ich hier elendig verendete, wollte ich zumindest wissen wieso. „Sag mir jetzt endlich, was das hier alles soll!", forderte ich ihn ein wenig zu barsch auf.

Doch anstatt mir endlich zu sagen, was los war, drehte er sich wieder um und stürzte mit einem wütenden Ausdruck in seinem Gesicht auf mich zu. Angst kroch wieder in mir auf. Anscheinend war ich doch noch nicht abgebrüht. Mit seiner großen Hand holte er einmal kräftig aus, ehe sie mit voller Wucht auf meiner Wange landete und einen brennenden Schmerz hinterließ.

Wieder einmal traten Tränen in meine Augen, doch dieses Mal wollte ich stark sein. Ich wollte ihm zeigen, dass ich mich nicht von ihm unterdrücken ließ. „Halt endlich dein verdammtes Maul!", brüllte er mit grober Stimme durch den gesamten Raum. Ich war mir sicher, dass man es auch noch draußen hören konnte. Jedoch befanden wir uns anscheinend tatsächlich an einem sehr abgelegen Ort, denn keiner schien je in das Geschehen hier einzugreifen.

Mit seiner Hand dreschte er immer wieder auf mich ein. Ich versuchte mich so gut es geht zu winden, damit der Schmerz nicht all zu schlimm war. Plötzlich ließ er von mir ab und drehte sich dem Folterwagen zu.

Wieder holte er eine Spritze hervor, mit der er versuchte mir das Blut abzuzapfen. Ich hörte jedoch nicht auf mich zu winden, versuchte mich somit vor der Nadel zu schützen. „Halt jetzt ruhig!", drohte er mir wütend. „NEIN", fuhr ich ihn ebenfalls nun wütend an. „Ich mach das hier nicht mehr mit!", schrie ich mit voller Kraft, „Sag mir endlich wieso du das hier machst!" Er hielt in mitten seiner Bewegung inne und starrte mich auf einmal mit einem sehr merkwürdigen Blick an. Ich konnte in diesem Moment selbst kaum glauben, dass mich auf einmal eine Welle des Mutes erfasste und ich mich gegen ihn stellte.

„WARUM?", brüllte ich erneut, weil er sich immer noch nicht regte. Ich hatte das alles so satt. „Sag es mir!" Auf einmal sah er mich mit einem sehr eindringlichen Blick an. Seine Augen waren jedoch nicht mehr ganz normal. Sie waren unglaublich schwarz und begannen im nächsten Augenblick rot aufzuglühen, was meinen Mut mit einmal ein pure Angst verwandelte.

„A-Alvin?", meine Stimme bestand nur noch aus einem verängstigen Zittern. Was passierte hier? Alvin schien jedoch gar nicht mehr gedanklich hier in diesem Raum zu sein. Völlig abwesend richtete er seinen Kopf gegen die Decke und streckte seine Arme aus. Funkenartige Blitze durchzogen mit einmal seinen gesamten Körper. „A-Alvin? Was passiert hier?", wollte ich von ihm wissen und konnte noch immer nicht glauben, was hier vor sich ging.

So etwas hatte ich in meinem gesamten Leben noch nie gesehen. Die Blitze verschnellerten sich immer und immer wieder. Mir fiel es beinah schwer, sie noch in seinem Körper zu erkennen, so schnell flitzten sie durch seine Gliedmaßen und alles erleuchtete.

Plötzlich entspannte sich sein Körper jedoch wieder und die Blitze wurden langsamer, ehe sie wieder ganz verschwunden waren. Im nächsten Moment sah er mich einfach wieder ganz normal an, als wäre nichts passiert. Als wäre er einfach ein ganz normaler Mensch.

„Siehst du nun, was dein Blut mit mir macht?"

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Autor's Note
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Hey,
Heute mal ausnahmsweise eine kleine Anmerkung von mir: Ich habe gerade gesehen, dass meine kleine Story hier auf #1 in der Kategorie Arrow ist.

Deswegen ein riesengroßes Dankeschön an alle, die meine Story bis hier her gelesen und mich mit Votes unterstütz haben! Vielen, vielen Dank! Ich hoffe, dass euch meine Story auch noch weiterhin gefallen wird!

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Deswegen ein riesengroßes Dankeschön an alle, die meine Story bis hier her gelesen und mich mit Votes unterstütz haben! Vielen, vielen Dank! Ich hoffe, dass euch meine Story auch noch weiterhin gefallen wird!

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